(K)ein Ausweg aus der Krise?

Im Büro des Chefs: Diskussionen rund um den Verein und die Fans. incl. Gerüchteküche
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Doug Berry
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(K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Doug Berry »

Auch wenn wir zwischenzeitlich etwas Distanz zum letzten Tabellenplatz gewonnen haben, ist ein Ende der sportlichen Krise nicht in Sicht.
Allein, dass man den Abstand zum Tabellenletzten als positives Element verbuchen muss, sagt alles. Wer gehofft hatte, dass sich die kleine
Serie an Punktgewinnen vor der Länderspielpause als turn-around herauststellen könnte, hat offensichtlich zuviel erhofft.

Objektiv betrachtet überrascht es allerdings nicht, dass man da unten nicht rauskommt, denn wirklich etwas dagegen getan, wurde nichts.

Die Vereinsführung hat genau genommen nicht einmal den Trainer gewechselt, sondern nur den alten entlassen und die Stellvertreter eine Stufe nach oben befördert. Von notwendigen Reaktionen im Lizenzspielerbereich ganz zu schweigen.

So richtig es ist, Geduld und Vertrauen in Spieler, Mannschaftsleitung und Vereinsführung zu haben, kommt irgendwann der Punkt, an dem man richtige Veränderungen vornehmen muss. Oder - und das scheint im Moment die bevorzugte Variante zu sein - die Dinge einfach laufen lässt, in der Hoffnung, dass sich irgendwann der dauerhafte sportliche Erfolg schon einstellen wird. Eine Strategie, die aber eher zu Resignation führt, wie man auch hier im Forum immer häufiger (auch von sehr wohlwollenden Fans) lesen kann.

Deshalb einige Verbesserungsvorschläge zur Diskussion (Ablehnung oder Ergänzung ausdrücklich erwünscht) und einige Fragen:

- die Haie brauchen einen neuen Trainer und zwar einen mit Stallgeruch (z.B. Alex Hicks, Peter Draisaitl, Rick Chernomaz)
- von sog. Leistungsträgern, die auch bis Mitte November noch keine Leistung bringen, sollte man sich trennen (Johnson, ...)
- wenigstens zwei Neuverpflichtungen, die in der Lage sind, den Special-Teams zu mehr Stärke zu verhelfen
- auch wenn es abwegig klingen mag, aber ich glaube, ein Mann wie Chris Hamilton hat uns durchaus schon mal geholfen!

Einiges kann man auch mit Fragezeichen versehen:
- wozu haben wir eigentlich eine Kooperation mit Anaheim?
- weshalb gelingt es anderen Vereinen immer besser, deutsche Spieler aus der 2. Liga zu Leistungsträgern aufzubauen (z.B. Wolf in Iserlohn und Hager in Krefeld)?
- sind schnelle Gegentore Teil des modernen Eishockeys oder eine Frage mangelnder Einstellung?
- woher kommt der Glaube, dass man mit "Leistungsträgern" die im Durchschnitt 35 Jahre alt sind auf Dauer gegenüber Mannschaften bestehen kann, die deutlich jünger sind?

Sicher wird in der Diskussion auch immer wieder die Geldfrage bemüht werden. Wenn wir allerdings aus finanziellen Gründen nicht zu Reaktionen in der Lage wären, dann sehe es bitter aus. Wenn wir dazu in der Lage sind, es aber nicht tun, wird es in den nächsten Jahren bitter aussehen.

Haie-Fans, eigentlich müsste ein Blick auf die ersten drei Plätze in der aktuellen Tabelle für alle Motivation genug sein, alles zu tun um diesen Zustand zu ändern!
Drehstabenverbucher

Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Drehstabenverbucher »

Keine Ahnung was ich dazu sagen soll. CHronische Pessimisten und erfolgsverwöhnte Möchtegernfans kann man eh nicht vom Gegenteiligen überzeugen. Dazu noch eine absolut realitätsferne und uninformierte Frageliste. zB war der komplette Trainerstab während der Länderspielpause in Anaheim zur Trainingsoptimierung. Du verstehst wohl unter Partnerschaft dass die Ducks uns jetzt wo wir mal nicht oben drin stehen ihre besten Spieler leiht. haha! Die einzigen die denken Kölner Haie haben ein großes Ansehen, sind wir Fans selbst. Johnson als Flop zu bezeichnen find ich auch absolut daneben. Er steigert sich von Spiel zu Spiel, ebenso Warriner und Pratt. Keine Lust mehr zu schreiben. Muss los zur Arena.
h@ief@n
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von h@ief@n »

[quote="Doug Berry"]
So richtig es ist, Geduld und Vertrauen in Spieler, Mannschaftsleitung und Vereinsführung zu haben, kommt irgendwann der Punkt, an dem man richtige Veränderungen vornehmen muss. Oder - und das scheint im Moment die bevorzugte Variante zu sein - die Dinge einfach laufen lässt, in der Hoffnung, dass sich irgendwann der dauerhafte sportliche Erfolg schon einstellen wird. Eine Strategie, die aber eher zu Resignation führt, wie man auch hier im Forum immer häufiger (auch von sehr wohlwollenden Fans) lesen kann.
Wenn Du sagst Geduld und Vertrauen ist besser ....wie anders geht es als über die Zeit ?


Deshalb einige Verbesserungsvorschläge zur Diskussion (Ablehnung oder Ergänzung ausdrücklich erwünscht) und einige Fragen:

- die Haie brauchen einen neuen Trainer und zwar einen mit Stallgeruch (z.B. Alex Hicks, Peter Draisaitl, Rick Chernomaz)
Alle Drei haben Stallgeruch, das heißt können auch zu Reibereien führen, alle drei kennen die Mannschaft nicht, einer hat Null DEL Erfahrung, der andere ein bißchen ... :roll:
- von sog. Leistungsträgern, die auch bis Mitte November noch keine Leistung bringen, sollte man sich trennen (Johnson, ...)
Mal davon ab zu beurteilen wer ein Flop ist, nenn doch einfach mal bezahlbare verfügbare Alternativen !!!
- wenigstens zwei Neuverpflichtungen, die in der Lage sind, den Special-Teams zu mehr Stärke zu verhelfen
Und die wachsen zu Zeiten von KHL, Sparsamkeit & Co so im Garten ?
- auch wenn es abwegig klingen mag, aber ich glaube, ein Mann wie Chris Hamilton hat uns durchaus schon mal geholfen!
hier muss ich allerdings sagen dachte ich auch das er geholt wird

Einiges kann man auch mit Fragezeichen versehen:
- wozu haben wir eigentlich eine Kooperation mit Anaheim?
Was hat das mit der Krise zu tun? Dachtest Du da gibt es dann mal eben Spieler Kohle oder Trainer ?
- weshalb gelingt es anderen Vereinen immer besser, deutsche Spieler aus der 2. Liga zu Leistungsträgern aufzubauen (z.B. Wolf in Iserlohn und Hager in Krefeld)?
2 Beispiele, Wolf ist ein Glücksfall und Krefeld bringt jetzt ma einen halbwegs zum Vorschein. Und sonst ??? NICHTS
ich glaube da haben die Haie mit Flaake & Co mehr getan

- woher kommt der Glaube, dass man mit "Leistungsträgern" die im Durchschnitt 35 Jahre alt sind auf Dauer gegenüber Mannschaften bestehen kann, die deutlich jünger sind?
Nun vielleicht weil es die letzten 11 Jahre gut geklappt hat :lol:


Sicher wird in der Diskussion auch immer wieder die Geldfrage bemüht werden. Wenn wir allerdings aus finanziellen Gründen nicht zu Reaktionen in der Lage wären, dann sehe es bitter aus. Wenn wir dazu in der Lage sind, es aber nicht tun, wird es in den nächsten Jahren bitter aussehen.

Haie-Fans, eigentlich müsste ein Blick auf die ersten drei Plätze in der aktuellen Tabelle für alle Motivation genug sein, alles zu tun um diesen Zustand zu ändern![/quote] Genau !!! DIe Haie smüssen immer ganz oben sein, sonst sind es keine haie mehr, eine durchschnittliche Saison kann und darf niemals geduldet werden !!! :roll:
Ja ich bin der deutschen Rechtsschreibung in großen Teilen mächtig, habe aber noch keinen Tastaturtreiber gefunden der meine hektische Schreibweise unterstützt.
Henrike
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Henrike »

Vorab: Ich habe das Krefeld-Spiel weder gesehen noch gehört.

Nach den Spielberichten zu urteilen, die ich hier lese, war es eine sehr schwache Vorstellung des KEC. Nehmen wir das also als gegeben hin.

Krefeld liegt uns in dieser Saison offensichtlich nicht. Vielen anderen Teams liegt Krefeld offensichtlich auch nicht, sonst stünden die Seidenstädter nicht da, wo sie stehen. Selbst in guten Jahren hatten die Haie immer Mannschaften, gegen die sie schlecht ausgesehen haben. Ich werfe mal Berlin, Straubing und Augsburg ins Rennen.

Die Grundvoraussetzungen sind aktuell natürlich andere als in den guten Jahren. Unsere Verteidigung ist Lichtjahre von den Leistungen vergangener Spielzeiten entfernt. Abstimmungsprobleme und Missverständnisse treten in einer Häufigkeit auf, die man von seit Jahren eingespielten Reihen nicht erwarten muss. Dass das Gros der Stürmer nicht konsequent genug nach hinten arbeiten, ist dabei außerdem keine Hilfe.

