Ausländerkontingent in der DEL

Über den Tellerrand: Wie schaut es bei unseren Konkurrenten aus?
the boss
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Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von the boss »

ich bin mal so frei ein neues Thema aufzumachen, da das Ganze vielleicht schneller kommt, als man denkt und es ja schon nicht grade unwichtig erscheint...

Nürnbergs Hauptsponsor Thomas Sabo kritisiert die DEL-Führung und schildert detailliert das Treffen auf Mallorca
Es ist ein Interview, dass man in der DEL-Zentrale nicht gerade mit Freude aufnehmen dürfte. Nürnbergs Hauptsponsor Thomas Sabo schießt in einem Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten massiv gegen die Liga und schildert auch detailliert den Ablauf der Gesellschafter-Tagung in Mallorca - und widerspricht dabei in entscheidenden Punkten der Darstellung der Liga.

"Am Vormittag ging es zunächst um zwei Themen", wird Sabo dort zitiert. "Die bedenkliche Entwicklung der Spielergehälter (). Und um ein Nachwuchskonzept, das ziemlich amateurhaft und theoretisch präsentiert wurde und dessen Umsetzung aus der Sicht der Mehrheit der DEL-Clubs absolut unrealistisch ist."

Unter dem Eindruck der wirtschaftlichen Situation der Liga sei dann am Nachmittag bereits über die Erhöhung des Ausländerkontingents von neun auf elf abgestimmt worden. Und von den 13 anwesenden Club-Vertretern, Schwenningen war nicht dabei, hätten elf dafür gestimmt und zwei sich enthalten. Danach sei ein Umlaufbeschluss vereinbart worden. Zurück in Deutschland sollten dann aber die Sportlichen Leiter darüber diskutieren, eine Empfehlung vereinbaren und es dann eine finale Entscheidung geben. "Allerdings wurde sie (die Sitzung, Anm. d. Red.), wie so oft, von der Führung der DEL anscheinend mehr schlecht als recht geführt", so Sabo weiter in den Nürnberger Nachrichten. "Bis heute gibt es kein Protokoll und keine Empfehlung. Stattdessen ist jetzt doch der ursprünglich besprochene Umlaufbeschluss an die DEL-Clubs gegangen."

Sabo kritisiert vor allem die Außendarstellung der Liga, wo entscheidende Details des Treffens in Mallorca im Hintergrund blieben, es Anweisungen gab, nicht darüber zu sprechen und sogar die Abstimmung verschwiegen werden sollte. "Irgendwann ist der Tag gekommen, wo man als Hauptsponsor nicht mehr zusehen kann. Ich denke, dass sich die Liga wirklich hinterfragen muss, ob sie denn genügend Leute mit Visionen in der DEL-Führung hat."

Glaubt man den Worten von Sabo scheint die Erhöhung der spielberechtigten Kontingentspieler von neun auf elf also deutlich näher zu sein, als die Liga bisher offiziell hat verlautbaren lassen.
http://www.eishockeynews.de/aktuell/art ... lorca.html
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Traumpass
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Traumpass »

Jetzt kann sich auf jeden Fall keiner mehr hinstellen und sagen, er wäre ja SO WAS von dagegen gewesen...! :?

Na ja, bis auf Schwenningen, aber glaubwürdig wäre das auch nahe Null. Tja..
SECHSAUFEIS
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von SECHSAUFEIS »

...geschildert wird ja, das sich die "kleineren Budget Vereine" angeblich keine deutschen Spieler mehr leisten können (GER 175.000 zu 130.000 AL) in etwa. Die "Großen" haben alle Nationalspieler und Talente.

Es fehlt am Unterbau, an Strukturen, eine Liga zwischen DNL und DEL für 19/20 Jährige ohne diesen FL Modus. Die DEL2 kann das nicht sein.
Laut Peter gestern Abend im eV., ist eher die Meinung das man das nicht ändern wird von 9/11. Diese Entscheidung würde auch vor dem WM kein Gutes Bild machen!

Eine solche Entscheidung wäre ein Schlag für die Clubs, die ausbilden und eine Freude für Teams wie Bremerhaven (19 nicht D geborene/ausgebildete Spieler), die aber nun an den e.V zahlen müssen, da wir ein 5 Sterne Club sind/bleiben.
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harkonnon
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von harkonnon »

SECHSAUFEIS hat geschrieben:...geschildert wird ja, das sich die "kleineren Budget Vereine" angeblich keine deutschen Spieler mehr leisten können (GER 175.000 zu 130.000 AL) in etwa. Die "Großen" haben alle Nationalspieler und Talente.

Es fehlt am Unterbau, an Strukturen, eine Liga zwischen DNL und DEL für 19/20 Jährige ohne diesen FL Modus. Die DEL2 kann das nicht sein.
Laut Peter gestern Abend im eV., ist eher die Meinung das man das nicht ändern wird von 9/11. Diese Entscheidung würde auch vor dem WM kein Gutes Bild machen!

