38. Spieltag: Düsseldorfer EG - Kölner Haie

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Pawny
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Re: 38. Spieltag: Düsseldorfer EG - Kölner Haie

Beitrag von Pawny »

Sharkai hat geschrieben: 27.02.2019, 16:48
harkonnon hat geschrieben: 27.02.2019, 13:20
Pawny hat geschrieben: 27.02.2019, 12:38 Was meinst du mit Budget-Sprengend?
Gibt es nicht dahingehend eine Vereinbarung zwischen DEL und NHL, dass dann eine Entschädigung gezahlt wird, oder bezog sich das nur auf Drafts?
Weil wenn ja dann kann man das Verbleibene Gehalt + Entschädigung ja hier einsetzen und da sollte schon ein sehr guter Spieler bezahlbar sein.
Das heisst das ein Spieler der Kategorie Despres wenn er nicht glücklicher Weise noch 6 Jahre lang 600000+ Dollar aus seinem alten Vertrag bekommt, hier würde man es Abfindung nennen, eben genau solche Summen als Gehalt aufrufen wird und in der Schweiz oder der KHL auch bekommen wird.

Das kann und sollte sich der KEC halt einfach nicht leisten. Und selbst wenn ein irre gewordener Mäzen das sponsoren würde, wäre das aus teamhygienische Gründen eher kontraproduktiv wenn einer gut das 3 fache der Topverdiener bekommt

Entschädigung ?
Du glaubst im Ernst der KEC würde nur einen Taler egal von wem hier ziehen wenn Despres wechselt.
So nen Vertrag würde der laut lachend ablehnen. Der spielt im Prinzip selbstfinanziert hier um wieder in die Gänge zu kommen.
Das Gehalt das die Haie zahlen ist so ne Mischung aus Taschengeld und Spesen für ihn.
Und er hat 100 pro jegliche Freigabeklausel im Vertrag die du dir ausdenken kannst.

Es gibt auf jeden Fall eine Vereinbarung zwischen der NHL und der SHL bzgl. des Abwerbens der Spieler. Die bezieht sich aber soweit ich weiß nur auf schwedische Spieler und wahrscheinlich auch nur bis zu einem gewissen Alter.

Schweden bringt halt jede Menge gute Jungs nach Nordamerika, die haben ein ganz anderes Standing gegenüber der NHL als die DEL. Das Geld das sie als Entschädigung für - ich glaube während der Saison trotz laufenden Vertrags wechselnde - Talente bekommen, können sie in die weitere Nachwuchsförderung investieren. Der NHL tun die 200.000 oder 300.000 € pro Spieler nicht weh, in Schweden ist dieser Betrag schon attraktiv um weiter so viele Talente hervorzubringen. Win-Win eigentlich.

Sorry falls hier die Details nicht stimmen, hab vor einiger Zeit das letzte Mal darüber gelesen. Habe aber auch in Erinnerung, dass die SHL die einzige Liga ist, die solch ein Abkommen mit der NHL erzielen konnte.
Jo genau so ein Abkommen meinte ich. Allerdings war ich nicht mehr sicher das es nur für Spieler der Nationalität der Liga gilt.
Der Artikel ist zwar uralt, aber hier hockeyweb

Wie gesagt ich war mir nicht sicher, ob da nur einheimische Spieler zu gehörten und ob es dieses Abkommen überhaupt noch gibt.
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Re: 38. Spieltag: Düsseldorfer EG - Kölner Haie

Beitrag von harkonnon »

Und bei dieser Regelung mit den 225000 Dollar ging es eigentlich um die Entschädigung für die Ausbildungsvereine.
Und auch die wurde nach einem festgelegten Schlüssel an die verschiedenen Stationen verteilt.
Mit grösserer Wertigkeit für höhere Altersklassen.

Wenn Leon Draisaitl zB noch unter dieser Regelung kompensiert worden wäre, hätte Mannheim wahrscheinlich mehr Anteil von der Summe kassiert als die Haie

Und sobald die nordamerikanischen Junior Ligen ins Spiel kommen, wird es dann kompliziert.
Drüben läuft/lief es nämlich so

Die Major Junior Ligen (Ohl, Whl und Qmjhl) bekommen pro Draft Pick aus ihren Kadern auch diese Summe von der NHL.
Damit wird auch indirekt von der NHL die Ausbildungsstruktur mitfinanziert.

