Preview: NHL 2009-2010

Alles rund um die härteste und coolste Liga der Welt
armut$zeugni$
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Preview: NHL 2009-2010

Beitrag von armut$zeugni$ »

In nur etwas mehr als einem Monat beginnt die neue NHL Saison.

Das ist für gewöhnlich die Zeit, in der das schreibende Volk rund um die Liga beginnt, die Eindrücke der Offseason zu sammeln, es mit den Erfahrungen und dem Bauchgefühl in einen Topf zu werfen und aus dem kaffeesatz-artigen Gemenge eine Vorausschau auf die neue Saison zu wagen. Der Zeitpunkt trifft sich gut; die meisten Free Agents haben sich dem Team ihrer (teils begrenzten) Wahl angeschlossen und bei den Fans wächst schon wieder die Vorfreude.

Zum Zweck der Unterhaltung, der hemmungslosen Selbstkritik sowie der Relativierung der getroffenen Aussagen werde ich auch die im letzten Sommer verfassten Prognosen [LINK] einbeziehen und sehen, wie erfolgreich das Fischen im Trüben da war - und ich kann versprechen, dass ich das nicht tue, um die ausschließlich richtigen Ansagen zu beweihräuchern. ;) Doch hat hier ja Winston Churchill mit seinem Zitat jedem einen Freischein ausgestellt, der sich als Experte bezeichnen will und einer Anforderung gerecht wird: nämlich sich dadurch auszeichnet, hinterher sagen zu können, weshalb seine urpsrüngliche Aussage sich als falsch erwies.

Der Plan sieht vor, ein Team pro Tag hinzuzufügen, was in der Praxis bedeuten wird, dass es gelegentlich auch mal Tage ohne Team und dann wieder Tage mit mehreren geben wird - ich bitte um Nachsicht. Kommentare sind absolut erwünscht. ;)


Western Conference
  • 1) .... San Jose Sharks [LINK] ....
  • 2) ... Chicago Blackhawks [LINK] ...
  • 3) .... Vancouver Canucks [LINK] ....
  • 4) ... Detroit Red Wings [LINK] .....
  • 5) ....... Anaheim Ducks [LINK] .......
  • 6) ....... Calgary Flames [LINK] .......
  • 7) ........ Dallas Stars [LINK] ..........
  • 8) .. Columbus Blue Jackets [LINK] ..
  • 9) ...... St. Louis Blues [LINK] .......
  • 10) .... Nashville Predators [LINK] ....
  • 11) .... Los Angeles Kings [LINK] ....
  • 12) ..... Edmonton Oilers [LINK] ......
  • 13) ...... Minnesota Wild [LINK] .....
  • 14) .... Phoenix Coyotes [LINK] ....
  • 15) ... Colorado Avalanche [LINK] ....
Eastern Conference
  • 1) .... Philadelphia Flyers [LINK] ....
  • 2) ....... Boston Bruins [LINK] ........
  • 3) .... Washington Capitals [LINK] ....
  • 4) .... Pittsburgh Penguins [LINK] .....
  • 5) ... New Jersey Devils [LINK] ....
  • 6) ... Carolina Hurricanes [LINK]....
  • 7) .... New York Rangers [LINK] .....
  • 8) .... Montreal Canadiens [LINK] .....
  • 9) .... Atlanta Thrashers [LINK] .....
  • 10) .... Ottawa Senators [LINK] .....
  • 11) ... Toronto Maple Leafs [LINK] ...
  • 12) .... Florida Panthers [LINK] ....
  • 13) ...... Buffalo Sabres [LINK] .......
  • 14) ... Tampa Bay Lightning [LINK] ...
  • 15) .... New York Islanders [LINK] ....
Zuletzt geändert von armut$zeugni$ am 01.10.2009, 05:08, insgesamt 35-mal geändert.
armut$zeugni$
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Anaheim Ducks

Beitrag von armut$zeugni$ »

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Flinker Umbau statt völligem Abriss
Ducks stecken im Wandel, aber wollen dabei erfolgreich bleiben

Out: Chris Pronger, Francois Beauchemin, Rob Niedermayer, Drew Miller
In: Saku Koivu, Joffrey Lupul, Luca Sbisa, Nick Boynton, Evgeny Artyukhin

Prognose '08/'09: 2.
Platzierung '08/'09: 8.


Drei zentrale Gründe verhinderten, dass die Ducks den Erwartungen nicht entsprachen. Nennenswert sind hier Verletzungssorgen, eine schwache Saison von Jean-Sebastien Giguere sowie das epische Scheitern Brendan Morrisons als eingeplanter Center der zweiten Reihe. Den Ducks fehlte Tiefe, offensiv wie defensiv, und es ist der Arbeit Bob Murrays zur trade deadline, dem Durchbruch Bobby Ryans und der Leistung Jonas Hillers zu verdanken, dass es für die Ducks überhaupt bis in die Playoffs ging.

Ausblick 2009-2010:
Während Murrays Vorgänger als GM der Ducks, Brian Burke, in Toronto mit einem klassischen Neuaufbau (rebuild) beschäftigt ist, steht dieses Wort in Orange County auf dem Index. Auch wenn die Aushängeschilder von jungen und talentierten Teams wie Pittsburgh, Chicago oder Washington alle einige Jahre am unteren Ende der Liga und damit weit vorn in den Drafts erleiden mussten, bevor sie zur heutigen Stärke fanden - Murray will davon nichts wissen, haben die Ducks doch einen soliden Kern junger Spieler. Doch um diese herum vollziehen die Ducks notwendiger Weise einen Wandel. Die gesamte Reihe um Samuel Pahlsson, Rob Niedermayer und Travis Moen, die einen großen Teil zum Cup-Sieg 2007 beitrug, ist fort. Gleiches gilt für Chris Pronger, der im größten Trade der Sommerpause zu den Flyers geschickt wurde. Im Gegenzug erhielten die Ducks neben zwei Erstrundendraftpicks das junge Verteidigungstalent Luca Sbisa aus der Schweiz sowie Joffrey Lupul – jener Lupul, der einst von den Ducks zu den Oilers getradet wurde, um Pronger nach Kalifornien zu bringen.

Neben Lupul soll vor allem Saku Koivu helfen, den Ducks zum ersten Mal seit dem Cup-Sieg eine leistungsfähige zweite Reihe zu geben. Nachdem er seine gesamte NHL-Karriere mit den Canadiens verbrachte, verließ der Kapitän Montreal nicht ganz freiwillig und schloss sich seinem Freund Teemu Selanne an. Die erste Reihe der Ducks mit Center Ryan Getzlaf, Corey Perry und Bobby Ryan war in den Playoffs die vielleicht stärkste Reihe der Liga, dahinter verfügen die Ducks mit Marchant, Nokelainen, Artyukhin, Carter, Brown und Parros über eine gute Mischung an Geschwindigkeit, solidem Defensivspiel sowie Härte.

Es wird besonders interessant zu beobachten sein, wie die Ducks den Verlust von Chris Pronger verkraften werden. Jahrelang verfügte man über den Luxus, den größten Teil eines jeden Spieles entweder Scott Niedermayer oder Pronger auf dem Eis zu wissen. Auf diesen Vorteil verzichtete man nun zu Gunsten einer besseren Balance im Kader sowie der Stärkung des Nachwuchslagers. Neuer Partner von Niedermayer wird nach Aussage von Coach Randy Carlyle wohl zunächst der hochveranlagte, aber erst 19jährige Sbisa; hatte Niedermayer einst den damals noch völlig unbekannten Francois Beauchemin, der die Ducks nun Richtung Ontario verließ, neben sich wie einen alten Hasen wirken lassen, so soll dies doch mit einem talentierten Mann wie Sbisa erst recht funktionieren. Dahinter verfügen die Ducks mit den zur deadline geholten Ryan Whitney und James Wisniewski über eine gute zweite Reihe. In der Tiefe sorgt Nick Boynton für die benötigte Erfahrung. Um den letzten Platz streiten sich Sheldon Brookbank, Steve McCarthy, Brian Salcido sowie die jungen Mark Mitera und Brendan Mikkelson.

Im Tor steht den Ducks ein richtungweisendes Jahr bevor. Der Vertrag von Jonas Hiller, der in der Schlussphase der letzten Saison groß aufspielte und in den Playoffs mit großartigen Leistungen Rückhalt der Ducks war, läuft Ende der Saison aus. Jean-Sebastien Giguere muss nach einem Jahr geprägt durch sportliche sowie private Rückschläge (sein Vater verstarb im Frühjahr) seine Form finden, sonst wird er keine Zukunft bei den Ducks haben.

Prognose '09/'10: 5.

Koivu ist die lange gesuchte Antwort in der zweiten Reihe, er und Selanne zeigen zweitweise die Chemie, die man von ihnen im Suomi-Trikot kennt. Die Topreihe zählt weiter zu den dominantesten der Liga. In der Defensive wackeln die Ducks nicht wesentlich mehr als letzte Saison ob der vielen Verletzungen. Im Tor fängt sich J.S. Giguere, kann auf Dauer aber Jonas Hiller nicht verdrängen, der seine positive Entwicklung fortsetzt.
armut$zeugni$
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Atlanta Thrashers

Beitrag von armut$zeugni$ »

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Einer für Alle, Alle(s) für Einen?
Bleibt der Erfolg weiter aus, könnte Kovalchuk bald weg sein

Out: Garnet Exelby, Colin Stuart
In: Nik Antropov, Pavel Kubina

Prognose '08/'09: 14.
Platzierung '08/'09: 13.


So gut diese Prognose auf den ersten Blick aussieht, so zufällig ist sie zustande gekommen: der Defensive der Thrashers hatte ich eine gute Serie zugetraut, während mir die Offensive suspekt erschien. Allen voran Bryan Little (30 Tore), Todd White und Vyacheslav Kozlov (je über 70 Punkte) sorgten als die „Little White Russian“ Reihe (definitiv einer der besten Spitznamen für eine Reihe in der Liga...) dafür, dass Atlanta über einen Top10 Angriff der Liga verfügte. Viel wert war dies am Ende nicht, denn mit 3,4 Gegentoren pro Schnitt belegten sie den vorletzten Rang der Liga.

Ausblick 2009-2010:
Für die Thrashers folgt ein richtungweisendes Jahr, das an einen Namen gebunden ist: Ilya Kovalchuk. Der russische Torjäger befindet sich im letzten Jahr seines Vertrages und macht sein Bleiben wohl davon abhängig, ob sich die Franchise in die richtige Richtung entwickelt. Am Versuch soll es für GM Don Waddell nicht scheitern, so verpflichtete man mit Nik Antropov einen fähigen Mitspieler für Kovalchuk und holte mit Pavel Kubina einen erfahrenen Verteidiger per Trade aus Toronto.

Die Offensive dürfte kein Problem darstellen, da eine Formation mit Kovalchuk und Antropov gewisser Maßen von selbst laufen sollte und die äußerst erfolgreiche zweite Formation bloß weiter funktionieren müsste.In der Defensive haben Matthieu Schneider, Garnet Exelby und Niclas Havelid die Thrashers verlassen. Mit Neuzugang Kubina, dem Schweden Tobias Enstrom, der eine weniger starke zweite Saison in der Liga spielte, Offensivverteidiger Ron Hainsey (mit -16 Inhaber des schlechtesten Teamwertes in dieser Kategorie), Jungstar Zach Bogosian, der aufgrund einer Verletzung nur zu 47 Einsätzen kam, und Boris Valabik – zu zweifelhaftem Ruhm gelangt, als Sidney Crosby sich zu einem Faustkampf mit seinem Hinterteil entschloss [VIDEO @ 0:59] – verfügen die Thrashers allerdings über eine nominell solide Gruppe.

Ein Fragezeichen steht, wie gewöhnlich hinter Goalie Kari Lehtonen. Freilich nicht hinter seinen Fähigkeiten, denn mit diesen müsste er sich vor sehr wenigen in der Liga verstecken. Doch auch im vergangenen Jahr reichte es ob Verletzungen wieder nur zu 46 Einsätzen. Backup Johan Hedberg hat nicht die Klasse Lehtonens und Talent Ondrej Pavelec scheint bislang nicht bereit für eine solche Rolle.

Prognose '09/'10: 9.

Die Thrashers verfügen über genug Potential im Osten sogar ein Playoffteam zu werden. Entscheidende Faktoren sind offensichtliche die Leisten Kari Lehtonens sowie ein gutes Einschlagen von Kubina sowie stärkere Spielzeiten der gereiften Enstrom und Bogosian.
Zuletzt geändert von armut$zeugni$ am 25.09.2009, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
armut$zeugni$
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Boston Bruins

Beitrag von armut$zeugni$ »

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Der Braunbär denkt garnicht erst an Winterschlaf
Ohne große Änderungen wollen die Bruins auch dieses Jahr angreifen

Out: Steve Montador, Manny Fernandez, Shane Hnidy, Stephane Yelle, Aaron Ward
In: Derek Morris, Steve Begin

Prognose '08/'09: 6.
Platzierung '08/'09: 1.


Die Bruins waren bereits vor der letzten Saison ein beliebter Geheimtipp und es erwies sich als Fehler, diesem Trend nicht willenlos zu folgen. Zdeno Chara und Tim Thomas, ausgezeichnet als bester Spieler auf ihren jeweiligen Positionen, sind zwei der Symbole der Bruins geworden. Ohne die entsprechende ‚Hardware‘ an Trophäen ist Milan Lucic ein weiteres Aushängeschild der letztjährigen big, bad Bruins.

Ausblick 2009-2010:
Es gibt nicht viel, was einen vermuten lassen könnte, dass für die Bruins eine schwächere Saison ansteht. Das Team verlassen haben - bislang - keine zentralen Spieler, Derek Morris soll helfen, die Defensive zu stabilisieren. Ungeklärt ist allerdings noch das Schicksal von Phil Kessel, der ob der schweren Lage des Teams unterhalb der Gehaltsobergrenze noch keinen neuen Vertrag hat. Um Platz für den Mann zu machen, der über eine acht Tore bessere GPB „goals per ball(s)“ – Bilanz als Alex Ovechkin verfügt, wird Manager Peter Chiarelli noch aktiv werden müssen.