Eine solche Entscheidung wäre ein Schlag für die Clubs, die ausbilden und eine Freude für Teams wie Bremerhaven (19 nicht D geborene/ausgebildete Spieler), die aber nun an den e.V zahlen müssen, da wir ein 5 Sterne Club sind/bleiben.

man könnte jetzt ganz gehässig sagen das die kleineren Budget Vereine ein noch kleineres Budget für die Nachwuchsarbeit ausgeben und dementsprechend gar keine Talente selber ausbilden.
Ganz so einfach ist es aber nicht denn hinten stehen mit Schwenningen, Dorf, Krefeld durchaus Teams mit DEUTSCHEN Talenten und für DEL Verhältnisse passabler bis guter Nachwuchsarbeit.
Das sind die eigentlichen Verlierer die von Beutegermanen Teams ala ...haven und ...lohn verarscht werden
Dazu dann noch die Wobbels (mal sehen wie lange noch) die mit der Kohle vom Autokonzern die entsprechenden Summen auf den Tisch legen können.
Und Schwenningen, Dorf und Krefeld und wahrscheinlich auch Straubing und Augsburg werden mit einer 11 AL Regel noch mehr abgehängt weil sie auch für für gute Ausländer nicht die Mittel haben, jedenfalls nicht mehr als die Teams die vor ihnen stehen.
Die "hust" Großkopferten München, Mannheim, Köln, Ingolstadt, Sabo-Town und sicher auch Berlin können da um ganz andere Kaliber feilschen und die Schere wird eher weiter auseinanderklaffen.
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Rooky »

Ich glaube wir sind momentan an einer ganz spannenden Stelle im Eishockey... Die frage ist es doch, gelingt es dem DEB einen Nachwuchs aufzubauen, der DEL mit sport 1 und Telekom ein breiteres Publikum zu erreichen und den einzelnen Teams die Hallen zu füllen. Eine Auskänderbeschränkung ist ein wichtiger Teilaspekt um Identifikation zu generieren und letztlich das Aushängeschild Nati zu fördern. Ich glaube gerade in jüngerer Zeit ist im Deutschen Eishockey viel schief gegangen (Zahlungsschwierigkeiten versch. Vereine bishin zur Auflösung (freezers), Rückschlag Aufstieg) aber auch positives entstanden(olympia,Weltmeisterschaft,TV-Präsens). Man muss sich nun aber entscheiden was man langfristig will. Und da hoffe ich auf einen weiteren Schub!
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Marty Murray »

Ich finde die Verknüpfung immer "interessant", dass die Deutschen die Identifikationsfiguren sind, die über Gedei und Verderb des Sports entscheiden.

In Köln zB entscheidet nicht der Pass der Spieler, sondern der Erfolg über den Zuschauerschnitt.

Die Nationalmannschaft wird nur schlechter, wenn sich irgendein DEB Mensch wieder kreative Bundestrainer einfallen lässt, die einen smarten und modernen Gameplan zu sein scheinen haben.

Ansonsten pendeln wir, wie alle anderen nicht Top 6 Nationen der Welt permanent zwischen 7-14 der Welt.

Wenn von 21 Spielern immernoch 10 deutsch sind, reicht das gemessen am Pool talentierter deutscher Spieler, vollkommen aus.

Und Identifikationsfiguren entstehen je nach Persönlichkeit die der Spieler hat und nicht nach dem Pass.
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von harkonnon »

Marty Murray hat geschrieben:Ich finde die Verknüpfung immer "interessant", dass die Deutschen die Identifikationsfiguren sind, die über Gedei und Verderb des Sports entscheiden.

In Köln zB entscheidet nicht der Pass der Spieler, sondern der Erfolg über den Zuschauerschnitt.

Die Nationalmannschaft wird nur schlechter, wenn sich irgendein DEB Mensch wieder kreative Bundestrainer einfallen lässt, die einen smarten und modernen Gameplan zu sein scheinen haben.

Ansonsten pendeln wir, wie alle anderen nicht Top 6 Nationen der Welt permanent zwischen 7-14 der Welt.

Wenn von 21 Spielern immernoch 10 deutsch sind, reicht das gemessen am Pool talentierter deutscher Spieler, vollkommen aus.

Und Identifikationsfiguren entstehen je nach Persönlichkeit die der Spieler hat und nicht nach dem Pass.

Und genau wegen Betonkopfdenkens wie von dir werden wir da auch immer weiter pendeln.

der DEB ist sicher genau so eine Katastrophe wie die DEL in Punkto vernünftiger Konzepte, aber die Liga wird kein bischen besser nur weil zu den eh schon mittelmässigen AL #7-9 jetzt noch 2 billige AL Mittdreissiger im Zenit ihrer Karriere für 5 Euro weniger spielen als 18-22 jährige die sich nur weiterentwickeln können wenn sie auf nationalem Spitzenniveau herangeführt werden.
Und wenn das nationale Spitzenniveau dann nur für Platz 7-14 der Weltrangliste reicht dann ist das eben so, aber ob jetzt noch 2 Courchaines oder Minards oder ähnliche Koryphäen noch mal ihr letztes Aufbäumen als Profi abreissen macht die Liga kein Stück besser und interessiert im wahrsten Sinne des Wortes wirklich keine Sau
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Rooky »

Meiner Meinung nach ist die Nationalmannschaft immer noch das Zugpferd. Das belegen auch die Zuschauerzahlen im TV und Arenen.
Es muss auch Ziel sein auf Platz 6 zu schauen, Sorry aber den Ergeiz muss man haben dürfen.