Was außerdem auffällt, sind die halbherzigen Bemühungen in vielen anderen Bereichen. Sei es bei den Zweikämpfen an der Bande (wobei es hier Ausnahmespiele gab, bei denen es nicht sooooo übel aussah) oder auch bei den Kontern, die – von einem Spieler angetreten – seltenst die nötige Unterstützung erfahren.

Erinnern wir uns an die Saison 06/07 und die 18 Unterzahltore, die die Haie erzielten. Viele dieser Treffer fielen durch den zweiten Mann, der mitgelaufen war. Aktuell wagen sich mitgelaufene Sturmpartner bei Kontern kaum über die Blaue Linie des gegnerischen Drittels, aus Angst ins offene Messer zu rennen. Auch hier spürt man das mangelnde Vertrauen in die eigenen Defensivfähigkeiten – kombiniert mit der Angst vor einem Puckverlust in dieser Situation. In der Summe fehlt da also der Glaube an sich selbst.

Die No-Look-Pässe, die wir aus vergangenen Jahren kannten, resultierten aus blindem Verständnis untereinander. Da wurde nicht gedacht, bevor man so einen Pass spielte, weil man wusste, dass der Mitspieler da ist. Es scheint, als würde im Moment zu viel gedacht, was kontraproduktiv für ein schnelles Spiel ist.

In der vergangenen Saison wurden jede Menge Spiele gedreht, in denen man in Rückstand geraten war. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber in dieser Saison wurde lediglich das Spiel gegen die Metro Stars gedreht. Auch hier fehlt es deutlich am Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Wenn es denn so ist, dass man in die Saison zu arrogant und siegessicher gestartet ist, dann darf diese Entschuldigung (die niemals eine hätte sein dürfen und somit zu Recht zum Rauswurf von Mason geführt hat) mittlerweile nicht mehr gelten. Der Sumpf, in den man sich gespielt, darf aber ebenfalls keine Entschuldigung mehr sein. Zum jetzigen Zeitpunkt (fast Halbzeit in der Saison) mit dem aktuellen Stand in der Tabelle und dem jetzigen (in großen Teilen eingespielten) Kader muss zumindest der Einsatz stimmen. Das Selbstvertrauen ist logischerweise im Keller, der Druck wird nicht weniger (immerhin ist man der KEC und hat andere Ansprüche als Platz 12), aber es muss zumindest noch der Wille erkennbar sein, aus dieser Situation aus eigener Kraft wieder herauszukommen. Solche Spiele wie in Duisburg dürfen nicht mehr passieren.

Ein Trainerrauswurf muss reichen. Es sind die Führungsspieler, die jetzt gefragt sind. Wenn Schönspielen nicht funktioniert, dann muss eben gearbeitet werden. Es sind nicht Leute wie Bryan Adams, die jetzt mit gutem Beispiel vorangehen müssen. Man kann nicht davon ausgehen, dass man in jedem Spiel 6 oder mehr Tore macht, also muss die Arbeit nach hinten größere Priorität haben – und das fängt bei einem konsequenteren Forechecking (so wie wir es in den vergangenen beiden Saisons gesehen haben) an.

Die Umstellung auf ein anderes System zu diesem Zeitpunkt in der Saison, halte ich für nicht schaffbar. Die Jungs haben zwei Jahre lang an das System geglaubt, was sie gespielt haben, und es hat funktioniert. Das verloren gegangene Selbstvertrauen kann man nur zurückgewinnen, wenn der unbedingte Wille da ist, die Kurve zu kriegen, und wenn man bereit ist, die Wege dafür zu gehen, die Checks einzustecken und die Fehler des Mitspielers auszubügeln.

Die Chemie im Team wird in dieser Saison auf eine harte Probe gestellt. Es ist einfach, die Stimmung in der Kabine aufrecht zu erhalten, wenn man gewinnt. Diese Saison stellt der Mannschaft (und hier eben wieder den Führungsspielern im Besonderen) eine Aufgabe, die völlig neu für sie ist.

Um mal wieder den Vergleich zur den Adlern zu bemühen: Die sind in ihrer Playoff-Verpasser-Saison nie von ihrem hohen Ross heruntergekommen. Da gab es Ratlosigkeit an allen Fronten anstelle von Manöverkritik. Die haben ihre Arbeitsmoral nie in Frage gestellt. Aber genau das ist der Punkt, den ich von dieser Mannschaft jetzt erwarte und hier eben besonders von den sogenannten Veteranen.

Der Auftritt in Krefeld (oder vergleichbar vielleicht das Spiel in Duisburg) ist kein Zeichen dafür, dass die Mannschaft wieder eingebrochen ist. Im Grunde ist er ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft noch weit davon entfernt ist, wieder einigermaßen Boden unter den Füßen zu haben, obwohl man zwischendurch Spiele gewonnen hat.

Wenn es keine Frage des Könnens ist (und die kann es nicht sein, denn der Kern der Mannschaft ist der Gleiche wie in den vergangenen, weit erfolgreicheren Jahren), dann ist es eine Frage des Willens und der Bereitschaft, dreckige Arbeit zu machen. Solange dieser Wille und diese Bereitschaft nicht über 60 Minuten in jedem Spiel erkennbar sind, fehlt die Basis für den Aufbau von Selbstvertrauen bzw Selbstbewusstsein, wie es diese Mannschaft mit diesem System für Erfolg braucht.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von IceDragon67 »

Kleiner Nachtrag: Wir haben ein paar mehr Spiele gedreht, als nur gegen Düsseldorf. ;)

Frankfurt, Duisburg, Ingolstadt, Wolfsburg, Düsseldorf.
Poschi
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Poschi »

Hallo Henrieke,
wer sind denn für dich die Führungsspieler? Interessiert mich mal persönlich.

Ansonsten ist deinem Post wohl nicht viel ihmzuzufügen.
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Henrike
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Henrike »

Führungsspieler sind für mich McLlwain, Lüdemann, Julien, mit Abstrichen Warriner, Renz.

Ullmann ist von seiner Natur her sicher auch eine Führungspersönlichkeit, ist aber in der aktuellen Besetzung (heißt, solange die alte Garde noch da ist) hier ein wenig aus der Pflicht genommen, weil er eben neu im Team ist.
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Doug Berry
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Doug Berry »

Der entscheidende Satz im Posting von Henrike ist folgender:[quote="Henrike"]
Um mal wieder den Vergleich zur den Adlern zu bemühen: Die sind in ihrer Playoff-Verpasser-Saison nie von ihrem hohen Ross heruntergekommen. Da gab es Ratlosigkeit an allen Fronten anstelle von Manöverkritik.

Und bei uns sind einige offensichtlich auch noch nicht von dem hohen Ross heruntergekommen bzw. gehen davon aus, dass es alles von alleine besser wird. Weniger Selbstkritik als bei Eichin und Renz auf Premiere (beim DEG-Spiel) geht kaum noch. Renz findet Beddoes nett. Das freut mich für den zwischenmenschlichen Umgang, ist aber wahrscheinlich nicht das, was wir jetzt brauchen.
Um einmal tief in der Haie-Historie zu kramen: Mitte der 80er-Jahre wurden einige Spieler der damaligen Mannschaft nach einer (!) deutlichen Niederlage gegen Kaufbeueren kurzerhand von der Vereinsführung für 1 Spiel suspendiert und mussten in Köln zum Straftraining, während die Mannschaft zum Auswärtsspiel fuhr. Am Ende der Saison wurden wir Meister. Ich will das Beispiel nicht auf heute übertragen, aber wir brauchen eine Aktion mit Signalwirkung.
Denn einiges grenzt an Arbeitsverweigerung, was von einzelnen Haie-Akteuren geboten wird.
Und ohne Signalwirkung kommt auch die von Henrike zurecht beschworene Einstellung nicht wieder in Gang.

Ich bleibe dabei, Signalwirkung hätten: ein neuer Trainer mit Haie-Erfahrung, zwei neue Spieler, sich von zwei Spielern trennen die offensichtlich keine Lust mehr haben...

Oder, falls man nur eines machen möchte: holt Uwe Krupp und zwar schnell!!!
Poschi
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Poschi »

Sorry Henrike, Schreibfehler im Namen war ein Lesefehler meinerseits.
Genau die Namen wollte ich hören, endlich mal jemand der nicht gleich schreit alle älteren Spieler raus und neue, junge Spieler her, weil die mehr Kondition haben. Das Wort Führung klingt für mich schon sehr nach Notwendigkeit, denn ich habe den Eindruck, das die Mannschaft bereits nach einem Rückstand ihren Siegeswillen verliert, geschweige denn nach so einem schnellen Gegenschlag wie am Dienstag. Da müssen Spieler wie von dir aufgezählt die nötige Moral und Unterstützung in die Mannschaft bringen, damit weitergekämpft wird.

Ob den Haien ein Rausschmeißen einzelner Spieler wirklich was bringt wage ich zu bezweifeln, Doug. Ein Rausschmiss kostet dem Verein nur Geld und die betroffenen Spieler freuen sich über ein Einkommen ohne irgendeine Leistung dafür bringen zu müssen. Meiner Meinung nach, muss man ans Eingemachte gehen und die Willenlosen Spieler da treffen wo es weh tut. Nämlich beim Geld! Keine Leistung = kein Einkommen; oder noch härter ausgedrückt: Jeder Fehlpass 50€, jeder unnötige Körperkontakt der zu Unterzahl führt 100€ Strafe oder sowas in der Art. Geh einem Menschen ans Geld und er wird sich wehren. Also versuchen besser zu spielen und wieder kämpfen.
Achja, das Ganze kann man auch Durchaus auf die GL anwenden: Schlechte Einkäufe die zu einer schlechten Saisonplatzierung führen = kein Gehalt für das Jahr oder eben nur die Hälfte oder so. Erfolgsabhängige Gehälter sind doch keine Seltenheit heutzutage mehr. Aber solange die Spieler bzw. Herrn Eichin/Pauels ein garantiertes Festeinkommen haben, mit dem sie wunderbar Leben können, warum sollte sich dann einer von denen irgendwie anstrengen.

