Also erst mal was technokratisches für die die es interessiert.
Die Extra Kanäle 4-7 die ich mit roter Taste anwählen muss funktionieren wie versprochen wieder.
Zum Spiel
Irgendwie liege ich hier mal wieder ziemlich quer mit dem was die meisten gesehen habe.
Natürlich sehe ich auch die verschenkten Punkte, die Defensivpatzer, die (oder besser den) eklatanten Fehlpass, den überspielt wirkenden Goalie (kein Wunder bei inzwischen 16 Starts in Folge)
Aber ich habe in dem Spiel auch was gesehen was mich sehr optimistisch macht, vielleicht erst im zarten Entstehen aber dennoch sichtbar.
Zum einen war man mehr als die üblichen 20 Minuten am Stück präsent, laufbereit, spielfreudig und dominant. Von Nachlassen der Kräfte oder Verwaltungsmodus nichts zu sehen.
Die Mannschaft hat so etwas wie Spass am Spiel demonstriert und zumindest bei mir ist da ein wenig der Funke übergesprungen (Das will was heissen so fertig wie ich mit dem Haufen der letzten Zeit war und im Prinzip immer noch bin)
Woran lag das ?
weniger daran das man offensiv gut zusammengespielt hat, das hat ja immer mal phasenweise geklappt.
Es war mehr das wie und das zu beschreiben ist nicht ganz einfach.
Sonst hatte man immer mal wieder ganz gute Passstaffeten und auch Chancen herausgespielt da wurden aber auch immer (gefühlt) immer wieder extrem riskante oder offensichtliche Pässe gespielt die der Gegner dann in Turnover und schlechtestenfalls in Tore umgemünzt hat.
Das war aber diesmal anders. Gute Pässe macht ja in der Regel nicht nur scheibenführende sondern sie werden auch immer wieder durch die Mitspieler "gemacht" die in guter Position sind.
Am Donnerstag war es aber mal so das die Pässe durch meistens die Mitspieler gemacht wurden die ständig in Bewegung oder zumindest in freie Räume gelaufen sind die eigentlich nicht so offensichtlich waren, aber es(wunder oh wunder) für den Scheibenführenden waren. Das Ergebnis man hatte sehr sehr oft einen wenig riskanten Pass mit sehr sehr gutem Ergebnis und der 2. und 3. Pass lief dann ähnlich locker flockig.
Da war nicht immer die optimale Effektivität in Punkto Abschluss oder zählbarem zu sehen, aber man hatten einen tollen Flow im Spiel und es sah zudem so aus als würde das (fast allen) nicht nur leicht von der Hand gehen sondern eben einfach als Gefüge zusamenpassen. Nur ganz wenige Akteure waren da nicht unbedingt im selben Boot.
Das war zum einen Bones bei dem es aber einen triftigen Grund gibt. Meiner Meinung ist der Mann vielleicht beschwerdefrei aber defintiv nicht fit, jedenfalls nicht Profi Eishockey Fit. Ständig muß er den einen oder anderen ich nenne es mal Leerschritt (so was sieht man in der Regel in der öffentlichen Laufzeit aber nicht bei einem Eishockeyprofi) einlegen um seine Balance wiederherzustellen (was meist nicht klappt) und anstrengende Skatingmanöver wie Stoppen etc meidet er weil er die Kraft nicht hat. Aber hier ist man natürlich in einer Zwickmühle. Man kann ihn derzeit nur über Spiele wieder langsam an den Zustand heranführen der nötig ist, andererseits ist das aber eigentlich uneffektiv vielleicht sogar schlecht in Punkto Wahrscheinlichkeit sich wieder zu verletzen, aber was will man tun ? Man kann ihn nicht komplett draussen lassen und über Einzeltraining aufbauen und dann hoffen das er nach der Olympiapause wieder in Schwung kommt. Also wird man damit leben müssen einen Spieler im Lineup zu haben der zumindest kräftemassig ein Ausfall ist. Hoffentlich wird das nicht zu heftig bzw zu lange dauern.
Dann Lalonde der irgendwie im Kopf überhaupt nicht mehr mit den restlichen Spielern auf eine Linie kommt.
Ausser einigen Standardpässen geht da nicht viel und wenn er versucht das Spiel anzuschieben verzettelt er sich und endet nicht selten damit sich mit einem Mitspieler in die Quere zu kommen. Keine Ahnung was da los ist, er war schon immer eine taktische Zeitbombe die im Sekt oder Selters Modus Dinge individuell gelöst hat. Aber inzwischen wirkt es so als wäre da überhaupt keine Chemie mehr für den Rest des Teams vorhanden. Bin ich vollkommen ratlos wie man das wieder ändern kann, vielleicht reicht aber schon eine gelungene Einzelaktion mit zählbarem.
Wruck fand ich jetzt mal gar nicht so schlecht für ein Comeback Spiel, aber bei mir hat er auch die Messlatte inzwischen reichlich tief gelegt. Ich fand ihn brauchbar, sehe aber in keinster Weise wen er aus dem Lineup drängen soll wenn alle gesund sind. Da kann er derzeit nur drauf hoffen das Draisaitl weiterhin versucht alle Akteure an Bord zu halten und eben auch mal Eiszeit vergibt die andere vielleicht mehr verdient hätten.
