"hätte", "wäre", "vielleicht" - eine fantastische Reihung des Vagen und der Spekulation. Hinterher ist man natürlich immer schlauer. So kann man aber nicht erklären, ob und warum eine Handlung zum gegebenen Zeitpunkt falsch war. Die Geschäftsführung hat gehandelt, vielleicht mal zu spät, aber sowas ist immer schwer zu beurteilen, gerade wenn man nicht in der Verantwortung steht. So bleibt die Kritik an der Geschäftsführung meist ohne wirkliche Substanz und vor allem ohne Ausblick auf die Zukunft. Vor allem übersieht sie allzu leicht existierende Zwänge, besonders finanzieller Art, wie das Interview mit Herrn Göttsch eigentlich endgültig offen gelegt haben sollte. Man kann es sich schlichtweg nicht leisten, Großteile des Kaders während der Saison umzubauen, hier stehen die Regularien und die finanziellen Möglichkeiten entgegen. Was mich stört, sind eher die lärmenden öffentlichen Aussagen, die ohne Folgen geblieben sind, weil sie nur ohne Folgen bleiben konnten. Aber grundsätzlich fehlende Handlungen vorzuwerfen blendet jegliche Realitäten schlichtweg aus.Poschi hat geschrieben:Außerdem sind die meisten Kritiken an der GL - jedenfalls soweit mir das aufgefallen ist - in erster Linie den fehlenden Handlungen zuzurechnen. Das hat meiner Meinung nach allerdings auch immer noch Bestand, denn hätte die GL früher härter durchgegriffen, wäre es vielleicht anders gekommen. Außerdem hat man sich mit den "Ausreden" über offensichtliche Fehleinkäufe selber ins Abseits gedrängt.
Ehrlichkeit zählt eben immer mehr, was mich zurück zum eigendlichen Thema führt.
Das Eichin keine Namen und definitive Fakten preisgibt ist logisch und sollte auch für jeden Fan nachvollziehbar sein, aber die bewusste verbreitung von falschen Informationen über die finanzielle Situation halte ich für falsch. Und da von jedem Offiziellen
andere "Wahrheiten" zu hören sind, kann man es nicht anders Interpretieren als eine bewußte Täuschung der Öffentlichkeit, und damit auch der Fans.
Insofern ist die GL gerade dabei sich diesem erkämpften Bonus aus der Vergangenheit zu verspielen.
Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, wer in welchem Zusammenhang welche Zahl äußert. Geschäftsführer und Sportchef argumentieren hier zwangsweise auf unterschiedlichen Ebenen, weil sie mit unterschiedlichen Etats hantieren. Hier werden dann munter irgendwelche Zahlen jongliert, ohne sie allerdings in ihren Bedeutungszusammenhang einzuordnen. Es gibt eben zu jeder öffentlich geäußerten Zahl tatsächlich eine eigene "Wahrheit", weil sie einen anderen Sachverhalt beschreiben soll.
Wenn man dann bedenkt, dass Göttsch laut den Interviews eigentlich gar kein Geld in Zukunft mehr zuschießen will, sollte überdeutlich werden, dass die Haie und das Eishockey in Köln an einem Scheideweg stehen. Und an diesem Punkt bin ich immer noch gespannt, wie bewusst dies der Geschäftsführung ist. In der öffentlichen Diskussion ist eine derartige Stoßrichtung meiner Meinung nach zu spät eingeschlagen worden. Ich denke immer noch, dass am Ende der nächsten Saison nur 2 Möglichkeiten stehen können. Erfolg oder der Einstieg eines Großinvestors...