Ausgerechnet Uwe Krupp! Jeder hat ja seine Meinung, aber für mich hat der bei der WM genug "Bullshit" von sich gegeben und die Fans verärgert. Wir brauchen nicht jemanden der die Fans attakiert, auch nicht ausschließlich die Spieler, sondern jemanden der sich traut auch der GL die Meinung zu Geigen.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Soucer »

Poschi hat geschrieben:Ein Rausschmiss kostet dem Verein nur Geld und die betroffenen Spieler freuen sich über ein Einkommen ohne irgendeine Leistung dafür bringen zu müssen.
Dies sehe ich grundsätzlich anders. Natürlich gebe ich dir Recht, dass der Spieler ohne irgendeine Leistung Gehalt vom KEC erhält, aber solch ein Rausschmiss macht sich sicherlich schlecht auf der "Visitenkarte" eines Spielers. Welcher Verein verpflichtet schon einen Spieler (zu den Bezügen aus dem Vorjahr), wenn dieser auf Grund schlechter Leistungen "entlassen" wurde. Des Weiteren wird ein Ruck durch die Mannschaft gehen, andere Spieler könnten sich der schlechten Lage eher bewusst werden, sodass ihre Leistungen besser werden. Jedenfalls sehe ich einen Rausschmiss als mögliches Erfolgsrezept. Klar gibt es das Risiko, dass ein Rausschmiss nichts bringt, bzw. die Wirkung bereits nach kurzer Zeit verpufft, dennoch würde ich dieses Risiko eingehen. Das (und warum) ich Sören Sturm für Pratt holen würde, habe ich ja bereits im Pratt Thread erklärt.
Poschi hat geschrieben: Meiner Meinung nach, muss man ans Eingemachte gehen und die Willenlosen Spieler da treffen wo es weh tut. Nämlich beim Geld! Keine Leistung = kein Einkommen; oder noch härter ausgedrückt: Jeder Fehlpass 50€, jeder unnötige Körperkontakt der zu Unterzahl führt 100€ Strafe oder sowas in der Art. Geh einem Menschen ans Geld und er wird sich wehren. Also versuchen besser zu spielen und wieder kämpfen.
Achja, das Ganze kann man auch Durchaus auf die GL anwenden: Schlechte Einkäufe die zu einer schlechten Saisonplatzierung führen = kein Gehalt für das Jahr oder eben nur die Hälfte oder so. Erfolgsabhängige Gehälter sind doch keine Seltenheit heutzutage mehr. Aber solange die Spieler bzw. Herrn Eichin/Pauels ein garantiertes Festeinkommen haben, mit dem sie wunderbar Leben können, warum sollte sich dann einer von denen irgendwie anstrengen.
Nunja, sicherlich würde das einen Effekt haben, allerdings halte ich beispielsweise 50€ für einen Fehlpass für gnadenlos übertrieben... Außerdem glaube ich nicht, dass man sowas einfach einführen kann, da feste Verträge zu festen Bezügen bestehen - die (soweit ich weiß) durch Prämien aufgestockt werden können. Ob das Gegenteil, also eine Reduzierung des Gehaltes durch oben genannte Maßnahmen möglich ist, wage ich zu bezweifeln...
h@ief@n
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von h@ief@n »

Eigentlich sollte man auf diese Stammtischparolen nicht eingehen ...unvernünftig wie ich bin tu ich es trotzdem mal

1. Gibt es nicht die geringste rechtliche Grundlage den Spielern mit Geld beizukommen ausser zusätzliche Prämien auszuloten
Ein Vertrag ist ein verbindliches Rechtsgeschäft den ich im nachhinein nur im beiderseitigen Einverständnis verändern kann.

2. Wäre die Wirkung für die Haie GmbH verherend und der gute Ruf den sich die Gesellschaft bei den Aktiven erarbeitet haben
über Nacht futsch.

3. Würde einer von Euch besser oder gar überhaupt noch arbeiten wenn der Chef euch für jeden Fehler 50€ abzieht?
Also ich als Spieler würde mich sofort krank melden oder ähnliches und ich wetter das einige in der Mannschaft ähnlich
denken, UND DAS VÖLLIG ZURECHT ...im günstigsten Fall würden sie nur noch absolute Sicherheitspässe spielen ...

Es ist schon spektakulär was manche fordern, wo ich dann immer denke was würden sie sagen wenn ihr Chef das vorschlagen würde, sie
wären wohl die ersten die beim BR an die Tür klopfen.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Robert »

h@ief@n hat geschrieben:im günstigsten Fall würden sie nur noch absolute Sicherheitspässe spielen ...
Das wäre ja schonmal ein Fortschritt :lol: :lol:
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Philanthrop »

Wenn ich eine heute erhaltene PM richtig interpretiert habe, bin gebeten worden, meine Gedanken zur aktuellen Situation und möglichen Gegenmaßnahmen niederzuschreiben. Ich muss allerdings einleitend einschränken, dass mir der Saisonauftakt aufgrund eines Auslandsaufenthaltes erspart geblieben ist und dass ich auch danach die Heimniederlagen gegen Krefeld und Straubing verpasst habe. Mit meiner persönlichen Heimbilanz von 7:1 kann es also durchaus sein, dass mein Bild nicht nur unvollständig, sondern auch verzerrt ist.

Die Kette der Fehler, die zu dieser bislang sehr bescheidenen Saison geführt haben, beginnt aus meiner Sicht bereits in der letzten Saison mit einigen Personalentscheidungen. Es sollte hinlänglich bekannt sein, dass ich ziemlich wenig von Dave McLlwain in seiner bisherigen Rolle halte. Insofern halte ich, wenig überraschend, seine Vertragsverlängerung mit weiterhin zugedachter Rolle als Nummer 1 Center für einen Fehler. Noch schlimmer war aus meiner Sicht jedoch der Verbleib von Warriner. Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich die Haie von einer guten Saison eines körperlich starken Spielers blenden lassen (s. Hicks oder ganz besonders Lindsay). Warriner hatte zwar seine lichten Momente, insbesondere gegen Gegner aus den unteren Tabellenregionen, aber insgesamt hat er deutlich von seinen Mitspielern, vor allem Ivan Ciernik, profitiert. Hinzu kommen seine vielen unnötigen Strafen - das ist etwas anderes als körperbetontes Spiel. So hat man in der Planung für diese Saison bereits 2 Spieler für die erste Reihe eingeplant, die dort nur mäßig bis gar nicht geeignet sind und hat überdies eine erste Reihe gebaut, die dem sonstigen Konzept des Teams, schnelle Spieler zu verpflichten, deutlich widerspricht. Es ist sicher kein Fehler, auch andere Spielertypen im Kader zu haben, aber es ist ein Fehler, wenn diese sich häufen und die falschen Positionen besetzen sollen. Die sonstigen Vertragsverlängerungen waren aus meiner Sicht nachvollziehbar, auch in ihren Vertragslängen (Lüdemann 3 Jahre, Julien 2 Jahre etc.).

Mit den vorzeitigen Verpflichtungen von Ullmann, Melischko und Pratt hat man aus meiner Sicht auch nicht so viel falsch gemacht. Ullmann war und ist eine sehr wichtige Verpflichtung, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er auf Dauer in der Mitte wirklich richtig aufgehoben ist (vgl. vor allem Bullyschwäche) - die Gehaltseinsparungen werden uns aber wohl dazu zwingen, ihn langfristig als Center einer Topreihe aufzubauen. Melischko wäre in einer entsprechenden Rolle auch gut, allerdings hat man hier wieder Fehler gemacht. Neben Warriner und McLlwain ist er aus meiner Sicht fehl am Platze. 2 Flügelstürmer, die sich zwar körperlich behaupten können und Räume schaffen können, aber niemand, der die Vorarbeit dann vollenden kann (auch wenn das gegen Düsseldorf einmal funktioniert hat). Pratts Verpflichtung muss man angesichts der gebrachten Leistungen als negativ bewerten, auch wenn ich es zum damaligen Zeitpunkt für eine sinnvolle Entscheidung hielt, ihn zu holen. Eigentlich hat er sowohl im Defensivspiel als auch im Offensivspiel seine Qualitäten, konnte aber beides hier bislang kaum zur Geltung bringen und ist überdies zu langsam. In einem funktionierenden Team hätte das allerdings vielleicht anders ausgesehen, da dort eine Integration deutlich leichter wäre.