Aber wie gesagt ich fand das was die Haie am Donnerstag spielerisch abgeliefert haben äusserst ermutigend, kreativ und durchaus beeindruckend. Auch wenn vieles davon im Prinzip noch ein zartes Pflänzchen war das auf einmal woher auch immer aus dem Boden spriesst. Das man auch so nicht wirklich antrainieren kann, das ist entweder da oder nicht und hat zumindest mich ein wenig an die ersten Spiele der Schwedeninvasionssaison erinnert als auch alles so leicht und selbstverständlich zusammenpasste. Gut vielleicht bin ich da ein wenig otimistisch und euphorisch aber nachdem ich jetzt seit diversen Jahren mit vorwiegend Bürokraten Hockey ohne jeglichen Spassfaktor gequält worden bin, bin ich wahrscheinlich empfänglich für so was geworden.
Jetzt zu den Dingen die nicht gut waren und abgestellt werden müssen
Peters wirkt auf mich überspielt er hat jetzt 16 Starts in Folge (hatte er so was schon mal in seiner Profikarriere ?) und die kleinen Risse in seiner Konzentration werden sichtbar(zum Beispiel beim 4. Tor als er erst den Puck für den Mitspieler ziemlich bescheiden neben dem Tor ablegt und dann rumtrödelt wieder in Position zu kommen. Klar darf Zerressen den Pass nicht so doof spielen, aber Peters hätte es ihm zum einen auch leichter machen können und vor allem wäre nichts passiert wenn er die Situation voll konzentriert weiter gespielt hätte statt im Kopf abzuschalten) mehren sich.
Ihm würde eine Pause sicher gut getan vielleicht sogar ein ständiger Wechsel mit Wesslau (der sicher auch nicht in Dauerstart-Verfassung zurückkehren wird). Je nachdem wie weit aber ein Wesslau Comeback noch entfernt ist, solllte man mal DD wieder einen Start oder sogar 2 geben.
Das Abwehrverhalten
Ich verstehe immer noch nicht was das für ein System sein soll. 5 gegen 5 steht man eng vor dem Tor und lässt den gegnerischen Verteidigern (an der Blauen) und Stürmern (an der Bande) aussen rum alle Zeit der Welt sich die Scheiben hin und herzuschieben. Gleichzeitig aber hat man keinerlei physische Dominanz im Slot direkt vor dem Tor und was mich noch viel mehr aufregt, wenn einer der Verteidiger des Gegners in den erweiterten Slot reinzieht (ohne Scheibe) dann schnallen das die zuständigen Aussenstürmer oft nicht und haben nen freien Mann im Rücken (bzw in Raum näher zum Tor) der auch noch zu einem Abschluss kommt wenn die Scheibe da hin gespielt wird. Was machen die Aussenstürmer da ? Warten auf den nächsten Angriff der Haie wenn denn irgendwann mal wieder Scheibenbesitz ist ?
Dann die Unart der Verteidiger sich ständig zu zweit auf eine Seite oder hinter das Tor zu bewegen. Ich kriege bei so was eh schon immer Stresspickel aber das scheint in der Häufigkeit in der es bei allen Paaren und immer wieder vorkommt ja gewollt zu sein. Aber wenn man so was macht dann sollte man es wenigstens gut machen oder komplett lassen und ganz sicher nicht so handeln das man für den Rückweg vor das eigene Tor 3 mal länger braucht als für den Hinweg. Und zudem ne klare Idee haben wer für welchen Gegner zuständig ist und sich zum einen nicht immer erst wieder einen suchen müssen und den dann noch nicht selten in den Raum direkt vor den Torwart lässt ohne ernsthaften Körperkontakt zu haben. Und kurioserweise werden die Verteidiger (und zwar alle) in Unterzahl noch aggressiver dabei den Slot zu räumen. Unverständlich obwohl derzeit die Quote im PK stimmt andererseits fliesst da aber auch nicht ein wieviel Bigsaves Peters in den letzten Spielen gerade in Unterzahl und speziell bei Schüssen aus dem Nahbereich auspacken musste.
Hier liegt natürlich noch viel Arbeit an das entweder zu verbessern oder eben ganz einfach lieber ne stockkonservative Defensivtaktik zu (re-)installieren und back to the Roots zu verteidigen.
Der Vorteil beides kann man im Training abstellen und verbessern im Gegensatz zu dem angesprochenen Flow im Offensivspiel (das kann man zwar trainieren aber eben nur hoffen das es im Spiel auch klappt)
Trotzdem fand ich am Donnerstag das Spiel trotz der verlorenen Punkte und den diversen ärgerlichen Aussetzern in der eigenen Zone äusserst unterhaltsam und auch mal wieder mit Spass ansehbar.
Vielleicht bin ich aber auch nach langer Enthaltsamkeit einfach nur dankbar für etwas Spassfaktor