Einfrieren des Jahrgangs

Die Stars von morgen: DNL und weitere Teams des Haie e.V.
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aha
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Einfrieren des Jahrgangs

Beitrag von aha »

Einfrieren der Jahrgänge
Geschrieben von Stefan Kohler am Mittwoch, 03. März 2010

Einfrieren der Jahrgänge oder anders: Ein Verband präsentiert sich.

Nachdem die verschiedensten Gerüchte kursieren und BEV-Mitgliedern, außer einer Email, bisher keine offizielle Informationen diesbezüglich bekannt gemacht wurden, mache ich mir die Mühe und versuche das Ganze für unsere Leser etwas aufzuklären.
Ich möchte gleich zu Beginn des Artikels klarstellen, dass ich die Situation durch meine persönlichen Ansichten kommentiere, die weder als offizielle Aussage des Vereins und schon gar nicht des Verbandes zu werten sind.

Im Jahr 2000 wurde die Deutsche Nachwuchsliga (DNL) unter großem Beifall gegründet.
Der Verband wollte mit der Schaffung einer Eliteliga konsequente Nachwuchsförderung der größten Talente in Deutschland vorantreiben. Die Einführung der DNL sollte die besten Nachwuchsspieler Deutschlands an 10 Standorte führen. Dort sollen Sie ausgebildet werden und möglichst zum Ende hin in den Profibereich wechseln. So die Theorie.

Sehr schnell kristallisierte sich heraus, dass die DNL-Vereine größtenteils auf 5 Nachwuchsaltersklassen in Ihren Nachwuchsabteilungen umstellten. Die Kosten für die eingleisige Eliteliga war mit ca. 100.000 Euro pro Saison sehr hoch. Nur die wirklich "Reichen", wie etwa Mannheim, meldeten weiterhin für die Junioren Bundesliga. Augsburg verzichtete seinerzeit auch auf die Meldung der Junioren. Dies lag auch unter anderem daran, dass der Stellenwert der Junioren Bundesliga auf eine Art Hobbyrunde degradiert wurde.

Was sich aber einstellte, sind aus Eishockeynachwuchssicht, wahre Völkerwanderungen. Anfangs von Bayern nach NRW, später von überall zu den DNL-Vereinen....
Anfangs betraf das hauptsächlich den Endjahrgang Jugend. Mittlerweile finden permanente Lockrufe schon im Schüleralter, stellenweise schon im Knabenendjahrgang statt. Das Zauberwort DNL zieht bei den Jugendlichen und bei den Eltern. Der Verband macht ihnen auch unweigerlich klar, "wer nicht DNL spielt hat keine Chance auf Berufungen in Auswahlteams".
Diese Tatsache führte dazu, dass DNL-Standorte ihren Schwerpunkt auf die DNL setzten. Einstige Nachwuchsschmieden haben in dieser Zeit ihren Unterbau vernachlässigt. Dazu gehören z.B.Rosenheim und Garmisch, die in den unteren Alterklassen oftmals nur in die Leistungsklasse B eingestuft werden. Der Bedarf den Unterbau zu fördern, ist auch nicht mehr da, schließlich füllen die DNL Vereine sehr erfolgreich Ihre Kader mit Spielern aus ganz Deutschland auf. Das soll hier definitiv kein Vorwurf nach Garmisch oder Rosenheim oder sonst wo sein. Im Gegenteil: Der Erfolg in den oberen Altersklassen dieser Vereine spricht für sich.

Was aber diese Beispiele zeigen, sind die Probleme, die sich mit der Einführung der DNL ergaben:
Die DNL entwickelte sich nach dem Vorbild der DEL als eine geschlossene Gesellschaft. Sehr häufig verzichtete der Meister der Jugend-Bundesliga, als potentieller Aufsteiger, auf sein Aufstiegsrecht (z.B. TSV Erding, EV Füssen). Die enormen Kosten der DNL waren mit die Gründe. In den anderen Fällen waren die Aufsteiger auch sehr schnell wieder raus aus der Liga (Kaufbeuren, Bietigheim etc.). Seit Gründung der Liga ist es lediglich Düsseldorf gelungen, so richtig in der DNL Fuß zu fassen. Derzeit ist die Fahrstuhlmannschaft Iserlohn, die letztes Jahr vom Aufstiegsverzicht vom EV Füssen "profitiert" hat. Das liegt daran, dass die meisten Vereine ihre Jugendspieler schon vor einem möglichen Aufstieg verlieren.