Es sind also bereits Fehler in der letzten Saison gemacht worden, jedoch kommt der eigentliche Bruch erst mit der Causa Ivan Ciernik. Auch hier habe ich bereits letzte Saison auf die Abhängigkeit von Ivan Ciernik hingewiesen (ca. 25% unserer Tore hat er dort erzielt). Dennoch wurde ansonsten insistierend darauf hingewiesen, dass sich der letztjährige Kader gegenüber den Vorjahren durch eine deutlich größere Tiefe auszeichnete. Wenn ich nun die diesjährige Saison betrachte, sehe ich mich in meiner These bestärkt, sind es doch offensiv etwa jene 25%, die uns zum Schnitt der letzten Saison fehlen. Und nicht nur das. Ivan Ciernik hat seine Mitspieler besser gemacht, er hat die Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidiger auf sich gezogen und er hat so auch mehr Platz für andere Reihen geschaffen. Er war die Lebensversicherung dieses Vizemeisterteams, das sich vor allem um seine Leistungen herum gruppieren konnte. Und deshalb wog und wiegt sein Verlust so schwer, unabhängig davon, wie es tatsächlich dazu gekommen ist. Ich würde es allerdings nie als Fehler bezeichnen, wenn man sich in einem Streitfall Trainer/Spieler auf die Seite des Trainers stellt und den Spieler entlässt. Der Trainer muss immer die Autoritätsperson bleiben, und wenn es schon nicht der aktuelle Trainer mehr ist, dann muss es der zukünftige Trainer zumindest potentiell bleiben.

Zu einem Fehler kommt es aber wieder an dem Punkt, wo man einen Ersatz für Ciernik verpflichtet hat, nämlich Mike Johnson. Ich sehe zwar durchaus, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach unmöglich ist, einen gleichwertigen Ersatz für Ciernik zu verpflichten. Ich glaube auch nicht, dass wir in den nächsten Jahren einen Spieler auch nur annähernd dieser Qualität in der DEL sehen werden. Dennoch kann es nicht sein, dass man einen Spieler verpflichtet, der zwar eine für DEL-Verhältnisse herausragende Vita besitzt, aber vom Spielertyp fernab dessen ist, was wir brauchen. Wie auch Warriner verkörpert er so etwas wie den Antitypus unseres bisherigen Konzepts und dessen, was wir in Zukunft als Konzept haben wollen. Er passt nicht in diesen Kader und somit konnte der Verlust von Ciernik nicht einmal ansatzweise aufgefangen werden.

In dieses ganze Sommertheater platzte die halt das Schicksal von Robert Müller. Aus sportlicher Sicht hat sich der Verlust nicht einmal als sonderlich dramatisch herausgestellt, jedenfalls sehr viel weniger als der von Ivan Ciernik. Welchen Einfluss dies allerdings emotional auf die Spieler hatte, vermag ich nicht einzuschätzen.

Zwar habe ich diesen Sommer im Vergleich zu den Vorjahren nur relativ wenige Trainingseinheiten gesehen, allerdings hatte ich selbst dort den Eindruck, dass ich einen deutlichen Unterschied gesehen habe und dass man bereits dort erkennen konnte, dass der Mannschaft dieses Jahr der rechte Biss fehlen könnte. Es ist also durchaus plausibel, dass bereits hier mangelhaft bzw. mit der falschen Einstellung gearbeitet wurde und somit keine ausreichenden Grundlagen gelegt wurden. Dies ist dann übrigens auch ein Mangel, den man über die gesamte Saison hinweg nicht mehr nachhaltig beheben kann angesichts des laufenden Wettbewerbsbetriebes – es sei denn, man findet bessere Mittelchen als andere.

Und dann kam es eben zu dem Saisonauftakt, von dem ich (zum Glück?) nur aus Erzählungen und vereinzelten Bildern etwas mitbekommen habe. Zwar denke ich, dass mir diese Leute einen kenntnisreichen Stand vermittelt haben, es ersetzt allerdings nicht die eigenen Eindrücke. Dennoch scheint ja auch dort nicht gleich alles schlecht gewesen zu sein. Die wirklich enttäuschenden Spiele standen ja nicht direkt am Anfang der Saison, sondern folgten erst mit der Zeit. Ich denke, dass sich hier durchaus eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat. Nach unglücklichen Auftaktniederlagen folgten eben Spiele, in denen man nicht konzentriert gearbeitet hat und so steht man ganz schnell ganz unten drin. Hinzu kam ein scheinbar anhaltender Zwist mit dem Trainer und somit eine Abwärtsspirale, die man eben nur mit einer Trainerentlassung stoppen konnte – und die man mit dieser Trainerentlassung im Übrigen auch gestoppt hat. Das bedeutet aber noch nicht, dass alles Gold ist, was glänzt.

Erstmal muss man festhalten, dass Clayton Beddoes bislang gut gepunktet hat. Das ist zunächst schon einmal ein ziemlich großer Verdienst angesichts einer Mannschaft, die immer noch weit von dem entfernt ist, was man ihr als Bestform zuzutrauen scheint. Dabei muss man feststellen, dass Beddoes durchaus taktische Veränderungen vorgenommen hat. Im Gegensatz (Wenn es kein Gegensatz sein sollte, nehme ich das auch hin) zu Henrike würde ich das zurückhaltendere Forechecking der letzten Wochen als taktische Maßnahme des Trainers interpretieren. Arbeit nach hinten fängt nämlich nicht zwingend mit einem konsequenten Forechecking an, sie kann auch durchaus damit anfangen, dass man gut steht und damit die Räume eng macht, so wie es etwa Hans Zach favorisiert. Das ist sicherlich weniger attraktiv und führt tendenziell zu einem chancenärmeren Spiel, weil Puckgewinne nicht so oft in der gegnerischen Hälfte stattfinden und damit auch nicht so oft in Torchancen münden. Ich halte es aber für plausibel, dass man eine defensivere Grundhaltung wählt als unter Doug Mason, da so die eigene Abwehrformation nicht zu schnell und nicht so explosiv ausgespielt werden kann. Denn gerade in der Anfangsphase der Saison war es doch durchaus so, dass unsere Verteidiger vielfach schlecht standen und dann überlaufen wurden, ohne dass ein Stürmer vernünftig nachgesetzt hätte. Ich würde also weniger den Verteidigern die Schuld geben, sondern in erster Linie den Stürmern für mangelnde Defensivarbeit. Sicher, unsere Abwehr hat sich nicht gut präsentiert, aber der Schuh drückt vor allem im Sturm.

Diese zurückhaltendere Grundhaltung ist also durchaus ein geeigneter Weg, das eigene Spiel zu stabilisieren, gerade in einer Phase geringen Selbstbewusstseins. Sie ist aber auch Ausdruck für all die weiteren Dinge, die Henrike bereits konstatiert hat: Schwache Defensivarbeit der Stürmer (vgl. Plus/Minus-Bilanz), mangelndes Vertrauen in die eigenen Mitspieler, Angst vor Fehlern. Hinzufügen würde ich auch noch eine geringere körperliche Fitness als in der Vorsaison, wo wir zum Ende des Spiels häufiger noch zulegen konnten sowie ein grundsätzliches Defizit an Schnelligkeit im gesamten Kader. Mit Ciernik und Furchner sind zwei der dynamischsten und schnellsten Spieler gegangen, mit Ullmann hat man lediglich einen Spieler bekommen, der eine solche Dynamik hat. Und der Rest des Kaders ist eben auch nicht auf dem Level der Vorsaison. Vielleicht ist es aber eben doch so, dass es diesem Team nicht nur an Willen und Kampfgeist mangelt, sondern eben auch an dem Können. Auf dem Stand der Vorsaison ist jedenfalls aus meiner Sicht auch das Können dieses Kaders nicht.

Das fragile Selbstbewusstsein wird gerade auch an den Spielverläufen deutlich. Bislang war es häufig so, dass wir anfangs auch bei Niederlagen gut mitgehalten haben. Meist eben solange, bis wir das erste oder zweite Gegentor geschluckt haben. Und sobald das passiert, bricht das Team auseinander. Das äußert sich eben in erster Linie an der Angst vor Fehlern. Sobald ein Tor kassiert wurde, will niemand mehr Fehler machen, wollen alle bloß auf Nummer sicher spielen und kommen dabei keinen Schritt weiter. Dann wird eben jedes Risiko eingestellt, aber diese vermeintliche Sicherheit resultiert eben in Tatenlosigkeit, in scheinbarer Nichtteilnahme am Spiel und damit geht es dann eben häufig schief.

Zu Hause ist man aber mittlerweile so gefestigt, dass man das ausgleichen kann und sich wieder mehr zutraut. Nicht nur gegen Düsseldorf, sondern auch gegen Duisburg (4:2 nach 0:1) Ingolstadt (3:2 nach 1:2) und Wolfsburg (4:1 nach 0:1) hat man Rückstände aufgeholt und 3 Punkte geholt. Zwar sind die Haie auch zu Hause weit entfernt von dem Powereishockey des Vorjahres, aber immerhin hat man hier Erfolgserlebnisse und damit auch Siege für die eigene Moral gefeiert.

Gerade vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich und schade, dass nun die beiden Auswärtsspiele wieder so reingepfeffert haben. In der Presse kursierte ja mal die Erklärung, dass die Spieler grippegeschwächt gewesen seien. Ein paar Tage später hingegen poltern die Verantwortlichen jedoch in der Presse, dass man sich die Leistungen nicht mehr bieten lassen wolle. Diese Inkonsistenz hat mich schon gewundert, da ich die Grippeerklärung angesichts der vorherigen Ergebnisse und Spiele durchaus für plausibel hielt. Aber insgesamt müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass ein Rückstand auswärts häufig auch in einer Niederlage münden wird, solange das Selbstbewusstsein nicht wieder hergestellt ist.

