Das ist doch massiver, höchstgradig einseitig wertender und objektiv an logischen Mängeln leidender Unfug.Erfthai hat geschrieben:Kurz um, er hat zwei Vereine und ihre Tradition käuflich erworben und dann aufgelöst, um sie in ein herzloses Marketingprodukt zu verwandeln und dies ohne Rücksicht auf Verluste. Und genau das prangere ich persönlich an. Den Fans der beiden ursprünglichen Vereine wurde auf einem auf den anderen Tag alles genommen, was ihnen wichtig war, teilweise sogar ihren Lebensinhalt genommen, denn diese neuen Gebilde haben rein gar nichts mehr mit den ursprünglichen Vereinen zu tun.
Man sollte einmal realisieren, dass auch Tradition irgendwann einmal Gegenwart war. Tradition ist kein magischer Zauber, der sich so ergibt. Es ist die Existenz über eine dauerhafte Weile. Während Du im ersten Satz noch korrekt bemerkst, dass die "Vereine und ihre Tradition" übergegangen sind, ziehen sich durch den Rest logische Mängel. Wie wird Tradition ausgelöst? Indem ich einem Verein einen neuen Anstrich gebe...? Dadurch, dass ich einem Objekt einen anderen Namen gebe, verliert es seine Identität? Wenn ein Mensch bei seiner Hochzeit seinen Namen ändert, ist er nichtmehr der gleiche Mensch? Die Argumentation ist nicht schlüssig. Der Verein wurde übernommen, und es ist das Recht jedes Fan als Einzelnen, dies zu befürworten oder sich davon zu distanzieren. Aber der Verlust von Tradition ist als Argument völlig untauglich. Die Tradition steht hinter dem Verein, völlig gleich, wem der Verein gehört und welche Farben sein Antlitz zieren. Es ist untrennbar miteinander verbunden. Die Wahrnehmung als "herzlos" ist ebenso einseitig und nichts anderes als eine rein subjektive, im Übrigen wenig fundierte, Einschätzung.
Den Fans wurde nicht nur nicht alles genommen, ihnen wurde nichts genommen. Nicht das Mindeste. Der Verein existiert weiter, auch wenn diese Tatsache verschleiert werden soll. Es ist ein Privileg des Vereines, sich zu entwickeln und zu verändern, von einem Raub an den Fans kann keine Rede sein. Es ist ihre eigene, und nur ihre eigene Entscheidung, sich von dem Verein abzuwenden. Dann war der Sport und der Verein wohl nicht ansatzweise so sehr Lebensinhalt, wie man für sich selbst hochtragend in Anspruch genommen hat.