Jede Menge Ehrgeiz, jede Menge Leidenschaft, jede Menge Kampfgeist verpackt in bester schwedischer Eishockey-Ausbildung – das ist Kölns Erste-Reihe Center Andreas Falk. Im Haimspiel.de-Interview spricht er darüber, was sich an seinem Spiel im Vergleich zur letzten Saison verändert hat, warum er seinerzeit einen Umweg in die SEL nehmen musste und wie sich die nähere Zukunft für ihn gestaltet.
Hier geht's zum kompletten InterviewEiner deiner Teamkameraden hier sagte, dass niemand im Team es so sehr hasst zu verlieren wie du. Würdest du dem zustimmen?
(lacht) Ich sag mal folgendes: Es ist einfach, vom Verlieren angepisst zu sein, aber um ein Sieger zu sein, gehört ein bisschen mehr dazu. Ich sag‘s mal so: Ich bin kein schlechter Verlierer, ich will einfach nur gewinnen. Ich mag es zu kämpfen, und ich kann damit umgehen, dass ich manchmal verliere. Manchmal muss man sich eingestehen, dass man nicht seinen besten Tag hatte oder dass der Gegner besser war als man selbst. Damit kann ich umgehen, aber ich versuche immer alles zu tun, was nötig ist, um zu gewinnen. Ich finde, das ist ein Unterschied.
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Du hast in 2011 geheiratet. HV71 hätte in 2012 gerne deinen Vertrag verlängert. Wenn man deine Lebenssituation zu dem Zeitpunkt anschaut, scheint es so, als hättest du dich niederlassen können, eine Familie gründen und den sprichwörtlichen Apfelbaum pflanzen. Stattdessen hast du dich entschieden, Schweden zu verlassen, es in einem anderen Land zu versuchen und quasi nochmal von vorne anzufangen. Warum?
Ich habe immer davon geträumt, mal außerhalb von Schweden zu spielen. In den ersten fünf Jahren bei HV71 haben wir wirklich gut gespielt. Wir waren erfolgreich, haben als Erster oder Dritter die Hauptrunde beendet. Wir haben zwei Meisterschaften gewonnen und waren noch zweimal im Finale. Danach haben wir die Hauptrunde gewonnen, sind aber im Viertelfinale ausgeschieden. Und dann in meinem sechsten Jahr hatten wir ein bisschen zu kämpfen. Schlüsselspieler waren verletzt. Wir haben zwei Spieler an die KHL verloren. Wir haben die guten finnischen Spieler verloren und die Schweden auch. Viele Dinge sind passiert. Mein Freund ist bei dem Lokomotive Jaroslawl Flugzeugunglück ums Leben gekommen. Wir hatten vier Jahre zusammen gespielt. Viele Dinge veränderten sich. Ich hatte das Gefühl, sowohl der Club als auch ich sollten etwas anderes probieren. Wie du schon sagtest, hatten sie mir eine Vertragsverlängerung angeboten. Ich war dort ein Schlüsselspieler wegen meiner Arbeit in der Defensive. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich für mich persönlich und in Sachen Eishockey eine Veränderung brauchte. Fast sowas wie eine Trennung. Ich musste etwas anderes ausprobieren. Thomas Eichin und Sunny [Niklas Sundblad] wollten mich, und ich dachte, ok, ergreif die Chance. Schweden läuft nicht weg. Dahin kann ich immer zurück. Wenn ich diese Chance nicht wahrnehme, bereue ich es vielleicht. Ich habe ein paar Mal mit Sunny gesprochen. Er sagte, naja, wir haben die Hauptrunde auf Platz 8 beendet und sind im Viertelfinale gegen Berlin ausgeschieden, aber wir wollen einen Neuanfang dieses Jahr mit einem neuen System und so weiter und so fort. Und ich dachte, okay, auf geht’s, packen wir’s an.
Hier gibt's die englische Original-Fassung
P.S.: Es ist dieses Mal wirklich lang geworden, aber ich fand so viele Details spannend, dass ich es fast nicht gekürzt habe. Bringt also Zeit mit.