Die Major Junior Ligen haben ebenfalls einen Draft für Spieler aus jüngeren Altersklassen und ihren Ligen.
Die bekommen auch eine gewisse (geringere) Summe für jeden gedrafteten Akteur

So können alle Altersklassen ihre selbstständigen Ligen bilden und haben gleichzeitig natürlich auch ein Interesse möglichst viele und gute Spieler auszubilden. Eine Hand wäscht und unterstützt praktisch die andere.
Nun ist es aber auch so das im Laufe der Zeit immer mehr europäische Talente ihre Chance in Übersee suchten.
Das war den Klubs einerseits sehr recht weil es Quantität und Qualität des Spielerpools erhöht hat. Aber da es letztlich auch um Geld ging war das Interesse die europäischen Nachswuchsteams an dem Geldfluss zu beteiligen eher gering.

Der Weltverband hat da versucht zu intervenieren und Regelungen zu bekommen aber letztlich hat dann jeder nationale Verband irgend eine halbgare Vereinbarung getroffen um nicht komplett leer auszugehen.

Auf einen bereits gedrafteten und in der NHL aktiv gewesenen Akteur der wie Despres jetzt nach Deutschland geht hätte das alles aber sowieso nicht gegriffen. Der ist ja quasi schon mal von der NHL "gekauft" worden. Und kann dann nach den ersten Jahren seiner Karriere diese selber vermarkten. In Nordamerika nach einem fixen Regelwerk (Entry Level Contract, dann Restricted Free Agent (das NHL Team besitzt noch Rechte an dem Spieler), dann Unrestricted Free Agent (der Spieler kann frei verhandeln)) Sobald aber jemand dort drüben aus dem System ausschert und lieber nach Europa geht ist auch die NHL ziemlich machtlos. Und Ablösen oder ähnliches bekommen sie dann auch nicht. Der Spieler ist dann eben weg.

Das ist aber eher die Ausnahme, denn ein NHL Team darf nur insgesamt 50 Spieler unter Vertrag haben und sieben ständig aus um Platz zu schaffen. Die Spieler mit Vertrag können im NHL Team, im Farmteam oder noch in einer Major Junior League Spielen. Deswegen gelten auch Junioren Spieler in Kanada im landläufigen Sinne schon als Pro. College Spieler dürfen ja in Nordamerika eigentlich keine finanziellen Zuwendungen bekommen, (ob und wie genau das wirklich in der Praxis so ist, ist ne andere Geschichte) und eben auch NOCH keinen Profivertrag haben, bzw nur einen für Die Zeit nach dem College, deswegen laufen sie als Amateur. Gute College Spieler besonders aus den US Colleges sind natürlich oft schon NHL Ready und brechen das College ab um Profi zu werden. Das passiert aber in der Regel nicht mit 18 bis 20 Jahren sondern 3 bis 4 Jahre später.

Übrigens interessante Anekdote am Rande
Den umgekehrten Weg nach der Profikarriere das Studium zu beenden bzw dann im Collegeteam mitzuspielen kommt eigentlich nie vor.
Aber Jared Aulin der bei Straubing spielt ist so mein Unikum
Im Sommer 2007 spielte Aulin in seiner Heimatstadt Calgary in einer sogenannten „Non-Contact“-League, in der er die Scoringliste anführte. Nach einem Stockschlag gegen das Genick war Aulin zunächst bewusstlos und musste im Krankenhaus versorgt werden. Aufgrund der erlittenen Verletzung überlegte der Kanadier, seine Karriere zu beenden. Gegen Ende der Saison 2007/08 spielte er jedoch für die University of Calgary und war damit der erste ehemalige NHL-Spieler in einer Universitätsmannschaft seit 20 Jahren.
I don't know how many Years I have left. But I push for Deutsch Meister werden !

Mike Connolly 6.11.2022
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