Der DEB muss sich endlich mit der DEL und DEL2 zusammentun. Aufstiegsregelung, Finanzierung der Clubs, Jungendnachwuchs, Konzept Richtung Export NHL es gibt soviel zutun.

Ich will nicht alles schlecht reden. Wintergame finde ich persönlich super, Sport1 auch ein guter Schritt, Telekom alles live.... aber nun muss es weiter gehen.
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von harkonnon »

Rooky hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist die Nationalmannschaft immer noch das Zugpferd. Das belegen auch die Zuschauerzahlen im TV und Arenen.
Es muss auch Ziel sein auf Platz 6 zu schauen, Sorry aber den Ergeiz muss man haben dürfen.

Der DEB muss sich endlich mit der DEL und DEL2 zusammentun. Aufstiegsregelung, Finanzierung der Clubs, Jungendnachwuchs, Konzept Richtung Export NHL es gibt soviel zutun.

Ich will nicht alles schlecht reden. Wintergame finde ich persönlich super, Sport1 auch ein guter Schritt, Telekom alles live.... aber nun muss es weiter gehen.
Vor allem waren wir Mitte der 80er mal auf echter Augenhöhe mit Platz 6 respektive damals eindeutig Finnland. Bezeichnend auch das zu der Zeit Deutschland mal zum Canada Cup (damals noch mit 6 Teams ausgetragen) statt Finnland eingeladen wurde. Das war aber leider auch gleichzeitig die erste Phase in der viele Spieler speziell aus Canada eingebürgert wurden und viele deutsche Profivereine vernachlässigten auf Grund des grösseren Spielerpools die Nachwuchsstrukturen noch mehr als sowieso schon. Der Negativ Effekt war ja erst mal nicht spürbar. Die Schweiz, Österreich und Norwegen waren zu der Zeit auch nicht wirklich auf Augenhöhe mit Deutschland. Italien, Frankreich und Dänemark erst recht nicht.
Dann kam das Bosman Urteil und auf einmal spielten quasi keine deutschen Spieler mehr in der DEL dafür aber bis zu 18 echte Ausländer. Ich brauche ja nicht wirklich zu erwähnen mit welchen Spielern man sich dann Anfang 2000 nach dem Abstieg in die B-Gruppe wieder aufrappeln musste.

Langer Rede kurzer Sinn, die Nationen die sich gegen die Bosman Urteile abschotteten und auf den mühseligen langsamen Weg über Ausländerbegrenzung und bessere Nachwuchsarbeit gesetzt haben haben sich nach vorne entwickelt (Finnland,Schweiz, Norwegen, Dänemark) die Nationen die auf Einbürgerung, keine Ausländerbeschränkung und Vernachlässigung des eigenen Nachwuchses gesetzt haben sind früher oder später mal heftig abgestürzt (Deutschland, Österreich, Italien)

Ob man in Deutschland wirklich mal ernsthaft an den Top 6 Nationen wird kratzen können ist natürlich wirklich hypothetisch, aber auf Grund der Einwohnerzahl, der Anzahl an Kunsteisbahnen und nicht zuletzt der Qualität der erstligatauglichen Spielstätten und wirtschaftlichen Voraussetzungen ist auf jeden Fall von den Nationen auf Platz 7-14 das grösste Potential für so einen Schritt da.
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von SECHSAUFEIS »

Marty Murray hat geschrieben: Wenn von 21 Spielern immernoch 10 deutsch sind, reicht das gemessen am Pool talentierter deutscher Spieler, vollkommen aus.
Wie geht das? ... wenn von 14x10=140, davon 50 Spieler mit deutschen Pass sind die erst mit über 23 in D aufgetaucht sind oder mit über 30 den Pass bekommen?

Die 50 sind aktuell gezählt für diese Saison. Also bleiben 90 in Deutschland ausgebildete Spieler von etwa 350 im Kader aller Mannschaften!
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von harkonnon »

im DEG Forum gefunden

interessanter Artikel aus der Schweiz der im weiteren Sinne zur Thematik passt

Eishockey-Vergleich mit Deutschland

man muß nicht allem zustimmen was da gesagt wird, aber zumindest auch mal ein paar Ansichten aus einer anderen Perspektive
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Mike Connolly 6.11.2022
the boss
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von the boss »

Aktuelle Ausländer-Regelung in der Deutschen Eishockey Liga bleibt unangetastet
Die Clubeigner der DEL sowie die Geschäftsführer der 14 Clubs haben die sogenannte Mallorca-Abstimmung wieder gekippt. Die Folge: Die aktuell in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bestehende Ausländer-Regelung bleibt unangetastet. "Ein Antrag, das Kontingent der pro Spiel einsetzbaren ausländischen Spieler ab der Saison 2017/18 auf elf zu erhöhen, wurde von den 14 DEL-Clubs mehrheitlich abgelehnt", so der offizielle Wortlaut einer Pressemitteilung vom Donnerstag.