Im Sturm gibt es abgesehen von Kessel wenig Sorgen. Patrice Bergeron überstand nach fast einjähriger Spielpause die Saison zwar nicht ohne Schrecksekunden oder Pausen, legte aber immerhin 64 Spiele hin und überzeugte vor allem als Zwei-Wege-Stürmer. Besondere Stärke der zweitbesten Offensive des vergangenen Jahres war allerdings die Tiefe. Nicht weniger als neun Spieler (davon sieben Angreifer) der Bruins steuerten 40 und mehr Punkte bei, sechs Spieler knackten die 20-Tore-Marke. Ein besonderes Augenmerk wird auf David Krejci liegen, der mit 73 Punkten eine bemerkenswerte break-out Saison hinlegte und bei der Vertragsverlängerung in der Folge auch die Priorität vor Kessel erhielt.

Die beste Defensive der vergangenen Saison geht leicht verändert in die nächste Spielzeit. Chara und Dennis Wideman sind die Fixpunkte, Neuzugang Morris soll etwas mehr als die Lücke schließen, die Aaron Ward hinterlassen hat. Der junge Matt Hunwick, Mark Stuart sowie Andrew Ference sorgen für eine solide Tiefe.

Im Tor hat es Tim Thomas innerhalb von zwei Saisons vom bloßen Artisten zum effektiven Allstar-Goalie gebracht. Es wird sich zeigen, ob er mit einem neuen Vertrag in der Tasche an die letztjährigen Leistungen anknüpfen können wird. Für einen angemessenen Druck von unten wird Tuukka Rask sorgen. Der Finne, dessen Name bei jeder Erwähnung sofortige Migräne bei Leafs-Fans nach sich zieht, gilt als eines der größten Talente auf der Position und soll nach dem Abgang von Manny Fernandez nun kontinuierlich als Nachfolger von Tim Thomas aufgebaut werden.

Prognose '09/'10: 2.

Es fällt schwer zu sagen, weshalb die Bruins nicht zumindest ähnlich erfolgreich spielen sollten, wie in der vergangenen Spielzeit, da wohl davon auszugehen sein sollte, dass es GM Chiarelli gelingt, Kessel wieder ins Team zurückzubringen. Ob Tim Thomas eine weitere Saison mit über 93%iger Fangquote auf die Beine stellen wird können, erscheint fraglich; dies wird es aber aus Sicht der Bruins auch nicht benötigen, um eine weitere starke Saison zu bestreiten.
Zuletzt geändert von armut$zeugni$ am 30.08.2009, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Buffalo Sabres

Beitrag von armut$zeugni$ »

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Yo, Ryan, yo team's so ugly...
Die Sabres werden härter, aber nicht beängstigender

Out: Jaroslav Spacek, Dominic Moore, Mikael Tellqvist, Maxim Afinogenov
In: Steve Montador, Mike Grier, Jeff Cowan, Joe DiPenta, Cody McCormick

Prognose '08/'09: 9.
Platzierung '08/'09: 10.


Die Sabres schnitten in der Tat wie erwartet ab. Vanek gelang es, zum zweiten Mal die 40-Tore-Marke zu brechen, aber es mangelte neben Derek Roy, Jason Pomminville und ihm an der Breite. Der gläserne Tim Connolly schaffte es immerhin erneut auf 48 Einsätze – gerade rechtzeitig, um ihm einen neuen (und nicht gerade wenig erträglichen) Vertrag zu sichern. Am Ende fehlten den Sabres zwei Punkte zum Erreichen der Playoffs, und hätte Ryan Miller nicht kurze Zeit gefehlt, wären die Sabres womöglich noch an den Habs vorbeigezogen.

Ausblick 2009-2010:
Richtig großen Anlass zu Optimismus gibt es um Buffalo derzeit sonst allerdings wenig. In Verteidiger Jaroslav Spacek hat der einzige formidable Offensivverteidiger das Team verlassen. Steve Montador, der nach gutem Beginn der Saison in Anaheim zur Schlussphase in Boston enttäuschte, kann diese Lücke gewiss nicht füllen, steht aber gut für die Entwicklung, die die Sabres diesen Sommer etwas aus der Not heraus für sich entdeckt haben. So verließen auch der enigmatische Maxim Afinogenov und die trade-deadline Flop-Verpflichtung Dominic Moore aus Toronto die Sabres, die mit Montador, Mike Grier, Jeff Cowan und Cody McCormick gleich vier Spieler holten, die auch einmal gewillt sind, die Fäuste sprechen zu lassen. Nicht, dass es vorher angesichts von Spielern wie Andrew Peters, Paul Gaustad oder Patrick Kaleta an diesem Element völlig gemangelt hätte. Allerdings sollte Captain Craig Rivet jetzt endgültig die Möglichkeit haben, das Beschützen von Teammates und Zeichensetzen Anderen zu überlassen.
In der Offensive ist in Drew Stafford der fünftbeste Scorer des Teams auch nach wie vor ohne neuen Vertrag ausgestattet. Wie die Chancen für Philipp Gogulla auf einen Platz im Kader der Sabres stehen, lässt sich wohl erst im Laufe der Camps sagen. Von den jungen könnten Verteidiger Tyler Myers und die Stürmer Nathan Gerbe sowie der frisch gedraftete und ebenfalls harte Zack Kassian den Sprung in das Aufgebot von Coach Lindy Ruff schaffen.

Prognose '09/'10: 13.

Es gibt insgesamt wenig, was für die unmittelbare Zukunft Hoffnung macht. Jochen Hecht muss eine schwache Saison vergessen machen, damit er angesichts seines Vertrages wieder weniger als Bürde für sein Team erscheint, Jason Pomminville wieder an das Vorjahr anknüpfen, Drew Stafford seine Entwicklung beschleunigen und Ryan Miller noch übermenschlicher spielen, als es ohnehin schon nötig ist, um die Sabres wieder in die Playoffs zu führen.
Miller wird wohl eher Zeit finden, seine Karriere in den "Yo-Mamma-Offs" voran zu treiben [VIDEO].
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Calgary Flames

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Umgestaltung mit Jay, dem Baumeister
Phase 1: Defensive gestärkt. Phase 2: Offensive geschwächt. Phase 3: ? Phase 4: Profit!

Out: Mike Cammalleri,Todd Bertuzzi, Jordan Leopol, Adrian Aucoin, Jim Vandermeer
In: Jay Bouwmeester, Anton Stralman, Nigel Dawes, Frederik Sjostrom, Brian McGrattan, Brandon Prust

Prognose '08/'09: 3.
Platzierung '08/'09: 5.


Der prognostizierte Divisionssieg wurde gegen die Canucks um zwei Punkte verpasst, was zum Teil an Verletzungen, besonders aber an einer diesen Ansprüchen nicht genügenden Defensive lag. Nur sieben Teams in der Liga, keines davon in den Playoffs, kassierten mehr Gegentore als die Flames.

Ausblick 2009-2010:
Diesen Defensivnotstand soll vor allem Jay Bouwmeester beheben. Der mit nahezu perfektem Skating ausgestattete Kanadier war der beste verfügbare Verteidiger auf dem diesjährigen Markt und so ließen sich die Flames seine Verpflichtung solide $6,6 Millionen pro Jahr kosten, wohl auch in der Hoffnung, die Präsenz von Bouwmeester werde Jungstar Dion Phaneuf helfen, seine Schwächen in der eigenen Zone besser in den Griff zu bekommen. Mit dem jungen Schweden Anton Stralman erhielt man eine weitere gute Verstärkung der Defensive per trade aus Toronto.
Das make-over der Defensive hatte allerdings seinen Preis: mit Michael Cammalleri verließ der beste Torschütze der Flames das Team als free agent in Richtung Montreal. Auch Todd Bertuzzi verließ Alberta Richtung Detroit. Die Hoffnungen ruhen darauf, dass Captain Jarome Iginila deadline-Neuzugang Oli Jokinen zu seiner besten Saison bringen wird.Dahinter wird die Offensive allerdings dünn: da immer nur ein Center mit Iginla spielen darf, sieht Daymond Langkow auch nicht mehr so aus, wie man ihn vom Statistikbogen kannte, und ob nach Rene Bourque Curtis Glenncross und Neuzugang Nigel Dawes für ausreichend Qualität in der Breite sorgen können.
Miikka Kipprusoff verlebte im Tor eine weitere wenig konstante Saison und die Stärkung der Defensive sollte besonders seinen Zahlen zu Gute kommen. Angesichts der vielen verfügbaren Torhüter in diesem Sommer hat es etwas überrascht, dass die Flames sich damit zufrieden gaben, mit backup Curtis McElhinney zu verlängern, denn er war einer der Gründe, weshalb Kipprusoff einmal mehr 76 Spiele bestritt, was auf Dauer doch etwas viel ist, um konstant gute Leistungen zu zeigen.

Prognose '09/'10: 6.

Angesichts der Verpflichtung von Bouwmeester sind die Erwartungen an die Flames riesig, und verschleiern doch etwas die Schwächen des Teams. Ein Bouwmeester ist nicht genug, um aus der 22.besten Defensive eine der besten der Liga zu machen. Vor allem nicht, wenn dabei genau das Geld für die Hilfe in der Defensive draufgeht, das für rund 40 Tore in der Offensive in Form von Cammalleri gut war. Alles in allem sind die Flames auch in meinen Augen ein besseres Team, aber nicht so viel, wie allgemein scheinbar erwartet. Und wenn Jokinen doch so auftritt, wie gegen Ende der regulären Saison, könnte es doch wieder ein eher zähes Jahr für die Flames werden.
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Carolina Hurricanes

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Alte Chemie rostet nicht...
Ein gefestigter Cam Ward und das wiedervereinte Duo Staal-Cole helfen den Canes

Out: Dennis Seidenberg, Patrick Eaves, Frantisek Kaberle, Anton Babchuk (?)
In: Stephane Yelle, Tom Kostopulos, Andrew Alberts, Aaron Ward

Prognose '08/'09: 11.
Platzierung '08/'09: 6.


Der vermutlich größte einzelne Grund, warum die vergangene Spielzeit längst nicht so enttäuschend verlief wie prognostiziert heißt Cam Ward. Der Goalie der Hurricanes spielte eine hervorragende Saison und ließ die Zweifel verstummen, die nach der vorangegangenen schwachen und sehr wenig konstanten Saison aufgekommen waren. Auch ich bekenne mich nun wieder zu den Glaubenden...
Wesentlich zum Erfolg beigetragen hat auch die Wiedervereinigung der Canes mit dem vorübergehend verlorenem Sohn Erik Cole. Folgte er im Sommer noch dem Ruf des Geldes nach Edmonton, stellten die Canes im Laufe des Jahres fest, dass sie, genauer gesagt ihr Aushängeschild Eric Staal, ohne Cole nicht so recht funktionierte. Cole erging es in der Ferne ganz ähnlich und so ließ es sich Carolina den verletzungsgebeutelten Justin Williams kosten, wieder zusammenzubringen, was so offensichtlich zusammen gehörte.

Ausblick 2009-2010:

Mit Staal, Cole, dem jahrein-jahraus unter dem Radar fliegenden Ray Whitney, Tuomo Ruutu, Andrew Ladd und Matt Cullen verfügen die Canes in der Offensive über nicht wenige Waffen; sogar Sergei Samsonov wusste im System vom früher leidgeprüften Leafs Coach Paul Maurice einigermaßen zu überzeugen, sodass seine Odyssee quer über den Kontinent in Raleigh ein Ende fand. Chad LaRose ist ein heißer Tipp als möglicher Durchbruchspieler der kommenden Saison.
Die achtbeste Defensive des vergangenen Jahres gibt indes gewisse Rätsel auf. Der Ukrainer Anton Babchuk, mit 16 Treffern geteilt auf dem fünften Rang für den torgefährlichsten Verteidiger der Liga, und dem Deutschen Dennis Seidenberg verlassen wohl gleich zwei etablierte Kräfte – Seidenberg ist free agent und befand sich nach eigenen Aussagen zuletzt in Gesprächen mit Rangers und Panthers, Babchuk’s Situation ist schwieriger, da er dem Team gegenüber noch verpflichtet (restricted) ist, aber nicht mehr für die Canes spielen wird, wie Manager Jim Rutherford bestätigt. Mit Joe Corvo und Joni Pitkanen verfügt man noch über zwei spielstarke Verteidiger, doch dahinter hat die Tiefe etwas gelitten. Helfen soll hier ausgerechnet der aus Boston geholte Aaron Ward, der wohl vor der ersten gemeinsamen Trainingseinheit Stürmer Scott Walker darauf hinweisen sollte, dass ein beteiligungsloser Blick keinen Grund darstellt, ihn mit einem Schlag ins Gesicht aus seinem Tagtraum aufzuwecken [VIDEO @ 0:58].
Die unterstellten Mängel in der Defensive soll einmal mehr Cam Ward ausgleichen. Über den Sieger der Conne-Smythe-Trophy von 2006 ist wohl alles im Rückblick auf die vergangene Saison gesagt worden. Entwickelt sich Ward so weiter, kann er bald endgültig zu den allerbesten Goalies der Liga gezählt werden.

Prognose '09/'10: 6.
Die Offensive und Ward sind ausreichend als Faktoren, um die Hurricanes auch nächste Saison wieder in den Playoffs im Osten zu sehen. Für mehr allerdings fehlt doch die Präsenz eines Elite-Verteidigers, was sie nunmehr auch nicht durch besonders gute Tiefe auszugleichen vermögen. Wollen die Canes in den Playoffs wieder angreifen, ist dies ein Thema, welche sie spätestens zur deadline behandeln müssen.
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Chicago Blackhawks

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Starkes Gerüst trotzt dem (Weg-)Fall der "Bulin Wall"
Die Hawks greifen nach einem unterhaltsamen Sommer featuring Patrick "20 Cent" Kane wieder ganz oben an

Out: Nikolai Khabibulin, Martin Havlat, Samuel Pahlsson, Matt Walker
In: Marian Hossa, John Madden, Tomas Kopecky,

Prognose '08/'09: 6.
Platzierung '08/'09: 4.