Ein weiteres Problem hat sich sehr schnell nach Einführung der DNL herauskristallisiert. Die DNL ist als Elite-Nachwuchsliga nicht in der Lage den Nachwuchs direkt für die DEL zu produzieren. Mit 18 sind nur wirkliche Ausnahmetalente in der Lage in der DEL auch nur im 4.ten Block mitzuhalten. Die Eisbären Berlin - und Anfangs auch Augsburg - hatten das erkannt und wollten dies über Oberliga Teams abfangen. Augsburg ging relativ rasch finanziell die Luft aus. Die Eisbären konnten das bis letzte Saison mit einem finanziellen Kraftakt durchziehen. Der Erfolg gibt Ihnen Recht: Berlin hat aus der DNL die meisten Spieler für Ihr DEL Team herausgebracht. Aber auch Berlin war die Oberliga zu teuer.

Die Mannheimer gingen einen anderen Weg. Durch eine, aus meiner Sicht nicht korrekte Absprache mit dem DEB, wanderte die DNL aus Mannheim, ohne irgendwelche Auf und Abstiegsregelungen zu beachten, nach Heilbronn. Die Heilbronner kassieren durch ihre Mitgliedschaft in der ESBG dadurch einen nicht zu vernachlässigbaren Betrag an Fördergeldern. Vorgeschoben wurde der Grund, dass die DNL Spieler so über Heilbronn Oberliga/2.Liga Erfahrung sammeln können. Auch dieses Konzept wurde diese Saison gekippt. Und wahrscheinlich wieder ohne Beachtung der Auf und Abstiegsregelungen wird wieder Mannheim in der DNL spielen.

Wie Eingangs oben erwähnt, sind die Spieler nach Ende der DNL einfach zu jung für die DEL. Ideal ist das Konzept für Oberliga Mannschaften, bedingt auch für die 2.Bundesliga. Sehr schnell erkennt man den Nutzen, den Vereine wie Bad Tölz, Rosenheim und Garmisch ziehen. Sie können so aus den ganzen Land sehr gute Nachwuchsspieler für ihre Erste Mannschaft generieren.
Für die meisten Spieler aber enden das Abenteuer DNL in unterklassigen Ligen. Selbst in der Bayernliga haben gute DNL Spieler gerade mal 3./4. Block Niveau. Der Traum vom Profispieler platzt bei vielen all zu schnell und viele Talente verpuffen im Niemandsland.
Von einigen vielen Augsburger Talenten die mit großen Hoffnungen in die DNL ausgezogen sind, hat in jüngerer Vergangenheit lediglich Jerome Flaake den Sprung in die DEL geschafft. Sicher hat vielleicht auch ein Alexander Oblinger oder ein Stefan Ortolf noch die Chance. Aber ein Gerstmayer, Arnold, Sycek, Schöppl, Kroner und viele mehr, taten das was vom Verband gefordert wurde, investierten sehr viel Geld und gingen ein Risiko bzgl. der schulischen Karriere ein, spielen jetzt allenfalls Oberliga die meisten sogar wesentlich tiefer oder haben den Eishockeysport an den Nagel gehängt. Auch hier wieder kein Vorwurf an den, zweifelsohne talentierten, Augsburger Nachwuchs. Sie sind einfach nur dem, vom Verband gewollten Lockruf, gefolgt. Eine konsequente Förderung im wichtigen U21/U20/U19 alter, hätte da vielleicht mehr Effektivität gebracht. Mit dem nicht zu finanzierenden "Modell" Oberliga war man zur Anfangszeit der DNL schon erfolgreicher. Steffen Tölzer, Roland Mayr und indirekt auch Patrik Buzas haben über diesen Weg den Sprung ins Oberhaus geschafft. Hier war die konsequente Förderung im wichtigen Juniorenalter vorhanden. Alles nur Zufall, oder lag es wirklich am Konzept und der Förderung im wichtigsten Alter?