Derzeit durfen die DEL-Clubs elf ausländische Profis im Laufe einer Saison lizenzieren, davon können jedoch lediglich maximal neun in einer Partie eingesetzt werden. Die aktuelle Abstimmung war nach Informationen von Eishockey NEWS per Umlaufbeschluss erfolgt. Das Ergebnis soll äußerst knapp für eine Beibehaltung der aktuellen Regelung ausgefallen sein. Das zeigt: Die Meinungen innerhalb der Liga über den künftigen Weg gehen weit auseinander.

Erst im Laufe der Woche hatte Nürnbergs Hauptsponsor Thomas Sabo darüber berichtet, dass beim Treffen der Clubeigner sehr wohl eine Abstimmung über das Thema Kontingentspieler stattgefunden habe, obwohl die offizielle Version der DEL eine ganz andere war. Das Abstimmungsergebnis war damals 11:2 (11 Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen - Schwenningen war nicht anwesend) für eine Erhöhung der Ausländerzahl von neun auf elf ausgefallen.

Über die Hintergründe, warum jetzt ein Teil der Clubeigner bei einer neuerlichen Abstimmung "umgefallen" ist, kann nur spekuliert werden. Bekannt ist lediglich, dass sich die Mehrheit der Sportlichen Leiter in der Liga bei einem Treffen gegen eine Erhöhung der spielberechtigten Ausländer in der Liga ausgesprochen hat. Auch diese Meinung hat nun offenbar zu einem Umdenken bei vielen Eignern geführt. Außerdem wissen die Geldgeber im Hintergrund, dass entscheidende Änderungen vor allem in Sachen Nachwuchsförderung erfolgen müssen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

In einer ersten Stellungnahme sagte DEB-Präsident Franz Reindl zum Beschluss der DEL: "Der DEB begrüßt den Beschluss der DEL-Clubs ausdrücklich. Die DEL-Gesellschafter haben durch die Beibehaltung der bestehenden Regelungen sehr viel Weitsicht und Vertrauen in die gemeinsamen Anstrengungen von DEL und DEB bewiesen Er ist zugleich ein klares Commitment für die langfristige und nachhaltige Entwicklung des deutschen Eishockey-Nachwuchses im Sinn von POWERPLAY 26."
http://www.eishockeynews.de/aktuell/art ... astet.html
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von harkonnon »

ich weiß jetzt gar nicht recht wo ich dieses Fundstück einstellen soll denn es greift diverse Problemzonen rund um die DEL auf und droppt zum einen oder anderen bekannten Thema durchaus ne Bombe für die der Pavel seine Bewährung abhaken könnte und dann noch ein paar dazu die zumindest mir weder bewusst noch bekannt waren.

Da die (abgelehnte) Erhöhung der AL sowohl das aktuelleste als auch das Kernthema des Interviews und des Kommentars dazu sind stelle ich beide hier rein und quote paar Schmankerl die vielleicht einerseits in dem Thread offtopic andererseits aber durchaus so wichtig sind das es fast egal ist wie sich die Aussagen verbreiten. Hauptsache überhaupt

Interview mit Thomas Sabo

das hat unser User Traumpass ja schon mal gequotet aber ich mach es nochmal damit alles zusammen irgendwo auffindbar bleibt

In einem Artikel in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung war nur von der Erhöhung des Ausländerkontingents die Rede.

Sabo: Das wurde am Nachmittag besprochen. Sicherlich auch unter dem Eindruck des Berichts über die wirtschaftliche Situation der Liga. Es wurde darüber abgestimmt, das Ausländerkontingent von neun auf elf zu erhöhen. Das heißt, alle elf Ausländer, die man unter Vertrag nehmen kann, dürfen auch spielen. Dieser Vorschlag bekam elf Stimmen, zwei haben sich enthalten und es gab keine Gegenstimme (Schwenningen war nicht zugegen, Anmerkung der Redaktion). Danach wurde, und das ist der springende Punkt, ein Umlaufbeschluss vereinbart. Nur erreichte die Klubs daraufhin kein Umlaufbeschluss, sondern ein Protokoll des Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Arnold, verbunden mit dem Vorschlag, die Sache von den Sportlichen Leitern auf einer Sitzung am 14. November diskutieren zu lassen. Daraus sollte eine Empfehlung an die Gesellschafter zurückkommen und bei einem weiteren Meeting final entschieden werden. Darüber hinaus wurde im Übrigen für junge deutsche Spieler von den DEL-Klubs über erweiterte, verpflichtende Einsatzzeiten in der DEL diskutiert. Es wurde auch angeregt, von den Sportdirektoren ein entsprechendes Konzept erarbeiten zu lassen, um dies als weiteren wichtigen Punkt, zur Förderung des Nachwuchses, zu etablieren. Das geht bis heute in der Öffentlichkeit völlig unter.
das es eine vereinbarte Sitzung der sportlichen Leiter gegeben hat wusste ich nicht, das die sportlichen Leiter offensichtlich die Gesellschafter noch mal in Punkto Erhöhung der AL umgestimmt/beeinflusst haben schon. Ganz neu ist der rot eingefärbte Teil mit den verpflichtenden Eiszeiten. Da bin ich nicht nur sehr überrascht, aber als grundsätzlicher Gegner von Quotenregelungen für Missstände halte ich davon wenig