Hinzu kommt, dass unsere Special Teams uns in diesem Jahr auch nicht weiterhelfen können. Ein zumeist miserables Powerplay, das weit von der Dynamik und Kreativität des Vorjahres (oder vielleicht auch den Toren Ivan Cierniks) entfernt ist, erzeugt selten dauerhafte Gefahr und sorgt noch seltener für Torerfolge. Unser Unterzahlspiel ist zwar im Ligavergleich durchschnittlich, mit knapp über 80% aber eben auch kein Erfolgsgarant. Ein Spielertyp wie Sebastian Furchner fehlt hier sicherlich.

Dennoch ist es erstaunlich, dass gerade im Powerplay keine Besserung eintritt. Hier liegt aus meiner Sicht ein klares Versagen von Clayton Beddoes vor, zumal dieser bei den jüngsten Heimspielen regelmäßig darauf verzichtete, unsere beste Reihe um Ullmann und Gogulla aufs Eis zu bringen. Anstelle von Gogulla stümpert nun teilweise Moritz Müller dort rum, was ein absoluter Affront ist und ein Leistungsprinzip ad absurdum führt.

In diesem Zusammenhang verwundern auch die Hiobsbotschaften nicht, die bereits für die nächste Saison ausgegeben wurden. Im Kölner Stadt-Anzeiger wurde Rodeon Pauels folgendermaßen zitiert: „Ich will nicht sagen, unser Ruf ist ruiniert, aber es fehlt nicht viel dazu. Ich glaube im Moment nicht, dass irgendein guter junger Spieler zu uns kommt.“ Mich hat es sehr gewundert, dass dieser Artikel hier im Forum überhaupt nicht rezipiert wurde, aber es lässt Böses ahnen für die nächsten Jahre. Um die wirklich starken Ausländer können wir schon nicht mehr mitbieten, weil unsere Mitbewerber mehr Geld als wir haben. Ausländer aus dem europäischen Ausland zu bekommen wird so auch schwieriger. Bei den deutschen Topspielern wird es für uns auch nicht leichter werden. Blieben höchstens die jungen Talente, die sehen, dass sie sich hier entwickeln können. Und diese letzte Säule droht uns nun wegzubrechen, weil zuletzt eben nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Namen gesetzt wurde, wenn auch mit kurzfristigem Erfolg.

Wenn nun tatsächlich der Etat um 500.000 Euro gekürzt werden sollte, dann werden wir in den nächsten Jahren in arge Bedrängnis kommen. Die Zuschauerzahlen sind ohne sportlichen Erfolg rückläufig, die Arena wird nicht zu füllen sein. Derzeit läuft unsere „Imagekampagne“ Robert Müller noch, aber was kommt danach? Sicherlich, hier spielen Dinge mit rein, an denen die Haie (fast) keine Schuld tragen (Ligagröße, Spielanzahl, Spielplan etc.), aber darauf kann man sich ja nicht zurückziehen. Wenn dann auch noch die Sponsoreneinnahmen rückläufig sind, dann wird man in den nächsten Jahren das Ziel nicht erreichen können, was vor kurzem noch greifbar schien: Die finanzielle Unabhängigkeit der Haie GmbH. Im Gegenteil, es könnte sein, dass man zur Finanzierung von hochklassigem Sport auf externe Geldgeber angewiesen sein wird. Wenn man Glück hat, wird das weiterhin Göttsch sein. Wenn man Pech hat, muss man entweder die Nachwuchsförderung zusammenstreichen oder nach anderen Investoren Ausschau halten.

Das ist eben der existenzielle Unterschied zu den Seuchenjahren anderer Clubs (Mannheim, Düsseldorf, Berlin). Keiner von denen musste um die langfristige Überlebensfähigkeit seines Konzepts fürchten, weil eben Geldgeber im Hintergrund standen, die das ausgeglichen haben. Bei uns weiß man nicht sicher, ob das auch der Fall sein wird. Den Traum vom sich selbst finanzierenden Spitzenclub wird man aber mit dieser Saison vorerst begraben müssen und das wird das sein, was uns auf Jahre von dieser Saison begleiten wird. Vielleicht begründet es sogar die Ausschließlichkeit eines Einstiegs eines großen Investors bei den Haien. Denn die Zuschauer, die nun verloren gehen, muss man doppelt und dreifach wieder zurückgewinnen.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Taucher »

Philanthrop hat geschrieben:Wenn ich eine heute erhaltene PM richtig interpretiert habe, bin gebeten worden, meine Gedanken zur aktuellen Situation und möglichen Gegenmaßnahmen niederzuschreiben. Ich muss allerdings einleitend einschränken, dass mir der Saisonauftakt aufgrund eines Auslandsaufenthaltes erspart geblieben ist und dass ich auch danach die Heimniederlagen gegen Krefeld und Straubing verpasst habe. Mit meiner persönlichen Heimbilanz von 7:1 kann es also durchaus sein, dass mein Bild nicht nur unvollständig, sondern auch verzerrt ist.

Die Kette der Fehler, die zu dieser bislang sehr bescheidenen Saison geführt haben, beginnt aus meiner Sicht bereits in der letzten Saison mit einigen Personalentscheidungen. Es sollte hinlänglich bekannt sein, dass ich ziemlich wenig von Dave McLlwain in seiner bisherigen Rolle halte. Insofern halte ich, wenig überraschend, seine Vertragsverlängerung mit weiterhin zugedachter Rolle als Nummer 1 Center für einen Fehler. Noch schlimmer war aus meiner Sicht jedoch der Verbleib von Warriner. Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich die Haie von einer guten Saison eines körperlich starken Spielers blenden lassen (s. Hicks oder ganz besonders Lindsay). Warriner hatte zwar seine lichten Momente, insbesondere gegen Gegner aus den unteren Tabellenregionen, aber insgesamt hat er deutlich von seinen Mitspielern, vor allem Ivan Ciernik, profitiert. Hinzu kommen seine vielen unnötigen Strafen - das ist etwas anderes als körperbetontes Spiel. So hat man in der Planung für diese Saison bereits 2 Spieler für die erste Reihe eingeplant, die dort nur mäßig bis gar nicht geeignet sind und hat überdies eine erste Reihe gebaut, die dem sonstigen Konzept des Teams, schnelle Spieler zu verpflichten, deutlich widerspricht. Es ist sicher kein Fehler, auch andere Spielertypen im Kader zu haben, aber es ist ein Fehler, wenn diese sich häufen und die falschen Positionen besetzen sollen. Die sonstigen Vertragsverlängerungen waren aus meiner Sicht nachvollziehbar, auch in ihren Vertragslängen (Lüdemann 3 Jahre, Julien 2 Jahre etc.).

Mit den vorzeitigen Verpflichtungen von Ullmann, Melischko und Pratt hat man aus meiner Sicht auch nicht so viel falsch gemacht. Ullmann war und ist eine sehr wichtige Verpflichtung, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er auf Dauer in der Mitte wirklich richtig aufgehoben ist (vgl. vor allem Bullyschwäche) - die Gehaltseinsparungen werden uns aber wohl dazu zwingen, ihn langfristig als Center einer Topreihe aufzubauen. Melischko wäre in einer entsprechenden Rolle auch gut, allerdings hat man hier wieder Fehler gemacht. Neben Warriner und McLlwain ist er aus meiner Sicht fehl am Platze. 2 Flügelstürmer, die sich zwar körperlich behaupten können und Räume schaffen können, aber niemand, der die Vorarbeit dann vollenden kann (auch wenn das gegen Düsseldorf einmal funktioniert hat). Pratts Verpflichtung muss man angesichts der gebrachten Leistungen als negativ bewerten, auch wenn ich es zum damaligen Zeitpunkt für eine sinnvolle Entscheidung hielt, ihn zu holen. Eigentlich hat er sowohl im Defensivspiel als auch im Offensivspiel seine Qualitäten, konnte aber beides hier bislang kaum zur Geltung bringen und ist überdies zu langsam. In einem funktionierenden Team hätte das allerdings vielleicht anders ausgesehen, da dort eine Integration deutlich leichter wäre.

Es sind also bereits Fehler in der letzten Saison gemacht worden, jedoch kommt der eigentliche Bruch erst mit der Causa Ivan Ciernik. Auch hier habe ich bereits letzte Saison auf die Abhängigkeit von Ivan Ciernik hingewiesen (ca. 25% unserer Tore hat er dort erzielt). Dennoch wurde ansonsten insistierend darauf hingewiesen, dass sich der letztjährige Kader gegenüber den Vorjahren durch eine deutlich größere Tiefe auszeichnete. Wenn ich nun die diesjährige Saison betrachte, sehe ich mich in meiner These bestärkt, sind es doch offensiv etwa jene 25%, die uns zum Schnitt der letzten Saison fehlen. Und nicht nur das. Ivan Ciernik hat seine Mitspieler besser gemacht, er hat die Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidiger auf sich gezogen und er hat so auch mehr Platz für andere Reihen geschaffen. Er war die Lebensversicherung dieses Vizemeisterteams, das sich vor allem um seine Leistungen herum gruppieren konnte. Und deshalb wog und wiegt sein Verlust so schwer, unabhängig davon, wie es tatsächlich dazu gekommen ist. Ich würde es allerdings nie als Fehler bezeichnen, wenn man sich in einem Streitfall Trainer/Spieler auf die Seite des Trainers stellt und den Spieler entlässt. Der Trainer muss immer die Autoritätsperson bleiben, und wenn es schon nicht der aktuelle Trainer mehr ist, dann muss es der zukünftige Trainer zumindest potentiell bleiben.