Letzte Saison passierte nun etwas, dass den Verband dazu bewegte irgendetwas zu tun. Sowohl die U18 als auch die U20 Nationalmannschaft sind sportlich abgestiegen. Dazu ist auch das DEB Team sportlich abgestiegen und nur aufgrund der Gastgeberrolle in 2010 in der A Gruppe verblieben.
Die Problematik war erkannt, die DNL ist in ihrer Alterstruktur zu jung. Wie bekommt man jetzt diese Liga älter?
Sehr schnell gab es sehr viele Konzepte. Es kristallisierten sich zwei Lager heraus:

Hochziehen der DNL in das Juniorenalter. Schaffen einer eingleisigen Junioren-Elite Liga. Die dann den Namen Junioren/DNL tragen sollte. Teilnehmer: Die bisherigen DNL-Mannschaften. Die jetztige Junioren Bundesliga wäre praktisch der Unterbau gewesen. Aus meiner Sicht die sinnigste Variante. Ob man jetzt den Overage Jahrgang hinzunimmt oder nicht wären Details.
Das jetzige präferierte Modell (siehe Abbildung): Die Jahrgänge werden eingefroren. Die DNL erhält zusätzlich noch einen Overage Jahrgang, der in der ersten Saison auf 3 Spieler in weiteren Verlauf auf 5 Spieler erweitert werden soll. Der Unterbau hierfür soll die Jugendbundesliga sein. Die jetzige Junioren-Bundesliga soll weiter ungefördert bleiben.
Argumente Pro+Contra Modell 1
Fall 1 ist aus meiner Sicht die wesentlich bessere Variante. Hier werden lediglich Veränderungen in den Jahrgängen durchgeführt, die im bisherigen Konzept problematisch sind. Die Altersstruktur wäre konform mit dem Unterbau. Typische Probleme in den anderen Jahrgängen durch Altersumstellungen können vermieden werden. Dazu zählen 2Mal in Folge Jungjahrgang in der gleichen Altersklasse etc. Diese Konstellation würde ein paar Probleme mit sich bringen, die hauptsächlich die derzeitigen DNL Vereine träfe.

Derzeitige DNL Vereine müssten eine zusätzliche Mannschaft unterhalten. Wie eingangs erwähnt haben fast alle DNL Vereine auf 5 Nachwuchsaltersklassen umgestellt. Ihnen würde die Jugend als Folgealterklasse der Schüler fehlen. Die Zusammensetzung der Jugendbundeliga und die Aufnahme der derzeitigen DNL Vereine hätte man sicher lösen können. Die Kosten sind aber fast allen DNL Vereinen zu hoch. Wie gesagt, die Spieler folgen ja sowieso dem Zauberwort DNL. Wieso also in den Unterbau investieren.


Argumente Pro+Contra Modell 2
Für Modell zwei spricht sicher, dass es sehr "einfach" die DNL ein Jahr älter macht. Die vorhanden strukturellen Probleme werden aber dadurch nicht gelöst. Im Gegenteil, das ganze hat ein paar sehr böse Nebeneffekte.

Die DNL wird noch mehr zur "geschlossenen" Gesellschaft. Nur mal Kurz zur Verdeutlichung, wie sich der Auf und Abstieg in Bezug auf die Altersklassen auswirkt.