zum Thema Kommunikation in der DEL allgemein
abo: Das ist das Ergebnis einer fehlenden offenen Kommunikation, die für viele DEL-Klubs sowie auch für die Ice Tigers nicht mehr akzeptabel ist. Von der Liga gab es ein Schreiben, in dem nahegelegt wurde, nicht über die Sache zu sprechen und, wenn doch, zu behaupten, dass gar nicht abgestimmt worden ist. Da muss ich sagen: Was soll denn der Quatsch? Und das war nicht das erste Mal: Das Thema Hamburg Freezers sollte nicht angesprochen werden, zu den Schiedsrichtern sollte besser nichts gesagt werden, dabei hat man doch heute wieder gesehen, wie wichtig es wäre, sich gerade zu diesem Thema zu äußern. Zum Thema Telekom und dem Fiasko mit der Website auch nicht. Und jetzt Mallorca.


Oha das in der DEL und auch beim KEC das Totschweigen als Methode der Krisenbewältigung immer mehr um sich greift ist ja kaum noch eine Neuigkeit (Verletzungen werden nicht mehr benannt, Disziausschuß veröffentlich keine Begründungen mehr, Pavel wurde bestraft für öffentliche Kritik an der Website.
Das dies aber bewusste Methode ist und Unterdrückung von Fakten geradezu forciert wird das ist schon echt starker Tobak. Echt erschreckend

zur Telekom Website
Die Website heißt telekomeishockey.de und hat über Monate nicht funktioniert. Dafür wurde die DEL kritisiert.

Sabo: Danke, ich habe die Geschäftsführung der DEL im Vorfeld, bei der Vergabe der Medienrechte, aufmerksam gemacht, nicht wieder die Website an den Rechtenehmer zu vergeben, da meines Erachtens die Liga immer die Hoheit über ihre CI und Website haben muss. Das Resultat ist ja jetzt bestens bekannt.
hm Sabo ist sicher NUR eine Stimme hoffentlich nicht die einzige dennoch muß man sich fragen welche Mehrheit der Klubs trägt so etwas mit und wer steht da wirklich dahinter ? Sabo nicht, Wolfsburg ziemlich sicher auch nicht ich mutmasse mal den "grossen" Klubs ist es relativ wurscht die haben wahrscheinlich ihr eigenes und besseres Datensystem und gucken nicht auf eine DEL/Telekom Website (kleines Beispiel hier mit Erwähnung von Red Bull Salzburg (damit München definitiv auch) als Lizenznehmer Russian Startup Sells Moneyball System to New York Islanders, das die AEG so was als NHL Teambesitzer hat kann man als gesichhert annehmen. SAP ist offizieller Stat Provider für die NHL und letztes Jahr für die DEL das die für die Öffnetlichkeit dargestellte und abgespeckte Version nicht alles ist was erfasst wird ist auch jedem klar und das der KEC resp Mahon auch nicht nur mit nem Spickzettel durch die Gegend reist hoffe ich doch) stark)
Von daher ist es den Grossen salopp gesagt eher wurscht wer was im Namen der DEL verwebseitet und evtl tragen sie deshalb sogar diesen Entschluß mit, dennoch nicht sehr wahrscheinlich

und dann noch eine ziemlich unverhohlene Forderung bzgl der DEL Führung und den handelnden Personen
Wie soll es denn jetzt, ja, wie kann es denn nun nach Ihrer Kritik weitergehen?

Sabo: Ich denke, dass sich die Liga wirklich hinterfragen muss, ob sie denn genügend Leute mit Visionen in der DEL-Führung hat. Am Ende des Tages ist sie das auch den Eishockey-Fans schuldig.
Huh jetzt spätestens dürfte es Tripcke ganz sicher einen kalten Schauer über den Rücken gejagt haben.
Oder er orientiert sich bereits beruflich von alleine um. Auf jeden Fall kann ich mich nicht erinnern das in der Ära der DEL jemals von einem DEL Klub bzw Besitzer so konkrete Forderungen nach seinem Kopf gegeben hätte. Tripcke war zwar lange (und meist unberechtigt) Zielscheibe von Fans aber von den Klubs kam in der Richtung eigentlich nie etwas.

