Eismurmel hat geschrieben: ↑05.04.2017, 20:11
Welches Muster kann man sehen?
2003
Krefeld Pinguine (6)- Kölner Haie (2)
2004
Frankfurt Lions (5) - Eisbären Berlin (1)
2005
Eisbären Berlin (2) - Adler Mannheim (6)
2006
Eisbären Berlin (1) - DEG Metro Stars (3)
2007
Adler Mannheim (1) - Nürnberg Ice Tigers (3)
2008
Eisbären Berlin (2) - Kölner Haie (3)
2009
Eisbären Berlin (1) - DEG Metro Stars (3)
2010
Hannover Scorpions (4) - Augsburger Panther (8)
2011
Eisbären Berlin (3) - Grizzly Adams Wolfsburg (1)
2012
Eisbären Berlin (1) - Adler Mannheim (4)
2013
Eisbären Berlin (4) - Kölner Haie (2)
2014
ERC Ingolstadt (9)- Kölner Haie (5)
2015
Adler Mannheim (1) - ERC Ingolstadt (3)
2016
EHC Red Bull München (1)- Grizzlys Wolfsburg (4)
2017 EHC Red Bull München? (1) - Grizzlys Wolfsburg? (5)
Seit 2003 folgende Meister: 6x Hauptrundenerster, 2x Hauptrundenzweiter, 1x Hauptrundendritter, 1x Hauptrundenvierter, 1x Hauptrundenfünfter, 1x Hauptrundensechster, 1x Hauptrundenneunter.
7 x Berlin, 2x Mannheim, 1x München, 1x Krefeld, 1x Hannover, 1x Ingolstadt, 1x Frankfurt.
10x Topmannschaften mit Topetat.
Das kann man natürlich als Muster sehen, ist aber auch normal. Wenn man in Deutschland einigermaßen ansehnliches Eishockey sehen möchte und nicht nur Ü30-Veteranen, dann muss man schon einen großen Etat haben. Leider benutzen die großen Clubs ihren Etat dann auch für genau diese Veteranen.
Wie könnte also eine Lösung aussehen?
Ausländerkontingent reduzieren? Hat man probiert, wurde von den Gesellschaftern abgelehnt.
Mehr U23-Spieler? Nicht durchsetzbar.
Eine Ligenstruktur aufbauen wie in NA, mit Farmteams? Nicht machbar, da machen die Vereinsmeier in Deutschland nicht mit.
Einführung eines Salarycaps? Ist glaube ich hier auch nicht zu machen aber wäre interessant.
Die Rückkehr zu einem Ligasystem wie es im Fussball ist möchte wohl hier niemend. Gähnende Langeweile, wenn der Meister schon 10 Spieltage vor Schluß feststeht.
Jetzt habe ich einfach ein paar Möglichkeiten zur Diskussion gestellt und Argumentationshilfen geliefert. Dann kann man auch darüber schreiben.
Ist aber auch eine Möglichkeit, etwas ohne Grundlage in zwei Sätzen zu behaupten und dann andere die Argumente schreiben zu lassen.
Als allererstes fällt mir auf, dass es immer genau einen extrem dominierenden Verein gibt, der auch in def Vorrunde zunächst eine gute Rolle gespielt hat. Ein Team, welches sich durchaus sehr weit von allen anderen absetzt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Das ist auch soweit noch ok.
Zur Vorrunde selbst: Ein nach wie vor ellenlanges Unterfangen, welche sehr schleichend auch unter den Fans eher als Routine, denn als Feiertag angesehen wird. Immer die gleichen Abläufe in der Arena vor dem Spiel. Die Haie tragen ihren Teil mit ihrer Lustlosigkeit auch dazu bei. Am Ende egal, es zählen ja bloß die Playoff's.
Dazu kommt die Doppelrunde, womit man irgendwann jeden Gegner abnutzt. Denn..........
...am Ende kommen die Playoff's. Großartige und spannende Serien gibt es teilweise durchaus, ist aber eher die Ausnahme. Die Teams auf den vorderen Plätzen haben den klaren Vorteil, dass sie auf deutlich kleinere Organisationen treffen, die von vornherein kaum die Mittel haben eine der Etat-Giganten wirklich ernsthaft zu gefährden. Insofern Hut ab vor Bremerhaven, die sich allerdings irgendwie selbst auf die Schlachtbank geführt haben.
Interessanterweise war es in diesem und letzten Jahr der Fall, dass der 7. den 2. im Spiel 7 bezwingt. Allerdings führten sowohl wir, als auch die Berliner sich selbst auf die Schlachtbank gegen München, denn so viele Spiele kannst du als Sportler möglicherweise spielen, aber wie spielen? Nun ja, München sagte 2 Mal "Danke und nun Servus" und steht erneut locker lässig im Finale. Und das Nürnberg in den Playoff's gegen Wolfsburg rausfliegt scheint irgendwie im Grundgesetz verankert zu sein.