Zu einem Fehler kommt es aber wieder an dem Punkt, wo man einen Ersatz für Ciernik verpflichtet hat, nämlich Mike Johnson. Ich sehe zwar durchaus, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach unmöglich ist, einen gleichwertigen Ersatz für Ciernik zu verpflichten. Ich glaube auch nicht, dass wir in den nächsten Jahren einen Spieler auch nur annähernd dieser Qualität in der DEL sehen werden. Dennoch kann es nicht sein, dass man einen Spieler verpflichtet, der zwar eine für DEL-Verhältnisse herausragende Vita besitzt, aber vom Spielertyp fernab dessen ist, was wir brauchen. Wie auch Warriner verkörpert er so etwas wie den Antitypus unseres bisherigen Konzepts und dessen, was wir in Zukunft als Konzept haben wollen. Er passt nicht in diesen Kader und somit konnte der Verlust von Ciernik nicht einmal ansatzweise aufgefangen werden.

In dieses ganze Sommertheater platzte die halt das Schicksal von Robert Müller. Aus sportlicher Sicht hat sich der Verlust nicht einmal als sonderlich dramatisch herausgestellt, jedenfalls sehr viel weniger als der von Ivan Ciernik. Welchen Einfluss dies allerdings emotional auf die Spieler hatte, vermag ich nicht einzuschätzen.

Zwar habe ich diesen Sommer im Vergleich zu den Vorjahren nur relativ wenige Trainingseinheiten gesehen, allerdings hatte ich selbst dort den Eindruck, dass ich einen deutlichen Unterschied gesehen habe und dass man bereits dort erkennen konnte, dass der Mannschaft dieses Jahr der rechte Biss fehlen könnte. Es ist also durchaus plausibel, dass bereits hier mangelhaft bzw. mit der falschen Einstellung gearbeitet wurde und somit keine ausreichenden Grundlagen gelegt wurden. Dies ist dann übrigens auch ein Mangel, den man über die gesamte Saison hinweg nicht mehr nachhaltig beheben kann angesichts des laufenden Wettbewerbsbetriebes – es sei denn, man findet bessere Mittelchen als andere.

Und dann kam es eben zu dem Saisonauftakt, von dem ich (zum Glück?) nur aus Erzählungen und vereinzelten Bildern etwas mitbekommen habe. Zwar denke ich, dass mir diese Leute einen kenntnisreichen Stand vermittelt haben, es ersetzt allerdings nicht die eigenen Eindrücke. Dennoch scheint ja auch dort nicht gleich alles schlecht gewesen zu sein. Die wirklich enttäuschenden Spiele standen ja nicht direkt am Anfang der Saison, sondern folgten erst mit der Zeit. Ich denke, dass sich hier durchaus eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat. Nach unglücklichen Auftaktniederlagen folgten eben Spiele, in denen man nicht konzentriert gearbeitet hat und so steht man ganz schnell ganz unten drin. Hinzu kam ein scheinbar anhaltender Zwist mit dem Trainer und somit eine Abwärtsspirale, die man eben nur mit einer Trainerentlassung stoppen konnte – und die man mit dieser Trainerentlassung im Übrigen auch gestoppt hat. Das bedeutet aber noch nicht, dass alles Gold ist, was glänzt.

Erstmal muss man festhalten, dass Clayton Beddoes bislang gut gepunktet hat. Das ist zunächst schon einmal ein ziemlich großer Verdienst angesichts einer Mannschaft, die immer noch weit von dem entfernt ist, was man ihr als Bestform zuzutrauen scheint. Dabei muss man feststellen, dass Beddoes durchaus taktische Veränderungen vorgenommen hat. Im Gegensatz (Wenn es kein Gegensatz sein sollte, nehme ich das auch hin) zu Henrike würde ich das zurückhaltendere Forechecking der letzten Wochen als taktische Maßnahme des Trainers interpretieren. Arbeit nach hinten fängt nämlich nicht zwingend mit einem konsequenten Forechecking an, sie kann auch durchaus damit anfangen, dass man gut steht und damit die Räume eng macht, so wie es etwa Hans Zach favorisiert. Das ist sicherlich weniger attraktiv und führt tendenziell zu einem chancenärmeren Spiel, weil Puckgewinne nicht so oft in der gegnerischen Hälfte stattfinden und damit auch nicht so oft in Torchancen münden. Ich halte es aber für plausibel, dass man eine defensivere Grundhaltung wählt als unter Doug Mason, da so die eigene Abwehrformation nicht zu schnell und nicht so explosiv ausgespielt werden kann. Denn gerade in der Anfangsphase der Saison war es doch durchaus so, dass unsere Verteidiger vielfach schlecht standen und dann überlaufen wurden, ohne dass ein Stürmer vernünftig nachgesetzt hätte. Ich würde also weniger den Verteidigern die Schuld geben, sondern in erster Linie den Stürmern für mangelnde Defensivarbeit. Sicher, unsere Abwehr hat sich nicht gut präsentiert, aber der Schuh drückt vor allem im Sturm.

Diese zurückhaltendere Grundhaltung ist also durchaus ein geeigneter Weg, das eigene Spiel zu stabilisieren, gerade in einer Phase geringen Selbstbewusstseins. Sie ist aber auch Ausdruck für all die weiteren Dinge, die Henrike bereits konstatiert hat: Schwache Defensivarbeit der Stürmer (vgl. Plus/Minus-Bilanz), mangelndes Vertrauen in die eigenen Mitspieler, Angst vor Fehlern. Hinzufügen würde ich auch noch eine geringere körperliche Fitness als in der Vorsaison, wo wir zum Ende des Spiels häufiger noch zulegen konnten sowie ein grundsätzliches Defizit an Schnelligkeit im gesamten Kader. Mit Ciernik und Furchner sind zwei der dynamischsten und schnellsten Spieler gegangen, mit Ullmann hat man lediglich einen Spieler bekommen, der eine solche Dynamik hat. Und der Rest des Kaders ist eben auch nicht auf dem Level der Vorsaison. Vielleicht ist es aber eben doch so, dass es diesem Team nicht nur an Willen und Kampfgeist mangelt, sondern eben auch an dem Können. Auf dem Stand der Vorsaison ist jedenfalls aus meiner Sicht auch das Können dieses Kaders nicht.

Das fragile Selbstbewusstsein wird gerade auch an den Spielverläufen deutlich. Bislang war es häufig so, dass wir anfangs auch bei Niederlagen gut mitgehalten haben. Meist eben solange, bis wir das erste oder zweite Gegentor geschluckt haben. Und sobald das passiert, bricht das Team auseinander. Das äußert sich eben in erster Linie an der Angst vor Fehlern. Sobald ein Tor kassiert wurde, will niemand mehr Fehler machen, wollen alle bloß auf Nummer sicher spielen und kommen dabei keinen Schritt weiter. Dann wird eben jedes Risiko eingestellt, aber diese vermeintliche Sicherheit resultiert eben in Tatenlosigkeit, in scheinbarer Nichtteilnahme am Spiel und damit geht es dann eben häufig schief.

Zu Hause ist man aber mittlerweile so gefestigt, dass man das ausgleichen kann und sich wieder mehr zutraut. Nicht nur gegen Düsseldorf, sondern auch gegen Duisburg (4:2 nach 0:1) Ingolstadt (3:2 nach 1:2) und Wolfsburg (4:1 nach 0:1) hat man Rückstände aufgeholt und 3 Punkte geholt. Zwar sind die Haie auch zu Hause weit entfernt von dem Powereishockey des Vorjahres, aber immerhin hat man hier Erfolgserlebnisse und damit auch Siege für die eigene Moral gefeiert.

Gerade vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich und schade, dass nun die beiden Auswärtsspiele wieder so reingepfeffert haben. In der Presse kursierte ja mal die Erklärung, dass die Spieler grippegeschwächt gewesen seien. Ein paar Tage später hingegen poltern die Verantwortlichen jedoch in der Presse, dass man sich die Leistungen nicht mehr bieten lassen wolle. Diese Inkonsistenz hat mich schon gewundert, da ich die Grippeerklärung angesichts der vorherigen Ergebnisse und Spiele durchaus für plausibel hielt. Aber insgesamt müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass ein Rückstand auswärts häufig auch in einer Niederlage münden wird, solange das Selbstbewusstsein nicht wieder hergestellt ist.

Hinzu kommt, dass unsere Special Teams uns in diesem Jahr auch nicht weiterhelfen können. Ein zumeist miserables Powerplay, das weit von der Dynamik und Kreativität des Vorjahres (oder vielleicht auch den Toren Ivan Cierniks) entfernt ist, erzeugt selten dauerhafte Gefahr und sorgt noch seltener für Torerfolge. Unser Unterzahlspiel ist zwar im Ligavergleich durchschnittlich, mit knapp über 80% aber eben auch kein Erfolgsgarant. Ein Spielertyp wie Sebastian Furchner fehlt hier sicherlich.

Dennoch ist es erstaunlich, dass gerade im Powerplay keine Besserung eintritt. Hier liegt aus meiner Sicht ein klares Versagen von Clayton Beddoes vor, zumal dieser bei den jüngsten Heimspielen regelmäßig darauf verzichtete, unsere beste Reihe um Ullmann und Gogulla aufs Eis zu bringen. Anstelle von Gogulla stümpert nun teilweise Moritz Müller dort rum, was ein absoluter Affront ist und ein Leistungsprinzip ad absurdum führt.