Der Aufstieg der Chicago Blackhawks zur Saison 2008-2009 war wohl eines der am grauenvollsten behüteten Geheimnisse der Hockeywelt, insofern lässt sich auch hier nicht allzu viel Lob für die korrekte Tendenz erwarten. Die Blackhawks wurden den Erwartungen in nahezu allen Belangen gerecht – mit Ausnahme einer Kleinigkeit: wer vor der Saison darauf wettete, dass Martin Havlat in 81 Vorrundenspielen die Schlittschuhe schnüren würde, kann die neue Saison wohl im Vorruhestand auf den Cayman-Inseln verfolgen.

Ausblick 2009-2010:
Gebracht hat es dem tschechischen Flügelstürmer nicht genug, um seinen Verbleib in Chicago zu sichern. Mit Marian Hossa wurde vom Rivalen aus Detroit für hochwertigen Ersatz gesorgt. Und Hossa schien der Gedanke, in Chicago Hockey zu spielen, scheinbar so gut, dass er direkt für übersichtliche 12 Jahre unterschrieb – als 30jähriger. Mit scheinbar großem Vertrauen in seinen Körper, anderen Falles wäre es ja eine regelwidrige Umgehung des salary caps, nicht wahr...? Ansonsten wird die Offensive natürlich nach wie vor geprägt von Jonathan Toews und Patrick Kane. Wohl in einem verzweifelten Versuch, im überfüllten bandwagon mittels etwas negativer PR für ein wenig Raum zu sorgen, entschloss sich Pat dazu, in der Heimat mit seinem Bruder einen Taxifahrer wegen 20 Cent zu verprügeln. Entweder das, oder man möchte nicht in der Haut von Hawks-Manager Stan Bowman sein, wenn er sich mit Kane über dessen nächsten Vertrag unterhalten darf, wo es um leicht wesentlichere Zahlen gehen dürfte. In jedem Fall danken wir Patrick Kane und den involvierten Brauereien, die uns im langen Sommer etwas Unterhaltung in Form einiger epischer Photoshop-Werke lieferten: Patrick „20 Cent“ Kane’s Debütalbum „In da Cab“ [LINK] sorgte jedenfalls für massenhaft street rep in Windy City; die Kane Taxi Company erklärt indes zu hohen Fahrpreisen den Krieg [LINK].

Aber zurück zum Sportlichen, und dieser Bereich kann sich bei den Blackhawks bei allen Schlagzeilen durchaus sehen lassen. Die Offensive verfügt über Unmengen an Talent und vernünftige Tiefe, zudem wurde der erst zur deadline geholte Defensivstürmer Sami Pahlsson durch John Madden ersetzt. Die Abwehr erfuhr auch durch die Abgänge von James Wisniewski zur deadline und Matt Walker im Sommer keine dramatischen Schäden. Duncan Keith und Brent Seabrook sind zwei der besten jungen Verteidiger in der Liga. Brian Campbell ist zwar überbezahlt und könnte für die Hawks ein größeres Problem werden, wenn es an die neuen Verträge für Toews, Keith und Kane geht, aber verfügt nach wie vor über unbestrittenes Offensivpotential. Solches bringt auch Cam Barker mit, weshalb den Hawks neben Seabrook nach dem Abgang Wisniewskis vielleicht etwas die Defensivstärke fehlt. Nik Hjalmarsson und Brent Sopel komplettieren die Verteidigung der Hawks.
Im Tor beginnt Cristobal Huét einmal mehr das Jahr als Nummer Eins. Wie im vergangenen Jahr, als sich die Hawks seine Dienste für $5.5 Millionen pro Jahr sicherten und bereit waren, den Russen Nikolai Khabibulin für einen warmen Händedruck nahezu überall hin zu schicken. Doch schon früh wurde deutlich, dass die „Bulin Wall“ der bessere Rückhalt war und Huét musste sich mit der backup-Rolle zufrieden geben. Er stellt das größte Fragezeichen bei den Hawks dar, gerade auch, da sich mit Antti Niemi und Corey Crawford zwei noch wenig geprüfte Goalies um den Platz hinter Huét kämpfen. Um einen durchaus erträglichen Platz, denn Huét bestritt in seiner siebenjährigen NHL-Karriere noch nie mehr als 42 Spiele in einer Saison, was ganze 40 Spiele für seinen Ersatzmann bedeuten würde, was zu keiner klaren Rollenverteilung führen würde. Am ehesten ist dem Finnen Niemi von seinem Potential her zuzutrauen, dass er Huét tatsächlich entlasten kann – oder mehr.

Prognose '09/'10: 2.
Es fällt leicht, einen weiter aufwärts gerichteten Trend für die Hawks zu prognostizieren, wäre da nicht jenes große Fragezeichen im Tor, was auch mir große Kopfschmerzen bereitet. Andererseits gelang den Red Wings der Divisionssieg vergangenes Jahr mit sehr durchwachsenen Leistungen von Osgood sowie Conklin, und deren Kaliber aus der regulären Saison ist für Huét – bei aller, mitunter auch berechtigter, Kritik – nicht außer Reichweite.
armut$zeugni$
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Colorado Avalanche

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Out: Joe Sakic, Ryan Smyth, Andrew Raycroft, Ian Laperriere, Cody McCormick, Ben Guite, Tyler Arnason
In: Craig Anderson, Kyle Quincey, Tom Preissing, David Koci

Prognose '08/'09: 11.
Platzierung '08/'09: 15.


Nun habe ich mich wohl wirklich lange genug vor den Avs und der Fortsetzung gedrückt. In bester Erinnerung haben wir die Erlebnisse vom Vorjahr, als einige Sympathisanten des Teams aus Denver ihre Unzufriedenheit über die angeblich zu niedrige Platzierung in der Vorschau der Hockey News äußerten. Es stellte sich heraus, dass es gar nicht möglich war, die Avs zu niedrig einzuschätzen. Sicherlich waren Verletzungen wie die von Paul Stastny und Joe Sakic ein Faktor, aber zu wesentlich höherem war dieses Team nicht bestimmt. Das konnte auch Andrew Raycroft nicht verhindern.

Ausblick 2010-2011:
Joe Sakic stand nach seinem Snowblower-Unfall vor der schwierigen Entscheidung, ob er sich den Qualen einer weiteren NHL-Saison stellen sollte, und es erscheint relativ sicher, festzustellen, dass ihm dieses Team nicht unbedingt den Eindruck gegeben hat, die Freude über gutes Hockey und letztlich besonders Erfolge könne den Einsatz in diesem Jahr auch nur im Ansatz aufwiegen. Auch wenn es keine leichte Entscheidung war, wussten die Avs, dass es Zeit für den Neuaufbau ist, und so gaben sie Sakic mit dem Trade von Ryan Smyth zu den LA Kings vielleicht das letzte Signal.

So liegt die Last der Offensive dieses Jahr besonders auf den Schultern des erhofften Sakic-Nachfolgers Paul Stastny, der im vergangenen Jahr verletzungsbedingt nur 45 Spiele absolvieren konnte und dabei 22 Punkte verbuchte. Die einzigen übrigen etablierten Namen sind Milan Hejduk, Wojtek Wolski und Marek Svatos. Dahinter müssen die Avs notgedrungen auf die Jugend setzen, wobei 3rd Overall pick Matt Duchene und T.J. Hensick durchaus Leute sind, bei denen zumindest die reale Möglichkeit besteht, dass sie diese großen Aufgaben bewältigen. Allerdings mangelt es in der Tiefe sowohl an Talent als auch Erfahrung. Und schlägt dann noch das Verletzungspech in gewohnter Weise besonders großzügig zu, hat die Offensive doch ein gewisses NCAA-Flair...
In der Defensive sieht die Lage auf dem Papier nicht so dramatisch aus. In John-Michael Liles, Scott Hannan, Captain und Urgestein Adam Foote, Brett Clark, Ruslan Salei und den im Smyth-Trade geholten Kyle Quincey verfügen die Avs über eine solide Menge an Erfahrung, wenngleich die Präsenz eines echten #1-Verteidigers sicherlich fehlt.
Im Tor hatte Peter Budaj die völlig undankbare Aufgabe, vor einem derart schwachen Team in seiner ersten Saison als eingeplanter Starter wie ein durchschnittlicher Goalie auszusehen, was nicht völlig aufging. Wenig erstaunlicher Weise gelang es auch dem in Toronto leidgeprüften Andrew Raycroft nicht, die Abwärtsspirale seiner Karriere entgegenzuwirken. Auf dieser Position reagierten die Avs allerdings in überzeugender Manier und verpflichteten Craig Anderson, der in der vergangenen Spielzeit Tomas Vokoun in Florida zeitweise um seinen Starter-Status bangen ließ. Seine Zahlen aus dem Sonnenstaat sollte man nicht erwarten, aber ansonsten ist Anderson ein guter Goalie, der sich diese Chance als Starter redlich verdient hat. Peter Budaj ist ebenfalls nicht so schlecht, wie der Goalie, der hinter den letztjährigen Avs zur Verzweiflung gebracht wurde.

Prognose '09/'10: 15.
Andersons Verpflichtung ist vermutlich das einzig positive Signal, das diesen Sommer aus den Rocky Mountains zu vernehmen war. Die Avs verfügen über zahlreiche hochveranlagte Talente (neben Duchene etwa Kevin Shattenkirk, Ryan Stoa oder Chris Stewart, wobei gerade die letzten beiden diese Saison eine Rolle spielen könnten), aber von wirklicher Konkurrenzfähigkeit in einer sich stärkenden Western Conference sind sie noch ein paar Jahre entfernt. Da in Colorado zudem aus Verletzungspech in den letzten Jahren mehr Verletzungsgewohnheit wurde und der Begriff des „gläsernen Menschen“ in Denver eben anders zu verstehen ist, fällt es arg schwer, auf eine bessere Platzierung in diesem Jahr zu setzen.
armut$zeugni$
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Columbus Blue Jackets

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Columbus Blue Jackets
Out: Jason Williams, Ole-Kristian Tollefsen, Aaron Rome, Wade Dubielewicz, Manny Malhotra
In: Samuel Pahlsson, Mathieu Garon

Prognose '08/'09: 13.
Platzierung '08/'09: 7.


Die Prognose für die letzte Saison wirkt schlechter, als ich sie in Erinnerung habe. Tatsächlich war auf das Playoff-Potential der Jackets hingewiesen worden, letzten Endes fehlte jedoch wohl der Mut, die entsprechende Zahl schwarz auf weiß niederzuschreiben. Dass es tatsächlich reichte, verdankten die Blue Jackets dem einmal mehr funktionierendem System von Coach Ken Hitchcock, hinter welchem sich Jungstar-Goalie Steve Mason souverän die Calder-Trophy für den besten Rookie sicherte.

Ausblick 2009-2010:
Die Offseason verlief über weite Strecken sehr ruhig für die Blue Jackets, und das aus gutem Grund. Das Team ist auf einem sehr guten Kurs, wie der Aufwärtstrend der letzten Jahre illustriert und die Talente auf dem Weg nach oben erahnen lassen. Nur einmal gab es eine Nachricht, die in Toronto einschlug, wie eine Bombe: 40-Tore-Mann Rick Nash hatte scheinbar das briefing verpasst und wusste somit nicht, dass sein Wechsel zu den Leafs als Free Agent im Sommer 2010 schon praktisch feststand und unterzeichnete so unwissend einen neuen Vertrag in Columbus, der damit scheinbar das Raum-Zeit-Kontinuum durchbohrte und zur sofortigen Vernichtung Torontos führte (Anm. der Red.: dramatisiert, muss nicht stimmen). Ansonsten erscheint die Vereinigung des Defensivstürmer-Spezialisten Samuel Pahlsson und Ken Hitchcock schlichtweg logisch.
Im Sturm können die Jackets zwei weitere Center als quasi-Neuzugänge betrachten. Derick Brassard startete die vergangene Spielzeit an der Seite von Rick Nash und wusste in dieser Rolle absolut zu überzeugen, bis ihn eine weitere Schulterverletzung und anschließende Operation für die restliche Spielzeit aus dem Verkehr zog. Man darf hoffen, dass er sich in diesem Jahr als Folge dessen vielleicht entschließt, doch Jared Boll oder Derek Dorsett das Kämpfen zu überlassen. Schon zur deadline wechselte der ebenfalls, aber nicht ausschließlich mit Defensivqualitäten ausgestattete Antoine Vermette von den Sens im Tausch mit dem ebenfalls verletzten und zuvor strauchelnden, vor allem aber durch den Aufstieg Masons entbehrlich gewordenen Pascal Leclaire zu den BJs und passte ebenfalls ideal in das Team. Daneben verfügen die Jackets mit Leuten wie Kristian Huselius oder RJ Umberger über weitere schon erfahrene Kräfte, während die Youngsters Jakub Voracek und Nikita Filatov stetig dem bald nahenden Durchbruch entgegen streben.
Die Defensive ist mit Leuten wie Mike Commodore, dem unsagbar unterschätzten Jan Heyda, Fedor Tyutin, Rostislav Klesla, Kris Russel und Marc Methot recht unscheinbar, funktioniert aber sehr zuverlässig. Steve Mason ist sicherlich noch nicht einer der besten Goalies der Liga, aber die Tatsache, dass das System Hitchcock nun schon zum zweiten Jahr hintereinander einen Goalie zur 10-Shutout-Marke führte (bzw. nahe daran), lässt vermuten, dass Mason etwas weniger mit dem Sophomore-Fluch zu kämpfen haben wird, als etwa ein Carey Price vergangene Saison in Montreal.