Saison X Folgesaison X+1
DNL
Jugend Bundesliga
DNL
Jugend Bundesliga
U20 (1991)





U19 (1992)


DNL U20 (1992)


U18 (1993)
U18 (1993)
DNL U19 (1993)


U17 (1994)
U17 (1994)
DNL U18 (1994)
U18 (1994)



DNL U17 (1995)
U17 (1995)


Wenn eine Mannschaft aus der DNL absteigt, wie hier in der Saison x mit den Jahrgängen 91 bis 94, können in er Folgesaison (x+1) lediglich die Spieler des Jahrgangs 1994 in der Jugendbundesliga spielen. Für die Jahrgänge 91 - 93 heißt es Adieu. Eine Junioren Bundesliga-Mannschaft gibt es jetzt für eine DNL Mannschaft wohl nicht mehr, da mit lediglich einem Jahrgang es für alle Vereine sehr schwer wird überhaupt eine spielfähige Mannschaft zusammen zu bringen, geschweige denn konkurenzfähig in einer Juniorenbundesliga zu sein.
Ob dieser Jahrgang (in diesem Fall 94) besonders motiviert ist, in der Jugendbundesliga zu spielen bleibt fraglich. Zum Einen wird der jüngste, einer Vier Jahrgansstufen umfassenden DNL, in einer Abstiegssaison nicht gerade viel gespielt haben und dementsprechend motiviert sein. Zum Anderen ist mit der Jugend ab sofort Ende im Verein. Das vermeintlich letzte Jahr lockt dann den Spieler doch sicher ein DNL Verein. Diese Erfahrung machte Augsburg die letzten Jahre schmerzlich. Aber seid gewarnt, so ziemlich jedem, der aus der DNL absteigt wird in der gleichen Situation stecken.

Was aber passiert mit dem glücklichem Aufsteiger. Mit seinem Endjahrgang 1993 geht es dann also in die neue Saison. Hoppla in der DNL ist ja dann der Endjahrgang 1992. Eigene 92er hat man nicht, da ja nach neuer Altersstruktur bei der Jugend Ende ist. Was bleibt, entweder fleißig Lockruf DNL spielen und Endjahrgänge abwerben, oder ohne Endjahrgänge in die DNL Saison gehen. Beides ist nicht sehr erfolgversprechend. Der sofortige Abstieg wird weiterhin obligatorisch bleiben. Somit haben die Vereine, die jetzt gegen Modell 1 stimmen, ihre geschlossene Gesellschaft.
Dieses Problem ist wohl beim DEB bekannt, wird aber anscheinend ignoriert.

Weitere Kontras:

Die Bambinis umfassen vier Jahrgänge. Die U8 ist nur ein Wunsch von mir, der aber auf freiwilliger Basis erfolgt. Viele Kinder werden die Lust verlieren, wenn Sie mit 6 oder 7 gegen bis zu 11 jährige Mädchen spielen müssen. Vereine die sehr viele Kinder zum Eishockey bewegen, wie Augsburg, müssen 3 Bambinimannschaften melden. Turniere für die nötigen Spielpraxis zu finden wird sehr schwer. Zumal ja die meisten Vereine rückläufige Zahlen in Bezug auf Laufschule und Bambinis haben.
In allen Jahrgängen sind die Jungjahrgänge ein zweites Mal Jungjahrgang. Jungjahrgang zu sein bedeutet sehr oft weniger Spielpraxis zu bekommen. Wieso müssen Kleinschüler oder Knabenspieler leiden, weil die DNL falsch angelegt wurde?
Deutschland wäre somit das einzige europäische Land, das versetzt zu allen Anderen wäre. Vergleiche Länderübergreifend erweisen sich als schwierig, wenn hier dann nur Jungjahrgangsmannschaften spielen können wird die Organisation problematisch.
Mannschaften die in dieser Saison eine schwierige Abstiegssaison hinter sich haben, fallen oftmals weiter, da ein schwacher Jahrgang meist nach einem Abstieg noch schwächer wird. Dies bringt die Unzufriedenheit aus einem Abstiegsjahr mit sich.


