harkonnon hat geschrieben: ↑Mi 31. Mai 2017, 14:57
Was redet man denn da in der "Szene" so ?
Dir scheint es ja wirklich ernst zu sein mit deiner Aussage. Das überrascht mich, da ich von dir eigentlich anderes gewohnt bin.
Ich will hier in keine grosse Diskussion einsteigen, auch weil ich glaube, dass das wohl zwecklos sein wird.
Um meine gegenläufige Meinung mit ein wenig Substanz zu unterfüttern, zitiere ich noch einmal exemplarisch folgende Kritik an Managern und Politikern von dir:
harkonnon hat geschrieben: ↑Di 30. Mai 2017, 13:53
Es ist schon komisch, du hast Anwälte die sich auf jeden möglichen juristischen Bereich spezialisieren, aber "Manager" und Politiker scheinen alle multikompatibel zu jedem Bereich zu sein. oder eben einfach nur geil auf ein Pöstchen
Mit dieser Aussage und weiteren ähnlichen Statements hast du die Meinung vertreten, dass Schönberger für die Stelle bei Gummersbach nicht qualifiziert ist. Du vertrittst auch die Meinung, dass ganz allgemein Manager und Politiker ohne passende Qualifikation beliebig Stellen und Posten besetzen, sogar aus niederen Motiven heraus.
Ich halte diese Aussage für völlig indifferenziert und im Grundsatz für falsch. Sie wirkt auf mich wie der Ausdruck persönlicher Vorurteile. Stammtischgerede eben.
Im speziellen Fall von Schönberger: Bei Gummersbach übernimmt er Verwantwortung in den Bereichen Personal, Marketing und Vertrieb. Er war bei den Haien über mehrere Jahre in leitende Funktion für eben diese Bereiche tätig und hatte ausreichend Zeit, sich mit den Besonderheiten des Sportgeschäfts vertraut zu machen. Von aussen betrachtet war diese Zeit erfolgreich. Durch seinen Kontakt zu Sponsoren dürfte er in der Region bestens vernetzt sein. Personalleiter war er bereits in Gottharts Firma.
Meine Meinung: Schönberger ist für den Job bei Gummersbach gut qualifiziert, auch ohne Handballer zu sein. Will man sich über diese Besetzung aufregen, hätte man das besser damals gemacht, als er bei den Haien eingestiegen ist. Da war er für meine Begriffe deutlich geringer qualifiziert.
Die Aussage zu Politikern und Managern kann ich so auch nicht nachvollziehen.
Schlechte Beispiele mit grosser medialer Wirkung stehen nicht stellvertretend für eine ganze Berufsgruppe. Die meisten Manager müssen wie andere Angestellte auch bei einem Jobwechsel ihre Qualifikation beweisen. Wenn sie die Branchen wechseln, dann in der Regel innerhalb ihrer Funktion. Grade bei einem HR-Leiter ist es verhältnismässig unbedeutend, ob er im Pharmabereich oder Bankwesen beschäftigt ist.
Politiker sind überhaupt die Berufsgruppe, bei die viele Leute ohne nachzudenken gerne und schnell den Daumen senken. Machtgeil, korrupt und faul sind gängige Sichtweisen. Wenn ich solche Meinungen höre, dann erlebe ich oft, dass ihre Vertreter wenig davon verstehen, was ein Politiker eigentlich macht und wie viel diese Leuten tatsächlich arbeiten. Auf die Idee, mal den eigenen Abgeordneten hinsichtlich aktueller Themen zu kontaktieren, oder gar in seine Bürgersprechstunde zu gehen, kommt man natürlich nicht. Dabei gibt man in diesem Beruf seine Freizeit und Privatleben faktisch komplett auf, twentyfour-seven, 365 Tage im Jahr. Und bevor so eine Person überhaupt mal die bezahlten Ränge erreicht, hat sie vorher schon unzählige Jahre ehrenamtlich geschafft, die der normale Bürger beim Bier oder auf der Couch verbringt. Hört natürlich keiner so gerne. Ohne Qualifikation bekommt man auch keinen Posten. Das kann sich die Partei nämlich gar nicht leisten. Ein schlechter Minister ist schlechte Presse und schlechte Presse ist Gift für die Umfrage. Ein kleiner Fehler und du bist deinen schönen Posten (plus Karriere) wieder los, was man grade eben erst in Schleswig-Holstein bewundern durfte.
Natürlich gibt es Negativbeispiele und schlechte Politiker. Genauso wie es auch schlechte Ärtze, schlechte Architekten und schlechte Juristen gibt. Grade in diesen Berufsgruppen hat die grosse Mehrheit von uns doch viel viel mehr Schwierigkeiten zu erkennen, ob besagte Person überhaupt kompetent ist; grade bei dem von dir ins Spiel gebrachte spezialisierten Anwalt. Die Erkenntnis dämmert dann erst nach der Fehldiagnose oder wenn der teure Rechtsstreit mit dem Nachbarn unerwartet verloren gegangen ist.