Prognose '09/'10: 8.
Die Jackets werden nicht schwächer sein und haben das Potential, mit einem gesunden Brassard sowie Vermette und Pahlsson und sich rapide verbessernden Filatov und Voracek sogar noch deutlich zu verstärken. Dies wird es allerdings auch brauchen, um im knallharten Kampf um die Playoffplätze die Oberhand zu behalten.
armut$zeugni$
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Dallas Stars

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Dallas Stars
Out: Sergei Zubov, Patrik Stephan, Steve Begin, Brendan Morrison
In: Alex Auld, Jeff Woywitka, Karlis Skrastins

Prognose '08/'09: 5.
Platzierung '08/'09: 12.


Die Stars waren die Enttäuschung der vergangenen Spielzeit. Festzumachen war dies insbesondere an der frühen Verletzung des Captains Brendan Morrow sowie der gnadenlos schwachen Saison von (Fantasy League 1st round pick) Marty Turco.

Ausblick 2009-2010:
Offensiv verfügen die Stars über eigentlich ausreichend Waffen, um ein erfolgreiches Team zu sein. Neben Morrow hatte auch Brad Richards viel Pech – gerade genesen vom Bruch des rechten Handgelenkes kam er zurück und brach sich das linke. In Mike Ribeiro verfügen die Stars allerdings über einen weiteren Center, der nicht wenig punktet und youtube regelmäßig mit neuen Kunststücken im shootout bereichert. Die jungen Loui Eriksson und James Neal spielten sich während der Abwesenheit Morrows ins Rampenlicht und knackten die 30 bzw. 20-Tore-Marke. Dahinter verfügen die Stars auch noch über die zwar gealterten, aber in diesen reduzierten Rollen nach wie vor effektiven Mike Modano sowie Jere Lehtinen. Der letzten Sommer stark gehypete Fabian Brunnstrom konnte den Rummel um seinen Namen in seiner ersten Saison noch nicht vollends rechtfertigen.
In der Defensive fällt der Name Sergei Zubov ins Auge. Der Verteidiger wechselt nach Russland, doch spielte er in der vergangenen Saison lediglich zehn Spiele für die Texaner. Zu den zwar noch jungen, aber schon mit einiger NHL-Erfahrung ausgestatteten Matt Niskanen, Trevor Daley, Niclas Grossman und Mark Fistric gesellen sich einige Veteranen um Stephane Robidas sowie die erfahrenen Neuzugänge Karlis Skrastins und Jeff Woywitka.
Aus dem Seuchen-Jahr von Marty Turco hat man insofern die Konsequenzen gezogen, als dass in Alex Auld ein etablierter backup-Goalie verpflichtet wurde, nachdem der junge Schweizer Patrik Stephan im vergangenen Jahr nicht in der Lage war, mit durchschnittlichen Leistungen das Straucheln Turcos in seinen Konsequenzen zu reduzieren.

Prognose '09/'10: 7.
Das Team der Stars ist auf dem Papier kaum schlechter als das, welchem letztes Jahr ein ganz großer Angriff auf den Titel zugetraut wurde. Bleiben die Stars der Stars gesund, gibt es kaum einen Grund, weshalb es die Texaner nicht in die Playoffs schaffen sollten. Auch wird es ein Segen für das Team sein, eine Vorbereitung ohne die Reibereien eines Sean Avery zu erleben.
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Detroit Red Wings

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Detroit Red Wings
Out: Marian Hossa, Jiri Hudler, Mikael Samuelsson, Ty Conklin, Tomas Kopecky
In: Patrick Eaves, Todd Bertuzzi, Jason Williams

Prognose '08/'09: 1.
Platzierung '08/'09: 2.


Die letztjährige Prognose, so einfach wie sie erschien, ging deswegen nicht hundertprozentig auf, da sich Chris Osgood selbst für seine Verhältnisse eine schwache reguläre Saison erlaubte – was soweit ging, dass Ty Conklin in einer Phase nur wenige solide Spiele gebraucht hätte, um „Ozzy“ den Nummer-Eins Status abzujagen – nur, um dann in den Playoffs wieder zu Bestform zu finden. Aber auch die Defensive genehmigte sich phasenweise bemerkenswerte und untypische Auszeiten: wenn Nicklas Lidstrom keine Norris Trophy gewinnt, muss einiges schief gelaufen sein im Staate Michigan.

Ausblick 2009-2010:

Der diesjährige Ausblick auf die nächste Saison der Red Wings ist ungewöhnlich interessant, da es doch eine beträchtliche Menge an Fragezeichen gibt. Im zum Lokalrivalen abgewanderten Marian Hossa und dem dem Rufe des Geldes nach Russland folgenden Jiri Hudler verloren die Wings zwei etablierte Offensivkräfte, die nicht leicht zu ersetzen sind – besonders nicht, wenn die Neuzugänge Patrick Eaves, Jason Williams und Todd Bertuzzi heißen. Aber wie man die Red Wings kennt, werden selbst vermeintlich hoffnungslose Fälle wie Eaves im Trikot mit dem beflügelten Reifen plötzlich den Sinn ihres Daseins als professionelle Hockeyspieler erkennen und wie der Phönix aus der Asche zu neuen Bestleistungen emporsteigen. Gelingt es diesen dreien nicht, gibt es immerhin auch noch junge Leute wie Darren Helm, Ville Leino oder Justin Abelkader, denen ein großer Sprung durchaus zuzutrauen ist. Auch wenn die Abgänge also schwer wiegen – wer hinter Leuten wie Pavel Datsyuk, Henrik Zetterberg, Johann Franzen, Valteri Fillipulla oder Dan Cleary noch über solche Optionen verfügt, muss keine großen Ängste haben, dass ein möglicher Fall allzu tief endet.

In der Defensive geht mit dem Abschied von Chris Chelios eine kleine Ära zu Ende. Wirkliche Sorgen bereitet dies allerdings nicht. Neben Lidstrom, Brian Rafalski, Niklas Kronwall und Brad Stuart deutete Jonathan Ericsson in den Playoffs an, dass er ebenfalls bereit ist, eine größere Rolle einzunehmen. Mit Jakub Kindl ist auch ein hochveranlagter Nachwuchsspieler wieder eine Saison und einen großen Schritt näher an der NHL.

Im Tor kann man sich einerseits der Illusion hingeben, nach den starken Playoffs von Osgood werde schon alles bestens sein, oder aber, man stellt die Frage, ob Osgood noch im Stande ist, eine ganze Saison auf Topniveau zu agieren. Ty Conklin, der in den entscheidenden Spielen in der zweiten Saisonhälfte die Chance verpasste, zu überzeugen und die starter Rolle an sich zu reißen, hat die Red Wings verlassen, sodass die backup-Rolle einmal mehr Jimmy Howard zugewiesen wird. Für das Talent wird es eine richtungweisende Spielzeit, denn allzu viele Chancen, sich ins Rampenlicht zu spielen, wird er kaum noch erhalten – zumal in Daniel Larsson (Schwede, natürlich...) und dem allerdings noch etwas weiter entfernten Thomas McCollum zwei weitere starke Goalies im System der Red Wings auf ihre Chance warten.

Prognose '09/'10: 4.
Ein tiefer Sturz wird das Team aus der Autostadt kaum erwarten, insofern ist mit einem vierten Rang wohl das Ende der Fahnenstange erreicht. Wenn Fillipulla, Helm oder Leino nicht plötzlich zu 60-Punkte Spielern werden, könnten die Red Wings tatsächlich einmal vor gewissen Problemen stehen, was allerdings ein Leiden auf hohem Niveau sein wird. Die Sorgen um die Defensive halten sich in Grenzen. Spielt Osgood allerdings eine vergleichbare Hauptrunde und kann Howard nicht auftrumpfen, ist es eine realistische Option, dass die Chicago Blackhawks den Wings als erstes Team seit St. Louis im Jahre 2000 (!) ein Divisionstitel-Banner klauen können.
armut$zeugni$
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Edmonton Oilers

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Edmonton Oilers
Out: Dwayne Roloson, Ales Kotalik, Kyle Brodziak
In: Nikolai Khabibulin, Mike Comrie

Prognose '08/'09: 7.
Platzierung '08/'09: 11.


Vor einem Jahr dachte ich mir, lass Dich nicht ganz so von Deiner Antipathie gegenüber den Ölmännern leiten, in den Playoffs sollten sie ja dann wohl doch noch eher sein, als etwa die ungleich sympathischeren Blue Jackets. Denkste. Die jungen Spieler, allen voran in der Offensive, stagnierten oder entwickelten sich zurück, während die (vermeintlich) großen Namen wie Shawn Horcoff oder Dustin Penner eine schwache Serie spielten, in letzterem Falle brachte ihm das phasenweise einen Platz außerhalb des Kaders ein. Die Defensive hatte indes soviel damit zu tun, die Offensivarbeit der Stürmer auszugleichen – was bemerkenswert gut funktionierte: vier Verteidiger erreichten 30 Punkte und mehr – dass es hinten nicht selten für Dwayne Roloson unlöschbar brannte.

Ausblick 2009-2010:

Reichlich wenig hat sich gleichwohl geändert. Im Tor wurde Roloson durch Nikolai Khabibulin ersetzt, was ein Upgrade darstellen kann, wenn man den Fokus auf die vergangene Saison des Russen legt, aber nicht unbedingt sein muss, wenn man sich die wenig konstanten Saisons zuvor hinter einem noch nicht so gefestigten Hawks-Team ansieht, welche auch zur Verpflichtung Cristobal Huéts führten. In Jeff Drouins-Deslauriers verfügen die Oilers allerdings über einen potentiell starken backup, der sich wie nicht wenige Menschen ein wenig über die Vertragslänge für Khabibulin (4 Jahre) gewundert haben dürfte.

Die Defensive ist nominell nicht schwach besetzt. Sheldon Souray ist defensiv keine Offenbarung, aber gerade im Powerplay nach wie vor eine Waffe. Mit besseren Allroundfähigkeiten ausgestattet ist Lubomir Visnovsky, der vor der letzten Saison für Jarret Stoll und Andy Greene aus Los Angeles kam und vermutlich einer der Faktoren war, der mich die Oilers überschätzen ließ. Dahinter folgen die ähnlich veranlagten Tom Gilbert und Denis Grebeshkov, die eher für das Spiel nach vorne effektiv sind, wohingegen der reifende Ladislav Smid und der alternde Steve Staios die einzigen echten Defensivverteidiger darstellen.

Die Probleme ziehen sich auch durch den Angriff, wo Horcoff und Penner, dem von Ex-Coach Craig MacTavish mangelhafte Einstellung vorgeworfen wurde, ein gutes (wenngleich unterschiedlich großes) Stück davon entfernt sind, ihre üppigen Gehälter zu rechtfertigen. Dem spielstarken Ales Hemsky fehlt seit jeher ein passender Mitspieler. Die Hoffnungen könnten hier auf Patrick O’Sullivan liegen, dem Mann, den die Oilers wundersamer Weise noch aus dem Missverständnis Erik Cole herausbekommen konnten. Die zwei hochgepriesenen und als Zukunft der Franchise betrachteten Sam Gagner und Andrew Cogliano kämpften indes mit dem Fluch der Spieler in ihrem zweiten Jahr in der Liga. Dass ausgerechnet ein Mike Comrie, Freund der Sängerin Hilary Duff und seinerseits in einer Abwärtsspirale der Karriere, ausgerechnet in Edmonton die Zeichen wieder auf bessere Zeiten stellen wird können, erscheint gelinde gesagt utopisch.

Prognose '09/'10: 12.
Eigentlich ist alles gesagt – die Offensive ist talentiert, aber dünn und wenig gefestigt, die Defensive macht einen besseren Job in der Offensive und Nik Khabibulin ist zwar ein guter Goalie, hat aber Schwierigkeiten hinter weniger sicheren Teams, und die Oilers sind ganz sicher ein solches.
armut$zeugni$
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Florida Panthers

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Florida Panthers
Out: Jay Bouwmeester, Craig Anderson, Karlis Skrastins, Nick Boynton, Richard Zednik, Ville Peltonen
In: Jordan Leopold, Dennis Seidenberg, Steven Reinprecht, Scott Clemmensen, Ville Koistinen

Prognose '08/'09: 13.
Platzierung '08/'09: 9.


Die Panthers hatten unter Coach Peter DeBoer eine bemerkenswerte Saison, die umso bitterer endete. Nicht bloß, dass die Playoffs am Ende doch noch knapp verpasst wurden, sondern gerade der Umstand, dass man bis zuletzt um den Einzug kämpfte, der dafür sorgte, dass Verteidiger Jay Bouwmeester so zur deadline behalten wurde, um die Chance auf die Playoffs nicht zu gefährden. Die Playoffs wurden verpasst und Bouwmeester verließ die Panthers, ohne einen nennenswerten Gegenwert (der pick, den die Flames für die Bouwmeester-Rechte abgaben, ist zu vernachlässigen) die Panthers. Ende schlecht, alles schlecht.

Ausblick 2009-2010:
Im Sturm sah die vergangene Saison David Booth und Michael Frolik in die Kategorie der jungen Stars in der Liga aufsteigen – beiden wird für die kommende Spielzeit viel zugetraut. Gleiches gilt für Steven Weiss, Rostislav Olesz und Nathan Horton, wobei letzterem der Mangel an Wille, das Nötige zum richtigen Erfolg zu tun, nachgesagt wird. Die durchaus ansehnliche Top9 unterstützen daneben die Veteranen Cory Stillmann, Radek Dvorak und der aus Phoenix gekommene unterschätzte Spielmacher Steven Reinprecht.