Zum Schluß noch den Kommentar zu dem Interview

daraus
Die Aufgabe einer kompetenten und weitsichtigen DEL-Führung wäre es gewesen, die aus diesem exklusiven Kreis in die Redaktionsräume der WAZ gewehten Gerüchte zu entkräften — mit der Feststellung, dass damit einhergehend auch ein neues Nachwuchskonzept in Kraft treten soll (nach der Idee Thomas Sabos übrigens mit der festen Verpflichtung, jungen deutschen Spielern Eiszeit geben zu müssen); mit dem Eingeständnis, dass der tatsächliche Ausländeranteil dank wohlwollender Beamter in Bremerhaven, Iserlohn, Straubing oder Augsburg bereits jetzt weitaus höher liegt;
Statt einer solchen Erklärung kam von der DEL: gar nichts. Oder nur die wiederholte Aufforderung an die Klubs wie bei den Krisensituationen um die Freezers, das Fiasko um die neue Website der Liga, die anfänglichen Probleme mit dem neuen Fernsehpartner Telekom oder die immer wiederkehrenden Probleme mit den Schiedsrichtern zu verschweigen.
das ist als Kommentar natürlich die Meinung des Journalisten und nicht unbedingt deckungsgleich mit dem genauen Wortlaut von Sabo. Aber das Gefühl das dieser Kommentar als Sprachrohr Placebo für die eigentlich nicht so ausgesprochene Meinung von speziuell Sabo und vielleicht auch anderer Klubchefs ist drängt sich geradezu auf.

Mich deucht es könnte demnächst frostig in der Gegend von Neuss werden. Winter is coming
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von the boss »

:o :shock: :o :shock: :o Wahnsinn

dieses Totschweigen ist nichts anderes als eine absolute Katastrophe und Bankrotterklärung.

meine ganze Hoffnung liegt grade auf den sportlichen Leitern und einem hoffentlich guten und realistischen Konzept....
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Rooky »

Echt Wahnsinn,

Bevor diese misstände nicht behoben werden wird sich die DEL niemals entwickeln und eine Akzeptanz finden!

Es braucht glaube ich wirklich frische neue Leute an der Spitze die neue Maßstäbe setzen und Ideen entwickeln. Ich habe den Sabo eigentlich nie gemocht, aber vor seinem Einsatz muss man dann wohl doch Respekt zollen
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Traumpass »

Ein Interview mit Geschäftsführerin Gaby Sennebogen auf der HP der Tigers:

"Du denkst irgendwann, du bist im falschen Film."

Macht das trübe Bild von dieser Malle-Veranstaltung wieder ein wenig klarer. Wäre schön, wenn sich nach dem Vorpreschen von Sabo auch noch andere dazu zu Wort melden würden.

Offenbar hatte man die Vertragsverlängerungen der DEL-Vorsteher auch immer nur durchgewunken, deshalb sollten sich die Klubs über deren Gebaren und fehlende Visionen jetzt auch nicht zu laut beschweren.. :kotz:
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von the boss »

wirklich interessant :!: und schockierend zugleich.
Die Argumente sind natürlich größtenteils nachvollziehbar, was ich aber nicht verstehe ist, dass das eingesparte Geld ja dann ohnehin in den Nachwuchs geflossen wäre, was natürlich absolut positiv zu bewerten ist. Aber dann wäre die Ersparnis ja bei 0 € gewesen. Naja...

Grundsätzlich macht es ja Sinn die Kosten zu senken und zu schauen wo man sinnvollerweise Geld einsparen kann, aber langfristig geht das eben nur, wenn man konsequent in den Nachwuchs investiert und bei der momentanen Stimmung und der Meinungsverschiedenheiten bin ich da noch skeptisch
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Mäces4ever »

the boss hat geschrieben:Die Argumente sind natürlich größtenteils nachvollziehbar, was ich aber nicht verstehe ist, dass das eingesparte Geld ja dann ohnehin in den Nachwuchs geflossen wäre,
Glaubst du das wirklich?

Das Interview von Sabo war authentisch und hat Licht ins dunkel gebracht, aber dieses Interview hier ist für mich die übliche Öffentlichkeitsarbeit. Da wird wieder rum gejammert man hätte kein Geld und die Lösung soll sein, dass jetzt vorrübergehend (wer's glaubt wird seelig) auf 11/11 umgestellt werden soll, anstatt JETZT etwas für die Nachwuchsarbeit zu machen. Klar alibimäßig wird erwähnt man könnte das so eingesparte Geld (was genau wird da eigentlich eingespart, zuvor wurde doch gesagt dass dies die Zusatzkosten für die Gesellschafter runter bringen soll???) in den Nachwuchs gesteckt werden könnte. Aber erstens: Wie zuvor gesagt soll das doch die Zusatzkosten für die Gesellschafter senken, damit gibt es auch kein Geld mehr was übrig bleibt. Zweitens: Wenn die Gesellschafter doch 15 Mio. im Jahr für Nachverpflichtungen übrig haben, wieso kann das denn dann nicht von vornherein in den Nachwuchs investiert werden? Drittens: es wird zwar davon gesprochen dass das Geld in den Nachwuchs fließen soll, aber wie denn? Meines Erachtens gibt es derzeit doch nichmal vernünftige Konzepte wie denn in Zukunft mehr deutsche Spieler entwickelt werden sollen. Und so lange es kein vernünftiges Konzept gibt mit dem alle, oder zumindest ein Großteil, zufrieden sind wird da auch kein Cent investiert. Mal ganz abgesehen davon, dass das investierte Geld ohne Konzept auch gar keinen Nutzen hätte.