In diesem Zusammenhang verwundern auch die Hiobsbotschaften nicht, die bereits für die nächste Saison ausgegeben wurden. Im Kölner Stadt-Anzeiger wurde Rodeon Pauels folgendermaßen zitiert: „Ich will nicht sagen, unser Ruf ist ruiniert, aber es fehlt nicht viel dazu. Ich glaube im Moment nicht, dass irgendein guter junger Spieler zu uns kommt.“ Mich hat es sehr gewundert, dass dieser Artikel hier im Forum überhaupt nicht rezipiert wurde, aber es lässt Böses ahnen für die nächsten Jahre. Um die wirklich starken Ausländer können wir schon nicht mehr mitbieten, weil unsere Mitbewerber mehr Geld als wir haben. Ausländer aus dem europäischen Ausland zu bekommen wird so auch schwieriger. Bei den deutschen Topspielern wird es für uns auch nicht leichter werden. Blieben höchstens die jungen Talente, die sehen, dass sie sich hier entwickeln können. Und diese letzte Säule droht uns nun wegzubrechen, weil zuletzt eben nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Namen gesetzt wurde, wenn auch mit kurzfristigem Erfolg.

Wenn nun tatsächlich der Etat um 500.000 Euro gekürzt werden sollte, dann werden wir in den nächsten Jahren in arge Bedrängnis kommen. Die Zuschauerzahlen sind ohne sportlichen Erfolg rückläufig, die Arena wird nicht zu füllen sein. Derzeit läuft unsere „Imagekampagne“ Robert Müller noch, aber was kommt danach? Sicherlich, hier spielen Dinge mit rein, an denen die Haie (fast) keine Schuld tragen (Ligagröße, Spielanzahl, Spielplan etc.), aber darauf kann man sich ja nicht zurückziehen. Wenn dann auch noch die Sponsoreneinnahmen rückläufig sind, dann wird man in den nächsten Jahren das Ziel nicht erreichen können, was vor kurzem noch greifbar schien: Die finanzielle Unabhängigkeit der Haie GmbH. Im Gegenteil, es könnte sein, dass man zur Finanzierung von hochklassigem Sport auf externe Geldgeber angewiesen sein wird. Wenn man Glück hat, wird das weiterhin Göttsch sein. Wenn man Pech hat, muss man entweder die Nachwuchsförderung zusammenstreichen oder nach anderen Investoren Ausschau halten.

Das ist eben der existenzielle Unterschied zu den Seuchenjahren anderer Clubs (Mannheim, Düsseldorf, Berlin). Keiner von denen musste um die langfristige Überlebensfähigkeit seines Konzepts fürchten, weil eben Geldgeber im Hintergrund standen, die das ausgeglichen haben. Bei uns weiß man nicht sicher, ob das auch der Fall sein wird. Den Traum vom sich selbst finanzierenden Spitzenclub wird man aber mit dieser Saison vorerst begraben müssen und das wird das sein, was uns auf Jahre von dieser Saison begleiten wird. Vielleicht begründet es sogar die Ausschließlichkeit eines Einstiegs eines großen Investors bei den Haien. Denn die Zuschauer, die nun verloren gehen, muss man doppelt und dreifach wieder zurückgewinnen.
Also du hast ja schon viel Stuss geschrieben in meinen Augen...aber dieser Artikel ist super durchdacht und faktisch niedergeschrieben... ich bin geneigt dir zuzustimmen... :)

Vielleicht möchte ich zu letztem Absatz noch anmerken das die DEG auch ihren Etat kürzen musste und sich mit eben diesen Folgen rumschlägt.. dies wird uns auch noch bevor stehen.. keine Frage.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Soucer »

Taucher hat geschrieben:Also du hast ja schon viel Stuss geschrieben in meinen Augen...aber dieser Artikel ist super durchdacht und faktisch niedergeschrieben... ich bin geneigt dir zuzustimmen... :)
:roll: Wenn hier jemand Stuss schreibt, sind das andere.

Mal wieder ein herausragendes Posting von Philipp, es steht wirklich alles drin! Zumal er ja die schlechte Anfangsphase verpasst hatte... Meine Gedanken decken sich zu über 90% mit Philipps Gedanken - einzige Außnahme ist die Personalie Pratt, allerdings habe ich das ja schon in zwei anderen Threads geschrieben. Vielleicht ist noch hinzuzufügen, dass der sportliche Misserfolg doppelt schwer wiegt, da viele Kölner Fans nach der so erfolgreichen letzten Saison "Blut geleckt" hatten und einige Fans sich auf Grund dessen Hoffnungen auf den Titel gemacht hatten.

Ansonsten, wie bereits geschrieben - eindrucksvolles Posting. Philipp schafft es einfach, seine Gedanken so stukturiert nieder zu schreiben wie kaum ein anderer. Des Weiteren sind seine Aussagen meist argumentativ so gut geschrieben, dass für die Gegenseite kaum noch Spielraum ist. Leider gehen solch gute Postings (sind ja noch andere User hier im Forum, die gute und qualifizierte Beiträge schreiben) in diesem Forum zu schnell unter.... Das musste mal gesagt werden!
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Oppi »

@ Philanthrop Von der Seite hab ich das überhaupt noch nicht betrachtet ... da kanns einem ja schlecht werden, wenn man sich die Zukunft ausmalt .... :?
"Die Fans sollen wieder Gegner haben und Teams, die für sie gegen diese Gegner antreten. Dann sind die Hallen auch wieder voll."
Zitat EHN

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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Taucher »

Soucer hat geschrieben:
Taucher hat geschrieben:Also du hast ja schon viel Stuss geschrieben in meinen Augen...aber dieser Artikel ist super durchdacht und faktisch niedergeschrieben... ich bin geneigt dir zuzustimmen... :)
:roll: Wenn hier jemand Stuss schreibt, sind das andere.

Mal wieder ein herausragendes Posting von Philipp, es steht wirklich alles drin! Zumal er ja die schlechte Anfangsphase verpasst hatte... Meine Gedanken decken sich zu über 90% mit Philipps Gedanken - einzige Außnahme ist die Personalie Pratt, allerdings habe ich das ja schon in zwei anderen Threads geschrieben. Vielleicht ist noch hinzuzufügen, dass der sportliche Misserfolg doppelt schwer wiegt, da viele Kölner Fans nach der so erfolgreichen letzten Saison "Blut geleckt" hatten und einige Fans sich auf Grund dessen Hoffnungen auf den Titel gemacht hatten.

Ansonsten, wie bereits geschrieben - eindrucksvolles Posting. Philipp schafft es einfach, seine Gedanken so stukturiert nieder zu schreiben wie kaum ein anderer. Des Weiteren si
nd seine Aussagen meist argumentativ so gut geschrieben, dass für die Gegenseite kaum noch Spielraum ist. Leider gehen solch gute Postings (sind ja noch andere User hier im Forum, die gute und qualifizierte Beiträge schreiben) in diesem Forum zu schnell unter.... Das musste mal gesagt werden!
Ok IceDragon67 ist eh unerreicht!! seit seinem Robert Müller Posting wünsch ich mir er wäre Lifetime gesperrt hier..

so back to topic... Philantroph weiss ganz genau das ich mit ihm nicht oft einer Meinung war... umso mehr find ich das Posting bemerkenswert durchdacht und regt zum Nachdenken an.. mal ne andere Sicht der Dinge.. die sicherlich zum Grossen Teil die Warheit wiederspiegelt...
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Henrike »

@ Philanthrop
Treffende Zusammenfassung der Situation.
Zwei Dinge nur dazu:

Zum einen zu Rodion Pauels Aussage, Köln würde für gute, junge Spieler nicht mehr interessant sein. Ist es nicht so, dass dieses "Problem" ein sehr an Doug Mason gebundenes war? Unter Mason waren die jungen Spieler in die 4. Reihe mit lächerlich wenig Eiszeit verbannt. Das sieht mittlerweile doch durchaus anders aus.
Da ich mir die Lektüre des Stadtanzünders nach wie vor spare, weiß ich nicht, von wann dieses Pauels-Zitat stammt, aber dieses Image zu ändern, hat der KEC selbst in der Hand - und arbeitet ja derzeit durchaus daran, wenn man sich ansieht wie, wie oft und mit wem die Flaakes, Dmitrievs und Ankerts dieses Teams eingesetzt werden.

Was die defensivere Ausrichtung angeht, teile ich Deine Meinung überhaupt nicht. Das Forechecking zurückzufahren um defensiv besser zu stehen, mag ein sinnvolles Konzept sein. Das Forechecking zurückfahren, das Backchecking einstellen und die Verteidiger ihrem Schicksal überlassen, ist aber das, was da gerade gespielt wird. Man hat mit Furchner natürlich einen (wenn nicht den) effektivsten Forechecker des letztjährigen Teams verloren. Adams und Rudslätt waren aber in der vergangenen Saison kaum weniger effektiv, sollten die bekannte Aufgabe also mindestens gleichwertig erfüllen können. Piros und Gogulla ebenso. McLlwain und Warriner fehlt natürlich vergleichsweise die Schnelligkeit, aber die haben sie in der vergangenen Saison eben mit dem Riecher für den Pass und gutem Stellungsspiel ausgeglichen. Wieviel erfolgreicher kann eine Defensive sein, als den Gegner bereits am Durchqueren der neutralen Zone zu hindern? Speziell wenn die Verteidiger bei dump&chase-Hockey im Zweikampf an der Bande die Oberhand behalten, wenn sie nicht sowieso zuerst an der Scheibe sind?
Es ist sicherlich die laufintensivere Variante als das Zach'sche 1-4-System, aber sie ist mindestens genauso effektiv und macht die Mannschaft zeitgleich torgefährlicher, weil man nicht erst im eigenen Drittel mit dem Spielaufbau beginnen muss, sondern bei Scheibeneroberung im Optimalfall überhaupt noch nicht so weit zurückgedrängt wurde.