In der Defensive hinterlässt Jay Bouwmeester zweifellos ein signifikantes Loch, welches die Panthers einmal mehr durch gesunde Breite schließen wollen. Vor allem aber ermöglicht der Aufstieg Keith Ballards die Vorstellung, dass die Panthers auch diese Saison zu den Top10 Defensivteams gehören könnten. Weitere Abgänge sind Marathonmann Karlis Skrastins sowie Nick Boynton (Richtung Dallas bzw. Anaheim), die durch Jordan Leopold, Dennis Seidenberg sowie Ville Koistinen allerdings mehr als adäqut ersetzt sein sollten. Abgerundet wird die Defensive durch Brian McCabe sowie Bryan Allen.

Im Tor zählt Tomas Vokoun wohl weiterhin zu den unterschätztesten Schlussleuten der Liga, wenngleich er sich in der vergangenen Saison einen überraschend engen Kampf mit Craig Anderson lieferte, was weniger als Kritik an Vokoun denn als Lob an Anderson zu verstehen ist. Dessen Rolle übernimmt der im Brodeur-Vertreter Scott Clemmensen, der allerdings eine etwas klarere #2 darstellen sollte, als dies zuletzt mit Craig Anderson der Fall war.

Prognose '09/'10: 12.
Zugegeben, mit dieser Prognose tue ich mir ein wenig schwer, denn man kann ohne weiteres für ein Abschneiden der Panthers über einigen (teils noch folgenden) Playoffteams argumentieren. Letzten Endes bleibt der Verlust Bouwmeesters ein schwerwiegender und Potential alleine schießt noch keine Tore – und ob das zweifellos vorhandene Potential schon dieses Jahr zu ganz großen Sprüngen reicht, darf auch angezweifelt werden.
Zuletzt geändert von armut$zeugni$ am 25.09.2009, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
armut$zeugni$
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Los Angeles Kings

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Los Angeles Kings
Out: Kyle Quincey, Tom Preissing, Brian Boyle
In: Ryan Smyth, Rob Scuderi

Prognose '08/'09: 15.
Platzierung '08/'09: 14.


Viele sahen die Kings schon vor der vergangenen Spielzeit als Team an, dass bereit sein könnte für den großen Angriff auf die Playoffs. Hätten sie tatsächlich auch sein können, waren sie dann aber doch recht deutlich nicht. Trotz des bemerkenswerten Einschlags von Rookie-Verteidiger Drew Doughty verhinderten doch recht mäßige Spielzeiten der nominellen Führungsspieler um Anze Kopitar und Captain Dustin Brown und das Ausbleiben einiger fest eingeplanter Durchbruchsjahre einen ganz großen Sprung und sorgten dafür, dass Dean Lombardis größte Freude an der vergangenen Saison war, den Leafs, nein: Brian Burke ganz persönlich Brayden Schenn beim Draft wegzuschnappen („Das war der Hauptgrund, dass wir ihn gedraftet haben – das Wissen, dass es Burke total aufregen würde.“). Wenn man halt sonst nichts zu lachen hat...

Ausblick 2009-2010:

Um die viert schlechteste Offensive des Vorjahrs ein wenig anzukurbeln, holte Lombardi Veteranen Ryan Smyth beim rebuild-Schlussverkauf aus Colorado. Große Hoffnungen ruhen ganz besonders dieses Jahr auf dem slowenischen Center Anze Kopitar, der nach Aussage des Kings Managements noch nie in so guter Verfassung über den Sommer gekommen sei. Plätze in den Top6 sind außerdem für Alexander Frolov und den für Patrick O’Sullivan geholten Justin Williams vorgesehen, solange dieser denn verletzungsfrei bleibt. Für die Rolle des zweiten Reihe Centers bewerben sich Jarret Stoll, Michael Handzus und der talentierte Oscar Moller.

True story: die Los Angeles Kings hatten 2008-2009 die elf beste Defensive der Liga, und damit eine stärkere als die Detroit Red Wings. Wie ich ehrlich gestehen muss, fällt es mir schwer, das weiter logisch zu begründen und lasse es in Folge dessen einfach so stehen. Drew Doughty spielte eine hervorragende Rookie-Saison. Besondere Erwähnung würde gewiss auch Kyle Quincey finden, der in Detroit noch waiver-Material war und nach der Saison bereits der Gegenwert für Ryan Smyth war (genau genommen noch etwas mehr, rechnet man Tom Preissings negativen Wert ob seines wenig freundlichen Vertrages hinzu) und nun in Colorado seinen Spaß haben darf. Auch um Jack Johnson gab es anhaltende und irritierende Gerüchte, nach welchen er viel Geld für seinen neuen Vertrag fordere – um dann schließlich für nahezu lächerliche $1.4 Millionen zu unterschreiben. Zur weiteren Festigung der Defensive soll Rob Scuderi beitragen. Der Verteidiger ließ sich einen guten Playoff-Run mit einem neuen Vertrag über ganze $3.4 Millionen pro Jahr entlohnen – ein Vertrag, der in meinen Augen heißer Anwärter auf den Titel „Miesester Vertrag des Sommers“ ist; und das soll garnicht bezweifeln, dass Scuderi den Kings nicht durchaus helfen kann.

Ganz besonderen Anteil an den starken Zahlen der Defensive hat allerdings Jon Quick. Er löste im Tor die über Jahre bestehenden Probleme bravurös und sollte in der kommenden Spielzeit endgültig dafür sorgen können, dass die Kings nicht mehr obligatorisch als Kandidat für jeden irgendwo strauchelnden Goalie genannt werden. In Erik Ersberg steht ein solider zweiter Mann zur Verfügung. Interessant wird zu beobachten sein, welche Folge der Aufstieg Quicks für die lange erwartete Zukunft zwischen den Stangen im Kings-Tor Jonathan Bernier hat.

Prognose '09/'10: 11.
Die Defensive um die Eckpfeiler Doughty und Quick wird alle Hände voll zu tun haben, ein ähnlich erfolgreiches Abschneiden wie im vergangenen Jahr zu ermöglich, was allerdings absolut nicht ausgeschlossen ist. Die Offensive muss allerdings weiterhin Sorgen machen. Ist Williams erwartungsgemäß erst einmal wieder verletzt, fehlt es schon in der Top6 an Tiefe, die auch nötig wäre, um endlich etwas Druck von den wenigen etablierten Leistungsträgern Kopitar, Brown und Frolov zu nehmen, die so für den Gegner leicht zu spielen sind. Ryan Smyth wird alleine kaum ausreichen, um den Kings hier ein entscheidendes Element zu geben. Sie werden einen Schritt, gleichwohl keinen gewaltigen Satz machen.
armut$zeugni$
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Minnesota Wild

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Minnesota Wild
Out: Marian Gaborik, Kurtis Foster, Stephane Veilleux
In: Martin Havlat, Petr Sykora, Greg Zanon, Shane Hnidy, Kyle Brodziak

Prognose '08/'09: 9.
Platzierung '08/'09: 9.


Yay, Volltreffer! Auch eine Vezina-Nominierungs-würdige Saison von Goalie Niklas Backstrom (Eselsbrücke: Niklas ohne C für den Torwart, mit C für den Center neben Ovechkin) und der zweitbeste Teamgegentorschnitt der Liga waren nicht genug, um das Fehlen adäquater offensiver Unterstützung auszugleichen. 17 Spiele von Marian Gaborik trotz des Durchbruchs Mikko Koivus zu wenig für die Wild, und der neunte Rang zu wenig für Jacques Lemaire, der Minnesota verließ und zur großen Freude aller Jersey-ansässigen Fans spannenden Eishockeys nun die Devils betreut.

Ausblick 2009-2010:

So wenig sich das Team an sich verändert hat, so sehr dürfte das, was man ab Oktober im Excel Energy Center zu sehen bekommen wird, von dem bekannten Bild der Minnesota Wild unterscheiden Zum ersten Mal werden die Fans aus dem ‚State of Hockey‘ ein nicht von Trap-Fanatiker Lemaire gecoachtes Team sehen. Dessen Nachfolge als zweiter Coach der Franchise ist der letztjährige Assistenztrainer der eher offensiv ausgerichteten Sharks, Todd Richards. Ob allerdings das vorhandene Spielermaterial einen so radikalen Umbruch, wie es die Vorzeichen suggerieren, erlaubt, erscheint fraglich.

Im Sturm wurde der dauerverletzte Marian Gaborik durch den ex-dauerverletzten Martin Havlat ersetzt, dessen 81 bestrittene reguläre Saisonspiele wohl zu den größten Überraschungen der letzten Spielzeit gehörten. In diese neu-erfundene Gesundheit investierten die Wild $30 Millionen (verteilt über die nächsten sechs Jahre). Eine weiterer Versuch, das offensive Arsenal zu füllen, ist die taufrische Verpflichtung von Petr Sykora. Frei nach dem Motto „des einen Müll ist des anderen Wohnzimmereinrichtung“ stellt Sykora für Minnesota tatsächlich eine traurig nennenswerte Bereicherung dar, so verfügt die Offensive neben dem bereits erwähnten Mikko Koivu nur über den zuletzt stagnierenden Pierre-Marc Bouchard, die Auslaufmodelle Owen Nolan und Andrew Brunette, sowie das Kaliber um Antti Miettinen. Eine von sehr wenigen positiven Erscheinungen aus dem Stürmer-Corps der Wild war der Mann mit dem großartigen Namen Cal Clutterbuck. Der 21-jährige und nur 1,80m große Kanadier wurde zum Publikumsliebling, indem er die Liga mit einem gewaltigen Abstand (356 zu 285) in Checks anführte und nebenbei auch noch zu zehn Saisontreffern kam.

In der Defensive hatte die Hockeywelt Brent Burns nach seiner starken Vorsaison schon als Topverteidiger der Zukunft anerkannt, doch folgte eine recht durchschnittliche Spielzeit. Offensive Akzente setzt der aus Nashville gekommene Marek Zidlicky, komplettiert wird die Defensive durch Nick Schultz, Kim Johnsson sowie die neu-geholten Greg Zanon und Shane Hnidy, die nicht unbedingt für großes Offensivspektakel zuständig sein werden.

Im Tor legte Niklas Backstrom eine deutlich stärkere Spielzeit als noch in der Vorsaison hin, was durch Lemaire mit nicht weniger als 71 Einsätzen und durch die Journalisten mit der Nominierung für die Vezina-Trophy für den besten Goalie der Liga belohnt wurde. Josh Harding, dem seit jeher der Ruf voraus geht, einer der besten und talentiertesten back-ups der Liga zu sein, fiel diese Saison dem Überangebot auf dem Torhüter-Markt zum Opfer und unterschrieb dies bemerkend wohl leicht zähneknirschend einen neuen Kontrakt, der ihm in Aussicht stellt, ein weiteres Jahr mit begrenzter Spielzeit zu verleben. Wäre da nicht die leichte Hoffnung, dass Backstroms Spiel – und ganz besonders seine Zahlen – in besonderer Form unter dem Abschied Lemaires leiden werden.

Prognose '09/'10: 13.
Sieht man als Freund offensiven Eishockeys einmal über Antipathien hinweg, gebührte Lemaire eigentlich eine Medaille dafür, dass er dieses Wild Team auf den neunten Rang brachte. Ein sehr guter Goalie, eine mit gutem Willen akzeptable Defensive und eine Offensive, die diesen Titel kaum verdient – das ist eigentlich nicht ausreichend Material, um den Playoffs derart nahe zu kommen. Bei drei Leuten, die die 20-Tore-Marke knacken, hat man ein Problem. Heißen zwei davon Nolan und Brunette, hat man weit mehr als das. Die Wild stehen vor einem sehr schweren Jahr.
armut$zeugni$
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Montreal Canadiens

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Montreal Canadiens
Out: Saku Koivu, Alexei Kovalev, Mike Komisarek, Christopher Higgins, Tom Kostopulos
In: Scott Gomez, Mike Cammalleri, Brian Gionta, Jaroslav Spacek, Paul Mara, Hal Gill, Travis Moen

Prognose '08/'09: 1.
Platzierung '08/'09: 8.


Eigentlich schien für die Canadiens alles angerichtet zu einer ganz besonders schönen Feier des Hundertjährigen Bestehens: man kam aus einer Saison, die man als Spitzenreiter des Ostens beendete und wollte nun endgültig den Titel in Angriff nehmen. Eine mäßige und verletzungsbehinderte Saison des jungen Starters Carey Price und nahezu des gesamten Kaders (mit Ausnahme allenfalls Andrei Markovs) später sah die Dramaturgie vor, dass der Sprung in die Playoffs noch so eben geschafft wurde, nur um dort vom Erzrivalen aus Boston in vier Spielen noch einmal ganz besonders gedemütigt zu werden.

Ausblick 2009-2010:
Manager Bob Gainey schien es sich in der Folge zum Ziel gemacht zu haben, das Team so drastisch wie möglich umzubauen – und das Ergebnis ist... nunja, wenigstens mal interessant. In Jacques Martin wurde unter anderem ein neuer Coach verpflichtet, aber vor allem das spielende Personal wurde fleißig durchgemischt.

In der Offensive endete mit dem Abschied von Saku Koivu eine Ära – nur der legendäre Jean Beliveau war ebenso lang als Kapitän der Habs im Amt. Ebenfalls verabschiedet wurde Alexei Kovalev, sowie der gleicher Maßen unter seinen Ansprüchen spielende Chris Higgins. In der Defensive verlor man die Dienste von Mike Komisarek, der schon früh in der Saison ein wenig zum Symbol der Habs des letzten Jahres wurde, nämlich als punching-ball für den Braunbären Milan Lucic, ausgerechnet an den Rivalen aus Toronto.