Wie gesagt, meines Erachtens ist das ein reines Lippenbekenntnis und dient nur dazu sich selber möglichst positiv darzustellen.
!!!Achtung!!!
Der oben geschriebene Kommentar ensprang meiner eigenen Meinung und ist somit nicht rechtskräftig verwertbar.

Auf Grund rethorischer Mittel, kann der Kommentar Verallgemeinerungen, Überspitzungen oder ironische Elemente enthalten.
Traumpass
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Traumpass »

Für mich klingt das ja zwischen den Zeilen nach einem einzigen Plädoyer für meinen alten und nie aufgegebenen Traum von einer 12er-Liga, die mir WESENTLICHST wichtiger wäre als Auf- und Abstieg:

Schicke, schlanke 44 Vorrundenspiele, in Folge weg mit den Pre-Playoffs, nieder mit den Dienstagsspielen, Yeah, mehr Zeit für die Nationalmannschaft, reduzierter Druck auf die verbliebenen Mannschaftsetats aufgrund Neumischung von Angebot und Nachfrage, mehr ..

Und ZACK, wieder aufgewacht in der trüben DEL-Realität.. die Freezers mußten ja auch unbedingt und sofort ersetzt werden.. :|
ICECOLD
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von ICECOLD »

Für mich ist eine Reduzierung der Clubs der falsche Weg.
Es muss eine Mindestanzahl von Clubs geben, damit die Clubs überhaupt wahrgenommen werden.

Ich glaube, dass es in Deutschland noch viele Menschen gibt, die gar nicht wissen, dass es eine DEL-Eishockeyliga gibt.
Traumpass
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Traumpass »

ICECOLD hat geschrieben:Für mich ist eine Reduzierung der Clubs der falsche Weg.
Es muss eine Mindestanzahl von Clubs geben, damit die Clubs überhaupt wahrgenommen werden.

Ich glaube, dass es in Deutschland noch viele Menschen gibt, die gar nicht wissen, dass es eine DEL-Eishockeyliga gibt.
Hier bin ich neugierig, kannst Du den von dir gesehenen Zusammenhang zwischen Mindestanzahl der Clubs und deren öffentlicher Wahrnehmung noch weiter erläutern bzw. warum es dafür einer Mindestzahl von 14 bedarf?

Weil, die heute oftmals diffamierte Bundesliga war in den 80ern fast durchgängig mit nur 10 Teams unterwegs, und die Popularität der Sportart Eishockey inkl. der Nationalmannschaft in jener Dekade als Kronprinzensportart basierte maßgeblich auf Übertragungen im Öffentlich-rechtlichen TV (großzügigste Übertragungen der WMs, regelmäßige Zusammenschnitte der Liga-Spitzenspiele in Sportschau und Co.).
harkonnon
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von harkonnon »

Traumpass hat geschrieben:Ein Interview mit Geschäftsführerin Gaby Sennebogen auf der HP der Tigers:

"Du denkst irgendwann, du bist im falschen Film."

Macht das trübe Bild von dieser Malle-Veranstaltung wieder ein wenig klarer. Wäre schön, wenn sich nach dem Vorpreschen von Sabo auch noch andere dazu zu Wort melden würden.

Offenbar hatte man die Vertragsverlängerungen der DEL-Vorsteher auch immer nur durchgewunken, deshalb sollten sich die Klubs über deren Gebaren und fehlende Visionen jetzt auch nicht zu laut beschweren.. :kotz:

boah alter Falter ist das ein krudes und abstruses *hust Geschwafel
im Zusammenhang mit dem "netten" Foto daneben fällt es einem echt schwer nicht allen existierenden Klischees bzgl blonder Frauen mit tiefem Ausschnitt und Positionen in leitender Stellung einfach nur ohne weitere Diskussionen blind zuzustimmen.

Aber so sind wir ja nicht wir versuchen ja Sinnhaftigkeit, Stringente Argumentationsketten und was nicht alles zu erkennen und erkentnisstiftend an die breite Öffentlichkeit zu erklären.

Ok die erste Frage wird ja noch sinnvoll und für jeden DEL Interessierten nachvollziehbar beantwortet.