Historie des Einfrierens:
Eine kurze Aufklärung über den Ablauf der Abstimmungsmodalitäten. Diese ist ähnlich wie im Bundestag und Bundesrat. Die ESBG und der DEB haben zusammen 50% Stimmrecht. Die Landesverbände haben ebenfalls 50% Stimmrecht. In der Regel stimmen die Landesverbände, unter ihrem Sprecher Bayern, einstimmig. Sollte es zu einer Patt-Situation kommen, entscheidet der DEB Präsident.

Im Oktober gab es eine Vor oder Probeabstimmung der Parteien für das Modell 2, das einstimmig für eine Einführung ausging. Im Dezember sollte dann eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, bei der dann das Modell verabschiedet werden sollte. Hier wurden aber die Fristen versäumt. Weitere Termine erst im Januar und dann im Februar, jetzt am 27. März 2010 folgten. Zum letzt genannten Termin soll diese Abstimmung nun endgültig stattfinden. Am 26. März werden sich die Landesverbände treffen, bei dem dann die Stimme Pro bzw. Contra diskutiert wird.
Die Alterseinfrierung ist übrigens nur Tagungspunkt drei. Punkt eins ist die Gestaltung der Oberliga bzw. Regionalliga. Wie diese Abstimmung ausgeht, ist noch nicht ganz geklärt. Die Tendenzen gehen aber eindeutig in Richtung "Einfrieren".

Ich persönlich finde es unzumutbar, Vereine bis zum jetzigen Zeitpunkt im Unklaren zu lassen. Eine vernünftige Saisonplanung ist nicht möglich. Welche Trainer, welche Mannschaften soll es nächstes Jahr geben. Was sagt man den Spielern? Haben Sie noch eine Möglichkeit im Verein zu spielen oder nicht. Sind Sie Endjahrgang oder Jungjahrgang. Die Saison ist für die Leistungsklasse bereits beendet. Das Sommertraining beginnt oft Mitte April. Die Offizielle Entscheidung wird aber aufgrund der Einspruchsfrist nicht vor Mitte April fallen!


Was soll sich im Spielbetrieb ändern.
Im Rahmen der Altersumstellung werden auch ein paar positive Dinge mit umgesetzt. Durch die Vorgaben der DEL an die DEL Vereine mit Ihren Stammvereinen in bestimmten Klassen zu spielen, soll der Spielbetrieb bundesweit vereinheitlicht werden. Dazu gehört zum Beispiel eine Mindestzahl an von 28 Spielen bei den Knaben.
In einer inoffiziellen Besprechung wurde mir folgendes Vorhaben auf Seiten des BEV vorgestellt.

Junioren:
In Bayern ist es geplant im Übergangsjahr noch einmal den Overage Jahrgang zuzulassen. Also nächstes Jahr JG 89.

Knaben:
Die Knaben spielen eine offizielle Meisterschaft und werden in Bayernliga, Landesliga und Bezirksliga eingeteilt. Um die Vorgaben der DEL zu erfüllen, spielen in der Bayernliga 15 oder 16 Teams in einer Einfachrunde den bayerischen Meister aus.

Kleinschüler:
Die Kleinschüler spielen auch einen offiziellen Meister aus. In der Leistungsklasse A soll auf das Großfeld gespielt werden. Mindestvoraussetzung für LKA sind 60% Spieler im Endjahrgang. Vermutlich wird der Modus ähnlich dem bisherigen Knabenmodus sein.
Ob es eine weitere Abstufung in LKB und LKC gibt ist mir nicht bekannt. Nur, dass diese weiterhin aufs das Querfeld spielen sollen.

Kleinstschüler:
Die Kleinstschüler umfassen jetzt die Jahrgänge U10 bis Ü6. Also nächste Saison 2001 und jünger mindestens 6 Jahre. Ich werde versuchen, eine offizielle U8 Runde zu initiieren. Sehe aber wenig Aussichten auf Erfolg, da nur sehr wenige Vereine so viele Kinder haben, dass es für eine U8 reicht. Die Tendenz wird bei den großen Vereinen eher hin zu einer B Mannschaft gehen, die ja bei uns schon seit einigen Jahren obligatorisch ist.