Higgins wurde in einem der Aufsehen erregendsten Trades der Sommerpause nach New York geschickt, zum Unwillen vieler Habs-Fans samt Nachwuchsverteidiger Ryan McDonagh für den mit $7 Millionen Jahresgehalt (bei einer Produktion von unter 60 Punkten) allgemein als massiv überbezahlt geltenden Scott Gomez. Der auch defensiv-starke Spielmacher wurde zu nicht gerade geringem Preis mit dem alten Gefährten aus Jersey-Zeiten Brian Gionta wiedervereint, und es lebt die vielzitierte Hoffnung, dass die beiden ihre Chemie aufleben lassen können, die Gionta – dessen Dienste sich die Habitants $5 Millionen jährlich kosten ließen – 2005/06 zu 48 Saisontreffern brachte. Ketzerische Stimmen merken an, dass die beiden auch im Folgejahr noch zusammen spielten und ihre Zahlen damals schon massiv einbrachen, doch wartet man um das Bell Centre wohl noch den Beginn der Saison ab, um sich mit solchen Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Die eher kleingewachsenen Gomez und Gionta könnten zusammen mit Michael Cammalleri (stolze $6 Mio. jährlich) eine der kleinsten, allerdings auch schnellsten Formationen der Liga bilden. Und dass Geschwindigkeit tödlich ist, weiß in der Liga nicht nur Dany Heatley... Als vierter Neuzugang im Sturm sorgt Travis Moen für ein doch deutlich anderes Element; der Kanadier, der über den (eher kleinen) Umweg San Jose aus Anaheim kam, ist ein starker Arbeiter und guter Charakter, der dem teilweise leblosen Team des letzten Jahres etwas Leben einhauchen soll. Vielleicht wurde er aber auch geholt, um als Detektiv die letzte Saison im Blätterwald Quebecs diskutierte Beziehung der Kostitsyn-Brothers mit der organisierten Kriminalität zu untersuchen.

Die Defensive steht und fällt mit Andrei Markov, der Gerüchten zu Folge das nun vakante Kapitänsamt angeboten bekam, weiteren und ebenfalls durch ihn dementierten Gerüchten dieses Angebot jedoch ausgeschlagen haben, da er zwar auf dem Eis als Beispiel voran geht, allerdings kaum der Lautsprecher ist, der sich dem noch ungleich größeren Rampenlicht, welches mit diesem Amt in Montreal verbunden ist, aussetzen möchte. Für weitere Offensive von der blauen Linie soll Neuzugang Jaroslav Spacek sorgen, der aus Buffalo kam. Auf die defensiven Aspekte sollen sich neben Roman Hamrlik und Josh Gorges die weiteren Neuzugänge Paul Mara und Hal Gill kümmern.

Im Tor verlebte Carey Price ein brutales Jahr für einen jungen Goalie. Nachdem er im Vorjahr die etatmäßige Nummer Eins Cristobal Huét quasi aus der Stadt jagte, hatte Price nunmehr mit einem nicht-funktionierenden Team, einer Verletzung und der Suche nach Konstanz in der Folgezeit zu kämpfen – ein Kampf, der für einen 21-jährigen in seinem zweiten Jahr in der Liga kaum zu gewinnen war. Dabei war Price durchaus nicht so schwach, wie ihn Presse und Fans der Rivalen gerne machten. Sein Vertreter ist weiterhin Jaroslav Halak, der sich einmal mehr für einen Job als Starter empfehlen will, sei es in Montreal oder sonstwo.

Prognose '09/'10: 8.
Mit all den Veränderungen sind die Habs in nicht geringem Umfang eine Wundertüte. Die Teile könnten sich einem Puzzle gleich zusammenfügen, oder aber man hämmert so lange auf die Teile ein, dass sie immer noch nicht passen, aber langsam auseinanderfallen. Potential hat dieses Team allerdings ohne Zweifel und der Erfolg wird nicht bloß an den Neuzugängen, sondern auch an den enttäuschenden Spielern aus der zweiten Reihe wie Tomas Plekanec oder Andrei Kostitsyn festzumachen sein.
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Nashville Predators

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Nashville Predators
Out: Greg Zanon, Scott Nichol, Ville Koistinen, Vernon Fiddler, Radek Bonk, Jed Ortmeyer
In: Marcel Goc, Ben Guite

Prognose '08/'09: 12.
Platzierung '08/'09: 10.


Die Predators sahen den Aufstieg Shea Webers in eine Kategorie mit Dion Phaneuf, waren ansonsten aber recht leicht auszurechnen und vorherzusagen. Tatsächlich halten sie sich in Nashville so genau an alle Abläufe, dass wie erwartet zum dritten Jahr in Folge der vermeintliche Starter im Tor seinen Job an den back-up verlor (es begann mit Tomas Vokoun gegen Chris Mason, Chris Mason an Dan Ellis, und schließlich Dan Ellis an Pekka Rinne).

Ausblick 2009-2010:
Im Tor ist zu erwarten, dass das lustige Dominospielchen mit den stets fallenden Torhütern im Aufstieg Pekka Rinnes nun vorerst ein Ende gefunden hat, zu stark und gefestigt wirkte der auch noch recht junge Finne hinter einem nicht bemerkenswerten Team. Zwar gibt es in der Organisation noch das Talent Chet Pickard, dem die Ablösung Rinnes eines Tages zuzutrauen sein kann, aber ganz so weit sollte er noch nicht sein (wobei man dies auch bei Steve Mason dachte). Rinne ist in jedem Fall ein sicherer Rückhalt für die... Tennesseeanten? Tennesseesten? Tenesseeoten...? Die Preds eben.

Ebenfalls keinen Grund zur Besorgnis liefert der Blick auf die Defensive. Weniger auffällig als der schon erwähnte offensivstarke Shea Weber, aber wohl insgesamt noch wertvoller für das Team war Ryan Suter. Hinter Dan Hamhuis und Kevin Klein dürften dieses Jahr Cody Franson und der frühere Düsseldorfer Alexander Sulzer die besten Chancen haben, es ins Team zu schaffen. Auch in diesem Jahr sollte die Defensive in die obere Hälfte der Liga gehören (12. im Vorjahr).

So verständlich es ist, die gut bestückte Defensive nicht groß umzubauen, so merkwürdig erscheinen die geringen Anstrengungen, der Offensive neue Impulse zu geben, war diese doch als siebt schlechteste der erste Grund für das Verpassen der Playoffs. Aus den rumorten Bemühungen um Phil Kessel wurde nichts und bei den free agents führte der Weg GM David Poile von der Delikatessabteilung zur Resterampe. Das ist sicher etwas hart, da gerade Marcel Goc durchaus ein wertvoller Center der vierten Reihe ist und auch eine Lücke füllt, die Scott Nichol (zu den Sharks, womit er sozusagen die Plätze mit Goc tauschte)hinterließ, aber offensiv produktiver Mann ist er auch nicht. So müssen sie darauf setzen, dass die Impulse etwa von einem Steve Sullivan ausgehen, der nach rund zweijähriger Verletzungspause zurückkam und in der Schlussphase der Saison sehr ansehnlich punktete. Jason Arnott, J.P. Dumont und Martin Erat sind zwar etablierte Kräfte, aber alleine doch arg überfordert.

Prognose '09/'10: 10.
Die fehlende Durchschlagskraft wiegt zu schwer, wenn Poile nicht per Trade für Unterstützung oder eine Zeitmaschine zur Verjüngung seiner etablierten Kräfte sorgt.
armut$zeugni$
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New Jersey Devils

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild New Jersey Devils
Out: Brian Gionta, John Madden, Scott Clemmensen, Michael Rupp, Niclas Havelid
In: Yann Danis, Cory Murphy

Prognose '08/'09: 4.
Platzierung '08/'09: 3.


Die vergangene Saison war gedacht, um zwei Jahre alte Fragen zu beantworten: was sind die Devils ohne Martin Brodeur wert, was ist Brodeur ohne das System der Devils? Am Ende der Saison standen der Sieg der Division und die Devils verfügten auch bei mir einer halben Saison Brodeurs über die viertbeste Defensive der Liga. Ist Scott Clemmensen, der gleichwertige Zahlen wie der respektvoll „fatso“ genannte Brodeur aufzuweisen hatte, einfach nur unterschätzt? Diese Frage versucht er, in Florida zu beantworten.

Ausblick 2009-2010:

Nicht mehr unterschätzt werden wird die Offensivkraft der Devils, wenn man sie denn lässt. Zach Parise avancierte zum drittbesten Torjäger der Liga (vor etwa einem Ilya Kovalchuk), an seiner Seite hatte Travis Zajac ebenfalls eine Durchbruchsaison. Und auch die starken Jahre der zuvor leicht eingestaubten Patrik Elias und Jamie Langenbrunner trugen dazu bei, dass die Offensive der Devils ebenso alleine Spiele gewinnen konnte, wie man es von der Defensive lange wusste. Und das, obwohl in Brian Rolston eine große Verpflichtung eher keine Rolle spielte.

Scheinbar war der offensive Spuk der Devils und die damit verbundene Sympathie auch außerhalb Jerseys den Machern allerdings mächtig unheimlich, und so griffen sie zur ultima ration: der Verpflichtung von Jacques „Admiral Ackbar“ Lemaire (für alle, die sich ob des Spitznamens keinen Reim machen können: LINK). Soviel zu Spaß und Spannung bei Spielen der Devils.

In der Defensive spielte sich Paul Martin weiter ins Rampenlicht der Experten, während sein Name, so wie der von Johnny Oduya oder der weiteren Verteidiger der Devils, beim gemeinen Fan eher auf das System New Jersey reduziert wird.

Und dann wäre da noch Brodeur, der wegen der durch Henrike überlieferten Selbst-Disqualifikation Kyle Wellwoods nun nahezu ohne Gegenwehr den ehrenvollen Titel des „Ligafettsackes“ sein Eigen nennen darf. Stark wirkte er unmittelbar nach seinem Comeback vom Riss des Bizeps, strauchelte aber nicht unwesentlich beim Playoff-Aus gegen Carolina (aber nahm jedes Gegentor hin wie ein echter Gentleman: Video ab 1:45 mit amüsantem Homer-Kommentar - „And good for him!“). Unter Lemaire dürfte ihn allerdings nicht so viel Arbeit erwarten, wie er das selbst in New Jersey gewohnt war, und so ist eine zumindest statistisch hervorragende Saison von Brodeur eine vergleichbar sicher scheinende Wette. In Yann Danis hat er wieder einen fähigen back-up hinter sich; und Danis erlebt innerhalb weniger Monate vielleicht die zwei Extreme der Liga: von den Isles (zweitmeisten zugelassenen Schüsse) zu Lemaire-gecoachten Devils. Das Leben meinte es gut mit Yann Danis.

Prognose '09/'10: 5.
Die Atlantic Division als ganze wirkt durchaus verstärkt und bei aller vorhandenen Klasse fragt sich, wie die Devils aus der bevorstehenden Umstellung auf das System Lemaires überhaupt profitieren können.
armut$zeugni$
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New York Islanders

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild New York Islanders
In: Dwayne Roloson, Martin Biron
Out: Joey MacDonald, Yann Danis

Prognose '08/'09: 15.
Platzierung '08/'09: 15.


Die Isles wurden ihrer Favoritenstellung im Kampf um John Tavares gerecht und sicherten sich souverän den 1st overall pick. Das gelang, obwohl es durchaus positive Überraschungen gab: so etablierte sich Mark Streit, dessen Vertrag auch ich vor einem Jahr noch mit etwas Skepsis zur Kenntnis nahm, endgültig als einer der besseren Verteidiger der Liga. Doug Weight war nach seinem doch wenig inspirierten Aufenthalt in Anaheim zu Beginn der Saison nahezu auf point-per-game Kurs, bis er sich verletzte. Der hochgepriesene Kyle Okposo hatte indes Schwierigkeiten, ohne nennenswerte Hilfe auf die erhofften Bilanzen zu kommen.

Ausblick 2009-2010:
Zweitschlechteste Offensive, drittschlechteste Defensive – es ist nicht so, als wäre es unmöglich, dieses Isles Team nennenswert zu verstärken, doch Garth Snow, der frühere Torhüter als Manager der Isles, konzentrierte sich auf den Bereich, mit dem er als Spieler vertraut war und würfelte ein neues Torhütergespann zusammen. Yann Danis und Joey MacDonald, die ihren Job in der Abwesenheit von Rick DiPietro durchaus ordentlich erledigten, erhielten keine neuen Verträge und wurden ersetzt. Zunächst wurde Dwayne Roloson verpflichtet, später noch der dem Überangebot an Torhütern zum Opfer gefallene Martin Biron, was nicht wenigen Fans ein Kopfschütteln abnötigte, da es zumindest in der Theorie ja noch jenen DiPietro. Diese Theorie scheint aber zumindest mit der Praxis wenig zu tun zu haben, ist die Verpflichtung Birons wohl eher ein Zeichen, dass DiPietro sich diesmal alle Zeit der Welt nehmen soll, um seinen Körper auf die Belastungen des Torhüterspiels auf diesem Level vorzubereiten, nachdem seine Comebacks nun schon mehrfach zu früh zu kommen schienen. Und da DiPietro schließlich auch noch lockere zwölf Jährchen auf der Gehaltsliste der Isles steht, erscheint es durchaus nicht unvernünftig, ihm ruhig ein Jahr zu geben.

In der Offensive vertraut man voll und ganz John Tavares, der die Schlagzeilen schon Jahre vor seinem Draft beherrschte, wie vielleicht nicht mal ein Sidney Crosby. Mal positiv, als er als einer der jüngsten Spieler die OHL aufzumischen begann, mal negativ, als manche Medien ihre feuchten Leafs-Träume auslebten und berichteten, Tavares und die Leafs hätten erfolgreich eine Lücke gesucht, die ihn aus dem Draftsystem befreien könnte. Nun spielt er in Long Island und hat eine mächtig schwierige Aufgabe vor sich, denn es wird mehr erwartet, als das bloß Vernünftige. Tavares, dessen Skating ohne Zweifel noch viel zu wünschen übrig lässt, was er durch seinen überlegenen Hockeyverstand auf Juniorenebene noch leicht ausgleichen konnte, muss gleich eine Offensive selbst führen und kann diesen Kampf kaum gewinnen. Ungleich geringer ist die Last auf schon erwähntem Kyle Okposo oder auf Josh Bailey, dem letztjährigen Erstrundenpick der Isles. Kyle Okposos 39 Punkte waren schon das Stärkte (!), was ein anderer Stürmer aus Long Island vorzuweisen hatte. Weight, Trent Hunter oder Richard Park sind einfach keine Spieler für die Rollen, welche sie in New York ausfüllen müssen.