Was da aktuell gespielt wird, ist eine halbherzige Version von Masons System. Halbherzig und somit zum Scheitern verurteilt. In Hannover hat es im ersten Drittel zeitweilig "wie in alten Zeiten" ausgesehen. Verteidigung durch Zerstören des Spielaufbaus. Die Scorpions hatten echte Probleme damit. Wenn die Mannschaft einbricht, dann tut sie das eben nicht nur in Form von inkonsequentem Forechecking sondern auch mit wenig Einsatz im Zweikampf an der Bande.

Ich hab ja bereits geschrieben, dass man ein gutes Maß an Selbstvertrauen bzw Selbstbewusstsein mitbringen muss, um dieses System erfolgreich zu spielen. Den Punkt Kondition würde ich ergänzen wollen. Wenn die Kondition wirklich ein Faktor ist, dann gerne zurück zum 1-4-System, aber dann auch konsequent. Im Moment ist es nichts Halbes und nichts Ganzes. Grundsätzlich bin ich kein Freund davon, mitten in der Saison das System zu wechseln. Wenn es eine Variante wäre, die man ohnehin im Repertoire hat, dann wäre es sicher kein Problem, aber jetzt nochmal bei Null anzufangen, ist keine gute Idee. Ich appelliere nach wie vor an unsere Führungsspieler, ein anderes Auftreten an den Tag zu legen. Wenn da auf dem Eis "von oben" mehr Aggressivität und mehr Siegeswille vorgelebt würde, sähe die Ausstrahlung der ganzen Mannschaft anders aus. Eigentlich ein Punkt, der in den Griff zu bekommen sein sollte.

Mason hat seinerzeit immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass die Mannschaft an das System glaubt, was sie vom Coach vorgeschrieben bekommt. Wie gesagt, sie haben zwei Jahre lang daran geglaubt und es erfolgreich umgesetzt. Das Fehlen eines Ciernik-Typs ist sicherlich nicht zu kompensieren, aber deswegen sollte das System an sich nicht in Frage gestellt werden.

Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn man zu erfolgreichem Hockey zurück möchte, dann sollte man das Hockey spielen, das man beherrscht. Wenn man dazu Laufbereitschaft und Kampfgeist addiert (meiner Meinung nach die derzeit größten Defizite bei so gut wie allen - bis auf die üblichen Verdächtigen), dann sollte es möglich sein, Spiele nicht nur aus Versehen zu gewinnen. Mit Siegen aus solchen Spielen käme auch das nötige Selbstvertrauen zurück, um den aktuellen Teufelskreis nachhaltig zu durchbrechen.

Davon ausgehend, dass wir in der kommenden Saison einen Trainer haben werden, der nicht Clayton Beddoes heißt, sind strukturelle Fragen für den nächsten Kader noch schwer zu beantworten. Ohne zu wissen, wer da mit welcher Philosophie einsteigt, lassen sich Bedürfnisse oder Wünsche nur schwer formulieren.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Philanthrop »

Henrike hat geschrieben: Zum einen zu Rodion Pauels Aussage, Köln würde für gute, junge Spieler nicht mehr interessant sein. Ist es nicht so, dass dieses "Problem" ein sehr an Doug Mason gebundenes war? Unter Mason waren die jungen Spieler in die 4. Reihe mit lächerlich wenig Eiszeit verbannt. Das sieht mittlerweile doch durchaus anders aus.
Da ich mir die Lektüre des Stadtanzünders nach wie vor spare, weiß ich nicht, von wann dieses Pauels-Zitat stammt, aber dieses Image zu ändern, hat der KEC selbst in der Hand - und arbeitet ja derzeit durchaus daran, wenn man sich ansieht wie, wie oft und mit wem die Flaakes, Dmitrievs und Ankerts dieses Teams eingesetzt werden.

Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn man zu erfolgreichem Hockey zurück möchte, dann sollte man das Hockey spielen, das man beherrscht. Wenn man dazu Laufbereitschaft und Kampfgeist addiert (meiner Meinung nach die derzeit größten Defizite bei so gut wie allen - bis auf die üblichen Verdächtigen), dann sollte es möglich sein, Spiele nicht nur aus Versehen zu gewinnen. Mit Siegen aus solchen Spielen käme auch das nötige Selbstvertrauen zurück, um den aktuellen Teufelskreis nachhaltig zu durchbrechen.
Ja, es ist sicher so, dass das sehr mit Doug Mason zusammenhing. Da wurde 2 Jahre lang eben sehr wenig für die jungen, deutschen Spieler im Team getan. Unter Beddoes hat sich das für Flaake und Ankert gebessert, wobei vor allem Flaake sich seine Einsatzzeiten sehr verdient hat. Trotzdem scheint es so, als sei der Standort Köln bei jungen Spielern erstmal mit einem schlechteren Ruf verbunden ist.
Der von mir angesprochene Artikel stammt vom 14.November. (http://www.rhein-sieg-anzeiger.ksta.de/ ... 8625.shtml) Es ist also noch sehr frisch, dass diese Problematik in der Presse angesprochen wurde. Und es wird sicher auch wieder eine Zeit dauern, dieses Image wieder zu ändern. So könnte es insbesondere im nächsten Jahr schwierig werden, die entsprechenden Leute zu verpflichten.

Hier habe ich halt vermutlich zu wenig vom Saisonauftakt mitbekommen. Meine Schlussfolgerung wäre eher, dass man da gesehen hat, dass man dieses Hockey eben diese Saison nicht so sehr beherrscht und deshalb auf andere Systeme zurückgreifen muss. Das kann dann auch durchaus ein hybrides System sein. In den Heimspielen klappt es ja mittlerweile relativ gut, zumindest ist es erfolgreich. Und da gab es durchaus auch Siege, die nicht nur aus Versehen zustande gekommen sind. Umso erstaunlicher war es für mich eben, dass man nun auswärts nach Gegentoren so auseinander gebrochen ist.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Henrike »

Das Mason System beherrschen (zumindest in der Theorie) sie mit Sicherheit noch. Woran es fehlt, ist die konsequente Ausführung.
Den Gegner schon früh zum Fehlpass zu zwingen, funktioniert halt nur, wenn man den nötigen Druck erzeugt, sprich den letzten Schritt auch noch auf den Gegenspieler zu macht. Diese letzte Konsequenz fehlt und fehlte zu oft - sei es nun aus der viel zitierten "Wir sind Vizemeister"-Arroganz heraus oder wegen nicht ausreichend vorhandener Fitness.
Das 1:6 zuhause gegen Krefeld war ein Paradebeispiel dafür. Keiner der Pinguine hatte Mühe, seinen Gegenspieler eins gegen eins aussteigen zu lassen, weil man einfach zu weit weg vom Mann war.
Der Sieg gegen Düsseldorf zum Beispiel gehört für mich in die Kategorie "aus Versehen gewonnen". Die Verteidigung der Metro Stars hat sich in ähnlich desolatem Zustand gezeigt wie die der Haie. Hier hat tatsächlich Frank Doyle den Unterschied ausgemacht. Jamie Storr an einem guten Abend hätte das Spiel anders aussehen lassen.

Welches System auch immer man bevorzugt, die Notwendigkeit, es konsequent zu spielen, bleibt. Da wären wir dann wieder bei den Hauptmankos Laufbereitschaft und Kampfgeist.
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Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von Der_Kopfschüttler »

@Philanthrop
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort.
In diesem Fall bin ich 100% deiner Meinung.
Ich habe ziemlich viel Meinung für so wenig Ahnung! :mrgreen:
Schön, dass manche User ihren IQ im Usernamen tragen! :roll:
AHicks21

Re: (K)ein Ausweg aus der Krise?

Beitrag von AHicks21 »

Ja aber es stimmt doch schon wenn die jungen sagen die alten Ausländer bekommen mehr Eiszeit.

Ich bleibe dabei als ich vor einiger Zeit sagte. Was bringt uns ein toller Nachwuchs wenn man ihn nicht einsetzt?

Hospelt hatte auch nicht immer viel Eiszeit. Wobei ich ihn mal außen vor lassen will, weil er Verletztungsbedingt viel ausgefallen ist.

Aber was ist mit Flaake? Sicher ein großes Talent was sogar Herr Eichin immer sagt. Aber warum bekam er kaum bis nie Eiszeit?

Warum spielt Sören Sturm beim Bremerhaven anstatt ihn für Pratt zu bringen? Warum spielt Ankert in keiner festen Reihe? Dann muss halt mal Pratt weichen für junge Deutsche ja und? Kann es schlimmer werden? Sogar ein Trygg könnte mal durch einen Ankert ersetzt werden.

Nur was bringen einen Deutsche im Kader wenn man sie nicht einsetzt? Oder warum wechselt man nicht einen MoMüller zurück in den Sturm? Oder ersetzt ihn mal durch einen Ankert der das schon länger macht?

Fragen über Fragen aber eine richtige Antwort finde ich nicht. Sicher kann man nicht von jetzt auf gleich nur noch junge Deutsche einsetzten mit dem Ziel "Die brauchen ja Eiszeit". Oder warum spielt Dimitiv nicht öfter? Kann er es schlimmer machen zur Zeit?

Na denkt mal drüber nach :lol:
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