Mädchen
In der neuen Saison soll nur noch der jüngere Jahrgang Mädchen im BEV Bereich die Möglichkeit haben in der jeweils jüngeren Altersklasse mitzuspielen. Also für die Kleinstschüler gilt für Mädchen U11 für die Klein- U13 und für die Knaben U15.



Soweit einige Info gespickt mit meinen persönlichen Meinungen und Kommentaren zur geplanten Neuorganisation des Eishockeynachwuchses.

Einfrieren der Jahrgänge

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Stefan Kohler schreibt am 05.03.2010 11:44:

Beitrag in aus einer Email von Stefan Schindler EV Landsberg 2000 zum Bericht:
Hallo Stefan,

deine Stellungnahme zur geplanten Alterstrukturänderung finde ich persönlich sehr gut.
Ich habe in Anschluss an deinen Text noch ein paar Anmerkungen von mir persönlich dazugehängt.

Vielleicht könnten wir das an die Vereine im BEV und an die Verbände DEB und BEV schicken. Vielleicht können wir dann noch was bewirken.

Von mir auch noch ein paar Kommentare, die gegen die geplante Reform sprechen. Ich persönlich bin sogar der Meinung, dass diese auf Dauer dem Eishockeysport schadet:

1. Wie Stefan Kohler schon angesprochen hat, stellt sich die Frage, wie das mit 4 Jahrgängen bei den Kleinstschülern gut gehen soll, außer man führt einen zusätzliche Altersklasse U 8 ein, wasa wiederum viele Vereine vor Eiszeitenprobleme stellen wird.

2. Eine sehr große problematik sehe ich im Übergang von Kleinst - zu Kleinschüler, da nach der Reform dann 3 Dinge gelichzeitig auf die kinder zukommen werden, nämlich zum einen der Sprung in eine höhere Altersklasse und in eine neue Mannschaft, was für vile Kinder in dem Alter schon ein beweggrund ist, das Eishockeyspielen aufzuhören. Hinzu kommt jetzt noch der Wechsel aufs Großfeld zur gleichen Zeit (was ich grundsätzlich befürworten würde), aber eben auch, dass der Übergang des Kindes auf die realschule und das G8 zum gleichen Zeitpunkt stattfindet. Die war bisher zeitlich getrennt. So erfolgt der Übergang auf die nächsthöhere Schule bisher zum zweiten Jahr Kleinschüler, wo die Kinder schon in einer neuen Altersklasse gefestigt waren, und der Wechsel aufs Großfeld noch ein Jahr später, wenn das Kind schon ein jahr realschule oder G8 hinter sich hat. Ich warne davor die neue Situation zu unterschätzen. Meinung hat das Eintereten aller 3 Ereignisse zur gleichen Zeit zur Folge, dass viele Kinder und vorallem Eltern dies nutzen werden, um sich von dem Sport abzuwenden. (Spielt natürlich jetzt vielleicht beim AEV nicht so eine große Rolle, aber bei vielen anderen Vereinen schon.

3. Schüler Endjahrgänge würden nach der Reform z. T. schon Arbeiten. Alle Altersklassen werden ein Jahr älter. Dies hat zur Folge, dass sowohl Schüler, wie auch Jugend, junioren und Senioren alle die kernezeiten von 17:30 bis 20:00 zum Trainieren benötigen. Für viele Veriene (bis uaf diejeneigen, welche 2 Eisflächen zur Verfügung haben, wird es unmöglich sein das alles unter einen Hut zu bekommen. Die Folge sind Trainingszeiten für Mannschaften (und hier wird es hauptsächlich die Schüler treffen), an denen viele Spieler einfach aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen können, und so dem Sport verloren gehen.

4. Unsere Altersstruktur ist den anderen Sportarten in Deutschland (z.B. fußball angepasst) und wie Stefan ebenfalss schon erwähnt hat, haben andere Länder (z.B. die Schweiz) erst vor kurzen auf unsere Altersstruktur umgestellt. Jetzt kommt Deutschland und ändert wieder alles. Das wird das Bild von Eishockeydeutschland in Europa nicht gerade aufwerten, und auch nicht den Eishockeysport zu den anderen Sportarten in Deutschland.