Hinter Streit, nicht nur bester Verteidiger des Teams, sondern mit 56 Punkten auch recht deutlich bester Scorer, wird es auch in der Defensive rasch düster, besonders seit Chris Campoli per Trade in die kanadische Hauptstadt geschickt wurde. Brendan Witt, Andy Sutton, Radek Martinek, Bruno Gervais und Jack Hillen sind keine Bestandteile, die großen Grund für Euphorie bilden.

Prognose '09/'10: 15.
Es braucht schon einen unfassbaren Unisono-Ausbruch der Youngster in Long Island, damit den Islanders nicht ein weiterer Lottery-Pick (top 5) ins Haus steht. John Tavares wird es schwer haben, denn die wenigen tatsächlichen Waffen der Isles sind für den Gegner doch zu leicht einzugrenzen und folglich auszuschalten; und außer in der Politik ist schließlich auch noch kein Meister vom Himmel gefallen... (Okay, der war geklaut, ich gebe es zu.)
armut$zeugni$
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New York Rangers

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild New York Rangers
Out: Scott Gomez, Nikolai Zherdev, Nikolai Antropov, Markus Naslund, Paul Mara, Derek Morris, Lauri Korpikoski, Frederik Sjostrom, Colton Orr
In: Marian Gaborik, Christopher Higgins, Vaclav Prospal, Enver Lisin, Matt Gilroy, Donald Brashear, Ales Kotalik, Brian Boyle, Tyler Arnason

Prognose '08/'09: 5.
Platzierung '08/'09: 7.


Insgesamt entsprachen die 2008-2009er New York Rangers sogar relativ exakt dem Bild, das man vor der Saison von ihnen erwartet hat. Gut, eine etwas stärkere Saison hätte man dem Centergespann um Scott Gomez und Chris Drury zugetraut, und der große zweite Frühling des Markus Naslund blieb ebenfalls aus. Wade Redden sorgte nach einem verheißungsvollen Start dann doch auch recht rasch dafür, dass sein Image als gnadenlos überbezahlter Verteidiger nicht weiter in Gefahr geriet.

Ausblick 2009-2010:
Neben den Montreal Canadiens und Anaheim Ducks gehören die Rangers zu den am stärksten bearbeiteten Teams, was sich teilweise sicher noch aus dem Trainerwechsel gegen Ende der letzten Saison von Tom Renney zum doch sehr anders ausgerichteten John Tortorella ergibt. Jeder Trainerwechsel, der einen Mann hinter die Bande bringt, der gegnerische Fans mit Wasserflaschen bewirft [VIDEO] oder Journalisten empfiehlt, sich doch am besten zu verpissen - „Get the fuck out of here!“ [VIDEO] - ist von meiner Seite aus grundsätzlich genehmigt, ganz besonders, wenn Tom Renney abgelöst wird.

Gerade offensiv blieb im Big Apple kaum ein Stein auf dem anderen. Markus Naslund beendete seine Karriere. Scott Gomez wurde nach Montreal geschickt. Nik Antropov war GM Glen Sather ebenso zu teuer Nikolai Zherdev, bei dem man einfach davon absah, den vom Arbeitsrichter als fair festgelegten Vertrag zu unterzeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war ein gutes Eckchen des durch den Trade von Scott Gomez gesparten Geldes allerdings auch schon wieder reinvestiert, und zwar in Marian Gaborik. Für $7.5 Millionen jährlich unterschrieb der Slowake, der letzte Saison gerade einmal 17 Spiele für Minnesota bestritt und damit Martin Havlat endgültig als absoluten Fantasy-Alptraum ablöste. In diesen 17 Spielen brachte er es allerdings auf nicht weniger als 23 Punkte, sodass eigentlich Einigkeit besteht, dass Gaborik das Geld wert ist, wenn er spielt. Und wenn Havlat aus dem Nichts 81 Spiele schafft, warum nicht auch Gabby? Für Gomez kam in Chris Higgins ein gebürtiger New Yorker aus Montreal. Nachdem es letzte Saison an fähigen Flügelspielern mangelte, besserte man weiter nach und holte die free agents Ales Kotalik und Vaclav Prospal, den der Weg aber immer früher oder Später (aus Anaheim und Philadelphia) nach Tampa zurückbrachte. Ein weiteres Projekt wagten die Rangers mit dem Trade für Enver Lisin. Der explosive Stürmer, der für Lauri Korpikoski aus Phoenix kam, hat das offensive Potential, muss allerdings von Tortorella noch mit den anderen Aspekten des Spiels vertraut gemacht werden. Mit den aufstrebenden Brandon Dubinsky, Ryan Callahan und Artem Anisimov verfügen die Rangers über eine recht tiefe und ausgeglichene Offensive, der allerdings im Falle einer Gaborik-Verletzung etwas die Topqualität fehlt.

Ungleich weniger verändert hat sich die Defensive der Rangers. Nur Paul Mara und der zur deadline ergänzte Derek Morris verließen das Team, hinein rücken wird Matt Gilroy, der letzte Saison noch den Hobey Baker Award für den besten College-Spieler gewann. Der hervorragende Skater und mit bemerkenswertem Offensivgespür ausgestattete Youngster unterstützt eine Defensive, die in Marc Staal, Michal Rozsival, Dan Girardi und Wade Redden eine gute Mischung zwischen Offensive und Defensive aufweist.

Führt an dieser ein Weg vorbei gibt es schließlich auch noch einen Henrik Lundqvist, der nach drei aufeinanderfolgenden Vezina-Nominierungen vergangene Saison leer ausging. Dem Schweden, der im Sommer den Ausrüster (von TPS zu Bauer) wechselte, ist eine starke Saison zuzutrauen, allerdings dürfte ihn im grundsätzlich offensiver ausgerichteten System Tortorellas auch (noch) mehr bzw. härtere Arbeit erwarten.

Prognose '09/'10: 7.
Der „Kaufrausch“ der Rangers wirkt dieses Jahr doch überwiegend vernünftig und gibt Tortorella eine Vielzahl an möglichen Waffen. Funktioniert eine angemessene Quote derer stehen die Chancen auf einen Playoffplatz gut, verfügt man in Lundqvist doch über einen weiteren Garanten, der dies auch in den letzten Jahren mit weniger Klasse vor ihm ermöglichte.
armut$zeugni$
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Ottawa Senators

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Ottawa Senators
Out: Dany Heatley, Alex Auld
In: Alexei Kovalev, Milan Michalek, Jonathan Cheechoo

Prognose '08/'09: 8.
Platzierung '08/'09: 11.


Die Senators waren eine der größeren Enttäuschungen des vergangenen Jahres. Die Probleme waren bekannt, zeigten sich in der Realität aber als noch deutlich gravierender, als befürchtet. So sah die Saison 2008-2009 das endgültige Ende der Ära Gerber im Tor und das Fehlen an offensiver Durchschlagskraft erreichte sogar die Formation von Heatley, Spezza und Alfredsson. Der Trainerwechsel zu Cory Clouston sorgte zwar für eine bessere zweite Saisonhälfte, aber im Team damit nicht bei jedem Spieler für Zufriedenheit.

Ausblick 2009-2010:
So war es das vorgeblich durch die zu geringen Einsatzzeiten verursachte Sommertheater um Dany Heatley, der dem Sens GM Brian Murray mit einer Trade-Forderung die Pistole an den Kopf setzte, welches die Schlagzeilen bestimmte. Als Murray dann in den Oilers einen Abnehmer gefunden hatte, befand Heatley, dass er nicht gleich das erstbeste Angebot annehmen müsse, nur weil er seinen Vertrag in Ottawa nicht erfüllen wollte. Schließlich fanden sich die Sharks doch als Abnehmer und schickten für den gebürtigen Freiburger Milan Michalek und Jonathan Cheechoo in die kanadische Hauptstadt. Cheechoo hat dabei in den letzten drei Jahren die Wandlung durchgemacht, die nun viele Senators-Fans wohl Heatley wünschen: er entwickelte sich vom 50-Tore Mann zum bloßen Füllmaterial. Diesen stetigen Abwärtstrend soll nun der Umfeldwechsel stoppen. Hauptbestandteil des Trades war jedoch mehr der jüngere Michalek, der sich in den letzten Jahren als konstanter 20-Tore Stürmer erwies und nun den nächsten Schritt machen soll.
Für Furore hatte zuvor schon die ungewohnte Betriebsamkeit der Senators zur free agency gesorgt. Hatte man sich bereits darauf eingestellt, dass die Senators-Führung wie gewohnt diese Zeit des Jahres im Urlaub verbringt, wurde man dieses Jahr durch die Verpflichtung von Alexei Kovalev überrascht, der dem Umbau in Montreal zum Opfer fiel. So richtig schien er die Trennung von den Habs nicht verkraftet und vor allem die Zugehörigkeit zum ehemaligen Rivalen nicht realisiert zu haben, so äußerte der Russe wenig später den Gedanken, sich vorstellen zu können, seine Karriere in Montreal zu beenden. Man wird gespannt sein dürfen, welcher Kovalev die Senators nun verstärkt; der lethargisch-enigmatische Individualist, oder der gewandelte Teamplayer aus der vorletzten Saison, den die Habs allerdings selbst im vergangenen Jahr schon schmerzlich vermissten. In jedem Fall sollte die offensive Vielseitigkeit der Senators trotz des Verlustes von Dany Heatley gestiegen sein, selbst wenn man keine Wunderdinge von Cheechoo erwartet (was man auch nicht tun sollte).

Defensiv hat sich seit der Ergänzung von Chris Campoli zur deadline wenig getan. Neben den erfahrenen und defensiv soliden Anton Volchenkov und Chris Phillips und dem mit elf Assists in acht Spielen furios in die Saison gestarteten Filip Kuba, werden zwei junge Verteidiger an der blauen Linie zum Einsatz kommen. Brian Lee wird eine umfangreichere Rolle als noch vergangene Saison zukommen und auch das große schwedische Talent Erik Karlsson hat nun den Sprung geschafft. Gerade die jungen Verteidiger sind mit riesigem Potential ausgestattet, doch fehlt es den Sens momentan noch an der ganz großen Qualität in der Verteidigung.

Die Situation zwischen den Pfosten hatte Murray ebenfalls bereits zur deadline in Angriff genommen und im Tausch mit Antoine Vermette den damals verletzten Pascal Leclaire aus Columbus geholt, der seinen Job an Steve Mason verloren hatte. Leclaire hatte nach seiner fantastischen Spielzeit zuvor zu kämpfen und es wird besonders interessant zu beobachten sein, wie sich sein Stil in einem anderen System als dem Ken Hitchcocks beweisen wird. In Brian Elliott, der in der Schlussphase der Saison schon den Großteil der Einsätze absolvieren konnte und dabei wechselhafte Eindrücke hinterließ, und Leclaire verfügen die Sens über ein recht hoch veranlagtes, aber durchaus risikobehaftetes Gespann.

Prognose '09/'10: 10.
Die Senators besitzen eine besonders große Top/Flop-Spannweite in der kommenden Saison, was sich durch quasi alle Mannschaftsteile zieht. In der sehr eng vermuteten Eastern Conference könnte das einmal mehr zu wenig für die Playoffs sein. Funktioniert das Team allerdings besser und spielt nicht allzu inkonsequent, ist eine Playoffteilnahme im Bereich des Machbaren.
armut$zeugni$
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Philadelphia Flyers

Beitrag von armut$zeugni$ »

Bild Philadelphia Flyers
Out: Martin Biron, Anttero Nittymaki, Joffrey Lupul, Luca Sbisa, Mike Knuble, Andrew Alberts, Derian Hatcher
In: Chris Pronger, Ray Emery, Brian Boucher, Ian Laperriere, Ole-Kristian Tollefsen

Prognose '08/'09: 2.
Platzierung '08/'09: 5.


Die Flyers blieben insgesamt nur recht knapp hinter den Erwartungen zurück. Als Gründe dafür anzuführen sind das einmal mehr „nur“ solide, aber nicht ausreichend konstante Goaltending sowie die nicht immer sattelfeste Hintermannschaft zu nennen.

Ausblick 2009-2010:

Im Tor war angesichts der auslaufenden Verträge von Martin Biron sowie Antero Nittymäki bereits länger von einem großen Umbruch auszugehen. Doch blieb es mit Ausnahme eher leiser Gerüchte um Atlantas Kari Lehtonen eher ruhig und letzten Endes entschied sich Manager Paul Holmgren hier für die (gehaltstechnisch) kleine, aber brisante Lösung und holte Ray Emery aus dem russischen Exil zurück in die NHL. Tatsächlich zeigte Emery bei Atlant Mytishchi (wo nun in Martin Gerber ein anderer prominenter Goalie sein Nachfolger ist) durchaus starke Leistungen und kam auch ohne größere Skandale aus – zumindest solang ihm niemand dumm kam und versuchte, ihm eine Sponsorenkappe aufzusetzen [VIDEO]... Sein back-up ist Brian Boucher, letzte Saison noch zweiter Mann in San Jose vor Thomas Greiss, der vor seinem Vertrag bei den Sharks seine Karriere in Philadelphia, allerdings bei den Phantoms, wieder auf die Spur brachte und sich dort auch das Vertrauen der Flyers erarbeitete.