Stichwort Wolfsburg, und jetzt wird es ganz interessant: Die stechen als Verein heraus! Warum? Kleiner Standort, kaum Fans, scheiß Halle, Klatschpappen und widerliche Spielweise von mehr oder weniger beliebten Spielern. Auch sie sind finanzmäßig durch VW/Skoda abgesichert, sonst wären sie längst K.o.! Und das ist deren Trumpf!!!!! Sie liefern seit Jahren konstante Leistungen ab, weil dort eben auch niemand Terror macht und dazwischenhaut, die sportliche Leitung kann in aller Ruhe ihr Ding durchziehen und somit ist auch deren Erfolg keine Überraschung. Wolfsburg ist in den Playoff's tatsächlich der hässlichste Gegner, egal von welchem Platz aus.
Zurück zum Thema: Wir haben also Branchenknnaller, die finanziell dominieren: München, MA, Köln, Nürnberg und auch Wolfsburg, wobei die letzten beiden gegenüber den ersten Drei wohl noch abfallen. Berlin könnte demnächst mal wieder davonkommen. Dann haben wir 3 + 2 + eventuell 1 + 9 oder 8 Organisationen, die finanziell derart steil abfallen, dass wir uns jeden Sommer gespannt ansehen, welcher Verein eventuell die Segel streicht.
Natürlich gibt es zwischendurch mal eine Überraschung. Aber leider viel zu selten und im Verhältnis zu den Gegebenheiten viel zu selten. Aber ok, das ist natürlich jedem seine eigene Ansicht.
Vom dieser Saison bin ich ganz speziell verärgert, weil wir unsere Chancen einfach aus dem Fenster geworfen haben und (und jetzt bitte schnell lesen und vergessen!!!) die Adler Viertelfinale die Segel gestrichen haben. DAS wäre mal ein wirklich knallende Halbfinale gewesen. Alle 4 dominierenden Teams, dessen Ende wirklich nicht abzusehen war. Was kam stattdessen? München 4:1 gegen halbtote Berliner und Nürnberg-Wolfsburg mit ebenfalls bekanntem Ende. Und erneut im Finale also München-Wolfsburg. Sicherlich ein Verdienst beider Organisationen, dennoch ist mir das Gebilde von großer Vorrunde über direkte Playoff's mittlerweile ein Dorn im Auge. Ich fände es fairer zumindest nach der Vorrunde einen Cut zu machen, damit sich alle mal sammeln können, bevor doch die angeblich wichtigste Phase kommt. Der Kampf um die Pre-Playoff's ist doch schon eine totale Farce. Du hast es dann am Ende geschafft und dann kannst du in der Regel aber schon Urlaub buchen, denn dann ist Feierabend. Ausnahmen wie gesagt wir 2016, Berlin 2017, Düsseldorf 2008 und Ingolstadt 2014, die bisher am meisten erreicht haben, im Finale aber vielmehr wegen uns. Wenn ich was vergessen habe, kein Ding.
Also was tun? Was kann man ändern? Möglich wäre es die Anzahl der Teams zu verringern und die Doppelrunde zu behalten, damit man nur möglichst finanzstarke Teams hat. Wird aber eher weniger klappen als mein zweiter Gedanke: Die Anzahl der Teams sogar erhöhen!!! Dann aber nur zwei Spiele gegen einen Gegner statt wie bisher 4. Das würde die Anzahl der Vorrundenspiele zwar verringern, aber nicht drastisch, man könnte nach der Vorrunde, bzw. den Pre-Playoff's eine dezente Pause einlegen, sodass alle mal wieder runterkommen und sich wirklich auf die beste Zeit des Jahres vorbereiten können. Und dann, ja dann glaube ich zumindest, werden wir durchaus die ein oder andere Überraschung mehr sehen.
Auch für uns Fans wäre es ein wenig spannender. Man kann hier im Forum ja in jeder laufenden Saison lesen, dass der Wert der Einzelspiele gesunken ist. Letztes Mal hatten wir das Thema sogar beim großen Derby gegen die DEG, nachdem vereinzelt User schrieben, dass es für sie sowieso schon keinen Reiz mehr hat. Na Maaaaaaaaaaahlzeit! Dann lieber einmal zuhause, einmal auswärts, dafür mehr Vereine in der Liga. Potential wäre ja da, 6 Mannschaften haben doch eine Bewerbung eingereicht. Damit wäre man bei 20. und somit genau bei der Anzahl, an die ich dachte. Das wären dann 38 Vorrundenspiele, 14 weniger Wirklich so viel weniger, dass man weinen müsste? Hätte auch den Vorteil, dass einzelne Teams nicht ganz so sehr davonziehen oder abfallen, alles wäre ein wenig enger, was zusätzlich Reiz verspricht.
Aber leider wird sich daran ja nicht ändern. Es wird weiter gepumpt und sich über Verletzungen beschwert, es wird der Etat bis zum letzten geht nicht mehr gereizt und am Ende setzt sich sowieso der Oberkrösus durch, weil er schon im Sommer viel tiefer investieren kann als Bremerhaven. Oder Krefeld. Oder Iserlohn. Oder Straubing. Deren größter Erfolg war in nun 10 Jahren ein Halbfinaleinzug, in dem man bis auf ein Spiel relativ deutlich weggeschossen wurde.
Noch fällt es nicht unbedingt auf. Aber es klafft eine Lücke und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Ausmaße erreicht hat, dass man sie nicht mehr ignorieren kann.