5. Die Junioren sollen nur noch 3 Jahrgänge umfassen. Wenn ich mir heuer so die Juniorenbayernlga anschaue, wo 50% der Mannschaften schon Mühe haben ,5 Blöcke aufs Eis zu stellen, wie schaut das erst aus, wenn noch ein Jahrgan wegfällt.

6. Die U18 und die U20 waren vor der Einführung der DNL Fahrstuhlmannschaften, sind es jetzt und werden es meiner Meinung nach der reform auch bleiben. Es muss an der Grundausbildung der Spieler angesetzt werden. Hier müssen mehr und besserer Spieler herausgebracht werden. Sind wir doch mal ehrlich, das Spielerpotenzial in Deutschland reicht gerade so für 8 DNL Mannschaften, die letzten beiden sind jedes Jahr weit abgeschlagen.


mfg
Stefan Schindler

Quelle:

http://www.augsburger-ev.de/modules.php ... le&sid=942


Ein sehr Interessanter Bericht aus Augsburg der das Pro und Contra wieder Spiegelt.

Ich bin ebenfalls der Meinung das ein einfrieren langfristig keinen Erfolg bringt sondern uns mehr schadet als es Vorteile bringt.

Das einzige was etwas bringen kann ist ein Konsequentes einfordern der Nachwuchsausbildung der DEL Vereine.

Die DNL würde ich so lassen denn die wenigen Ausnahmetalente, schaffen den Sprung in die DEL sowieso irgend wie.

Es gibt aber in Deutschland nicht nur eine DEL die Eishockey spielt sondern einige Vereine mehr. Für mich wär eher eine Aufwertung der Junioren-Bundesliga Sinnvoller denn die Jungs die aus der DNL kommen haben oftmals noch Ausbildung und Schule im Kreuz und können so in ihren Altersbereich JBL und oder OL und 2 Liga eingesetzt werden.

Was für ein Recht ein ganzes Land mit einem Altersjahrgang umzustellen dem der Europäer entgegen gesetzt damit 1 NEUES Talent für die DEL gefunden wird?

Statt den teureren Weg und eine vernünftige und konsequente Nachwuchsausbildung der DEL Vereine einzufordern wird wahrscheinlich der bequemere und billigere Weg und Jahrgang einfrieren angenommen werden.

Vielleicht wär auch sinnvoller eine DNL zweigleisig zu Gestalten wird zwar Qualitativ etwas verwässert.

Was bringt es dem Nachwuchs wenn ein Verein vorne mit fast allen Talenten der Republik alleine vorn weg Spaziert?

Nichts was dann die engen Play- offs belegen wenn die anderen auch komplett mit allen was sie haben antreten.

Viele Jungs müßten ihre Freizeit nicht in Staus, Bussen und Internaten verbringen um letzten Endes doch kein Geld in diesen Sport damit zu verdienen. Die wenigen Talente werden von den Scouts schon rechtzeitig gesichtet.

Solange keine Öffentlichkeitsarbeit betrieben, kein Auf und Abstieg, kein Fernsehen in den öffentlichen, kein Deutscher in der DEL Über-Unterzahl spielt, kein DEB Funktionär ein Machtwort spricht und Schluß macht mit diesem Sumpf von Quacksalbern, kann man einfrieren bis zum Nordpol aber Deutschland bleibt zweit/drittklassig.

Es sei denn unser Nachwuchs bekommt die gleiche Ausbildungschance wie vereinzelte Jahrhunderttalente.

Wenn das Deutsche Eishockey wieder einen Erkennungswert erhält, wenn wieder Eishockey gespielt wird, wenn wieder Deutsche Eishockey spielen dann wird auch das Deutsche Eishockey International wieder Wettbewerbsfähig werden.

Saludos Amigos....
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