Den größten Coup der offseason leisteten sich die Flyers jedoch in der Defensive. Am Tag des Entry Drafts holten sie Chris Pronger für Joffrey Lupul, den letztjährigen Erstrundendraftpick Luca Sbisa, ihr diesjähriges und nächstjähriges Erstrundenwahlrecht sowie einen konditionellen Drittrundenpick aus Anaheim. Ein stolzer Preis für einen noch 34jährigen, dessen Vertrag Ende dieser Saison auslief. Genau dieses spezielle Alter sorgte dann wenig später für Kopfschmerzen bei Holmgren und sollte den CBA-Experten der Flyers eigentlich den Job kosten: im Glauben, Pronger falle noch nicht unter die besonderen Regeln für Spieler, die im Alter von 35 Jahren und mehr einen Vertrag abschließen, wurde dessen Kontrakt um ganze sieben Jahre. Da sein aktueller Vertrag allerdings noch bis zum Ende dieser Saison gilt und der neue erst im Anschluss daran in Kraft tritt, wenn Pronger schließlich auch sein 35. Lebensjahr vollendet hat, heißt dies, dass die Flyers seinen „cap hit“, also den Betrag, mit dem Pronger gegen die Teamgehaltsobergrenze zählt, in jedem Fall bis zum Auslaufen spüren werden – völlig gleich, ob der Verteidiger seine Karriere vorher beendet oder die Flyers ihm die letzten Jahre seines Vertrages auszubezahlen gedenken, wie es scheinbar regelmäßig der Plan ist, ohne dass es öffentlich gesagt werden dürfe. Da wir uns aber an dieser Stelle speziell um die Vorschau auf die kommende Saison konzentrieren wollen, kommt man nicht umher festzustellen, dass Chris Pronger nach wie vor eine Verstärkung ausnahmslos jeden Teams darstellt. Mit dem ebenfalls zu den besten seines Faches gehörendem Kimmo Timonen sowie Braydon Coburn (dessen Name stets ein düsteres Kapitel in der Managerkarriere des Don Waddel [LINK] in Erinnerung rufen wird)verfügen die Flyers über eine Top3, die ligaweit ihres Gleichen sucht (Anm.: nein, liebe Flames-Fans, Bouw-Phaneuf-Regehr sind nicht gleichwertig...). Auch der in Tampa enttäuschende, sich aber in Philadelphia festigende Matt Carle verfügt über reichlich Potential und die Präsenz Prongers sollte ihm ebenso helfen, wie das für Ryan Whitney bei den Ducks der Fall war. Für die verbleibenden Plätze sind Ryan Parent sowie Ole-Kristian Tollefsen vorgesehen und völlig hinreichend.

Im Sturm mussten die Flyers angesichts der teuren Defensive Abstriche hinnehmen, so verließen in Mike Knuble und Joffrey Lupul immerhin 52 Tore das Team. Bemerkenswerter Weise ist diese nicht ganz unwesentliche Menge durchaus ohne jegliche Neuverpflichtung auszugleichen. Besonders große Hoffnungen ruhen dabei auf Daniel Briere, der vergangene Spielzeit leider fortwährend mit Verletzungen zu kämpfen hatte – und diese Kämpfe stets verlor – aber gute Leistungen zeigte, wenn er auf dem Eis stand. In der Vorbereitung deutete er bereits an, dass mit ihm zu rechnen sein wird. Ein großer Sprung ist auch Claude Giroux zuzutrauen. Der 21-jährige fand, auch durch Brieres Verletzungen begünstigt, den Weg zur zweiten Saisonhälfte in das Flyers line-up, wusste zu gefallen und bekam mehr und mehr Vertrauen geschenkt. Möglicher Weise könnte neben ihm in James van Riemsdyk (2nd overall pick vor zwei Jahren) ein weiterer Youngster für Furore sorgen, wie es in der Vorbereitung gelang, was allerdings nicht überbewertet werden sollte. Schließlich verfügen die Flyers auch noch über die beiden sowohl offensiv- als auch defensivstarken Center aus dem jetzt schon legendären 2003er Draft [LINK], Mike Richards und Jeff Carter, der die Saison als zweitbester Torjäger hinter Alex Ovechkin beendete, sowie Simon Gagne und Scott Hartnell. In der Tiefe hat Holmgren das Team nach der Verpflichtung von Strafbankkönig Dan Carcillo mit Ian Laperriere noch etwas unangenehmer gemacht.

Prognose '09/'10: 1.
Die Offensive gehört, so sie von übermäßigen Verletzungen verschont bleibt, zu den besten der Liga. Der Einfluss Prongers auf die Defensive kann kaum hoch genug eingeschätzt werden, zumal in Timonen schon ein weiterer herausragender Verteidiger im Team ist. Zwar lässt sich spekulieren, dass Emery dem Druck nicht standhalten wird, aber wird dabei der zu sehr soliden Leistungen fähige Boucher zu Unrecht oft völlig aus der Gleichung genommen.
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Phoenix Coyotes

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Bild Phoenix Coyotes
Out: Enver Lisin, Nigel Dawes, Steven Reinprecht, Brian McGrattan, Brandon Prust, Todd Fedoruk, Dmitri Kalinin
In: Jason LaBarbera, Radim Vrbata, Lauri Korpikoski, Adrian Aucoin, Vernon Fiddler, Jim Vandermeer, Ryan Hollweg, Sami Lepisto

Prognose '08/'09: 10.
Platzierung '08/'09: 13.


Letztes Jahr fielen die Coyotes in vielen Vorschauen noch nahezu in einem Atemzug mit anderen aufstrebenden jungen Teams, wie St. Louis oder Columbus. Doch während diesen der nächste Schritt gelang, trat das Team aus Arizona wieder auf der Stelle. Der vor der Saison geholte Oli Jokinen wurde schon zur deadline wieder abgegeben und der Defensive merkte man den Verlust des für Jokinen aufgegebenen Keith Ballard deutlich an.

Ausblick 2009-2010:
Was für ein Unterschied doch ein Jahr macht. Schienen die Coyotes im letzten Sommer durch den Jokinen-Trade noch angreifen zu wollen und wurden durchaus heiß gehandelt, ist es diesen Sommer ruhig geworden um das Team aus Glendale; zumindest, was die sportlichen Dinge angeht. Die wirtschaftlichen Schlagzeilen rund um die Liga dominierten die Coyotes, die zum Spielball verschiedener Interessen wurden. Blackberry-Firmeninhaber Jim Balsillie, der seit geraumer Zeit versucht, ein Team nach Kanada, bevorzugt Hamilton in Ontario, zu bringen, erspähte den in der Wüstensonne vor sich hin rottenden Präriehund und begab sich zum Angriff. NHL-Commissioner Gary Bettmann indes würde lieber die Liga das Team gleich selbst kaufen lassen, um es in Glendale zu halten, wo es dann weiterhin $30 Millionen Schulden jährlich anhäufen kann, bevor er das Scheitern dieses Marktes eingesteht. Wie dieses Theater zu Ende geht, steht noch in den Sternen – jüngst hat das Gericht, welches durch den Insolvenzantrag der alten Besitzer über den Verkauf der Franchise verfügt, eine Streitbeilegung zwischen Liga und Teamjäger Balsillie angeregt.

Nicht mehr mit ansehen muss sich dies alles Wayne Gretzky. Die als Coach der Yotes doch recht erfolglose Legende sah sich bei keinem potentiellen zukünftigen Eigentümer eng in den Plänen eingebunden und verabschiedete sich vom Team und seinen Anteilen, die ihm in den letzten Jahren ein gutes Stück seines vorgesehenen Gehaltes kosteten. Neuer Chef hinter der Bande ist Dave Tippett, der vor einer der schwierigeren Aufgaben in der Liga steht.

Schon in der vergangenen Saison waren die Yotes ein Team ohne Stärken, aber dafür mit reichlichen Problemzonen. Diese Situation konnte ob der ungeklärten Besitzerlage nachvollziehbarer Weise auch gar nicht erst in Angriff genommen werden, so sind die meisten Veränderungen im Kader eher weniger nennenswert. Shane Doan hat die Last im Angriff einmal mehr zu viel zu großen Teilen alleine zu tragen. Da der für Jokinen aus Calgary gekommene Matt Lombardi selbst mit größter Fantasie kein Erste-Reihe-Center ist, wird Peter Mueller nach einer sehr schwachen zweiten Saison in der Liga wieder in die Mitte rücken, sodass mit ihm, Lombardi und Martin Hanzal das Zentrum noch das geringste Problem sein könnte. Auf den Flügeln ruhen die Hoffnungen neben Doan besonders auf dem aus Philadelphia erhaltenen Scottie Upshall, dem in Tampa gescheiterten und in der Heimat wiederaufgebauten Radim Vrbata sowie dem 19 Jahre jungen Dänen Mikkel Boedker. Im Fokus steht zudem der junge Finne Lauri Korpikoski, der im Tausch der restricted free agents mit Enver Lisin aus dem Big Apple kam.

Die seit dem Abgang Ballards deutlich geschwächte Defensive erfuhr diesen Sommer noch die größte Zuwendung und erhielt durch die Routiniers Adrian Aucoin und Jim Vandermeer Zuwachs. Zusammen mit den soliden Kurt Sauer und dem ebenfalls neuen Sami Lepisto, der in Washington den Sprung ins erste Team nicht recht schaffte, sorgen sie hinter Ed Jovanovski und dem unterschätzten Zbynek Michalek für eine akzeptable Tiefe.

Im Tor hatte Ilya Bryzgalov kaum eine Chance, dem Abwärtstrend eigenhändig entgegenzuwirken. Der Russe ist mittlerweile als solider Starter in der Liga etabliert, ist aber kein Torhüter, der dieses Team aus eigener Macht in ungeahnte Höhen tragen kann; doch er muss sich nicht grämen – von dieser Kategorie gibt es vermutlich maximal zwei bis drei. Der früher hoch gehandelte Al Montoya erweckte gegen Ende der letzten Spielzeit zwischenzeitlich Hoffnungen, doch noch etwas aus dem ihm attestierten Potential zu machen, als er in seinem ersten Spiel einen Shutout verbuchen konnte und tags darauf Garant bei einem zweiten Sieg war. Für ihn schien der Sommer dieses Jahr allerdings besonders ungünstig gelegen zu haben, so findet er sich aktuell auf der Waiver-Liste wieder, was allerdings auch durch die angespannte Finanzlage zu erklären ist. Back-up Bryzgalovs wird diese Saison Jason Labarbera sein.

Prognose '09/'10: 14.

In den meisten Jahren würde all dies wohl reichen, um die Conference von hinten anzuführen. Doch gibt es da ja noch dieses Team aus den Rockies, das den Kojoten wohl noch einen Schritt voraus ist. Die womöglich – und ich möchte sagen: hoffentlich – letzte Saison NHL-Hockey in Arizona verspricht nicht gerade, eine bemerkenswerte zu werden.
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Pittsburgh Penguins

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Bild Pittsburgh Penguins
Out: Rob Scuderi, Hal Gill, Mathieu Garon
In: Brent Johnson, Michael Rupp, Jay McKee

Prognose '08/'09:7.
Platzierung '08/'09: 4.


Die Pens waren auf dem besten Wege, die Prognose sogar noch zu unterbieten, bis der Rauswurf von Coach Michel Therrien und einige hervorragend funktionierende deadline-Verpflichtungen sie doch noch auf Kurs brachten.

Ausblick 2009-2010:
Etwas weniger als Cup-Sieger dies für gewöhnlich schätzen haben sich die Penguins in diesem Sommer verändert. Im Sturm bestand dabei seit der deadline auch reichlich wenig bedarf, wurden doch in Chris Kunitz und Bill Guerin die lange gesuchten Partner für Sidney Crosby gefunden. Conne-Smythe-Trophy Sieger Evgeni Malkin dürfte die Spielzeit gepaart mit Ruslan Fedotenko sowie Tyler Kennedy beginnen, Max Talbot fällt noch bis Dezember aus.

Die tatsächliche Stärke des häufig auf die Offensive reduzierten Teams ist allerdings die Abwehr. Der Verlust des in den Playoffs in der shutdown-Rolle groß aufspielenden Rob Scuderi ist ebenso zu verkraften wie der des Hal Gill, was wohl durch die Verpflichtung von Jay McKee erreicht werden soll. Zudem wird Sergei Gonchar, der die ersten rund zwei Drittel der vergangenen Saison wegen einer Schulteroperation verpasst, diesmal von Beginn an zur Verfügung stehen. Für offensive Akzente können daneben auch Kris Letang und Alex Goligoski sorgen, während Brooks „Candyman“ Orpik und Mark Eaton die defensiven Aufgaben wahrnehmen können sollten.

Im Tor stellt Marc-Andre Fleury immer noch eine in der Hockeywelt recht viel diskutierte und unterschiedlich bewertete Größe dar, insbesondere für einen Torhüter, der zwei Cupfinals hintereinander erreicht und nun auch einen Stanley-Cup Ring an seinem Finger trägt. Zwischen Durchschnitt und Elite werden nahezu alle Meinungen vertreten. Eindeutig ist sowohl, dass Fleury an überragenden Tagen extrem schwer zu bezwingen ist, er gleichwohl noch nie die Konstanz besaß, um solche überragenden Leistungen dauerhaft abrufen zu können; und an nicht überragenden Tagen ist durchaus vieles möglich. Um ihm angemessene Pausen geben zu können, wurde Brent Johnson als neuer back-up aus Washington verpflichtet. Fällt der verletzungsanfällige Schlussmann aus, ist mit John Curry ein weiterer junger Goalie zur Stelle.

Prognose '09/'10: 4.
Es wird interessant zu beobachten sein, ob auch die Penguins mit dem ominösen Cup-Hangover zu kämpfen haben. Die im letzten Jahr neu-zusammengestellte Formation Crosby-Kunitz-Guerin hat schon das Potential zu Dominanz erkennen lassen. In der Tiefe allerdings haben die Penguins sowohl offensiv als auch defensiv dieses Jahr das Nachsehen im Vergleich zum Erzrivalen aus Philadelphia, was allenfalls durch potentielle Vorteile im Tor (Fleury gegenüber Emery) und Coaching (Bylsma gegenüber John Stevens) auszugleichen ist.
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