Die Klubs geben zu viel Geld aus und das in erster Linie für das spielende Personal. Wenn da nicht bald Einsparungen vorgenommen werden drohen Pleite und Rückzug von Teams aus der DEL

die zweite Frage muß man schon ein wenig verschmitzt lächeln und denkt sich klaro ;)
zwar auch Straubing aber statt des statistischen Mittelwert von 7% der anfallenden Summe eben nur 1%
aber unabhängig davon ob das stimmt wundert man sich schon vorher wurden noch knallharte Zahlen unbelegt ! (15 bzw 8 Millionen) als Fakt auf den Tisch des Interviewers geworfen, in Bezug auf den Anteil straubings kommt dann ein verschwommenes nicht mal 1% davon.
Mal abgesehen davon das diese Rechnung ja Schönfärberei vom feinsten ist.

1% von 15 Millionen sind 150000 Euro
aber wenn man mal davon ausgeht das der Gesamtetat von ja eh schon einer der kleinsten in der Liga ist (5,2 Millionen lt Eishockey News) und man da noch diverse gleiche und ungleiche Faktoren wie Stadionmiete (zb Köln und Düsseldorf ;) , Nachwuchsakademie (zb München, Mannheim), Investition in Spielstätten bzw deren Abtragung (zb Berlin), Fahrt und Übernachtungskosten, Trainingsbetrieb, Materialkosten rausrechnen muß dürften sich die Etats für Spielergehälter schon mal wieder auf ähnlichem Level einpendeln und dann liegt der Verdacht recht nahe die 1% bei der Gesamtsumme die Straubing überzieht ähnliche viele Prozent vom Spieleretat zu viel sind wie bei den anderen Klubs auch
Es wäre einfacher gewesen hätte aber die Kollegen sicher mehr verärgert, wenn man ein rauhes aber herzliches "Die anderen sind alle bekloppt NUR WIR arbeiten vernünftig !" hingerotzt hätte.

Na gut ich lächle ein wenig und sach mir Jo frau säg den Ast nicht ab auf dem du sitzt, machst nen tollen Job

aber ab frage 3 mit dem Nachwuchsmodell da kommt dann die Logik für Blonde echt in Fahrt

also Nachwuchsmodell das eine 6 stellige Summe pro Jahr kostet aha (merke Straubing 5,2 millionen etat München als Krösus 12,5 Millionen) 6 stellig kann alles sein von 100k bis 999k mit anderen Worten das kann (und wird) in der Praxis immer noch bedeuten das ein sogenannter "reicher" Klub in einem immer noch für Straubing schmeichelhaften Volumen mehr aufbringen muß bzw in der Vergangenheit auch definitiv schon hat.


und dann wird es ab Frage 4 bzgl der Stimmungslage echt wild
da behauptet sie dann allen Ernstes die liga würde zum einen Sparkurs einfordern und zum anderen höhere Ausgaben verlangen... Nein Frau Sennebogen die Liga fordert einen noch härteren Sparkurs damit alle die eh schon nicht sparen, ihren selbstauferlegten Verpflichtungen einer brauchbaren Nachwuchsarbeit nachkommen, ganz besonders die Klubs die da eh nur Lippenbekenntnisse in der Richtung abgeben zu denen unter anderen auch Straubing gehört. Das ist weder inkonsequent oder eine Bestrafung, das sagt lediglich aus das manche nicht nur zu viel Geld in den Profikader stecken sondern noch eine Stufe höher viel zu viel kann man aber mal sehen wie grundsätzliche Denke ist. Zu viel Geld ausgeben für die DEL Mannschaft ist schlecht, aber Geld für die Nachwuchsförderung davon abknapsen (und das trifft ja lle gleichermassen) ist schlechter. Sollen das doch die anderen tun, wir geben lieber weiter nur normal zu viel aus.

und jetzt hat sie sich anscheinend vollkommen von einer verständlichen Sinnhaftigkeit verabschiedet
als es dann um das Thema 11 statt 9 Ausländerlizenzen geht

Aus dem angesprochenen Interview von Sabo habe ich eher abgeleitet das Sabo nicht für mehr AL eintritt.
Jetzt wird es aber so dargestellt das Sabo das sehr wohl bemängelt hat zumindest aber der Stein des Anstosses war das man bis zu 2 Ausländer gar nicht erst einsetzen darf.
Und dann wird es zumindest für mich wirr Köln Nürnberg und Straubing waren angeblich für diesen Vorschlag :roll: Welchen Vorschlag dafür dagegen ? Keine Ahnung, die zitierte Aussage vom KEC das die Liga so wie ist spannend und ausgeglichen ist und alle davon profitieren wenn es so bleibt kann ich nur so verstehen das Köln für die bisherige 9+2 Regelung war und somit dann eben auch Nürnberg und Straubing.
Aber vielleicht stehe ich zu dem Zeitpunkt auch schon auf dem Schlauch der Erkenntnis
*kopf kratz

Anyway mit grossem Ausholen über Preise und Preisentwicklungen bzgl mittelmässiger und nicht mal mittelmässiger deutscher Spieler spinnt sie dann den Bogen das im Endeffekt 11 Ausländer billiger sind als 9.
bzw das 11 Ausländer billiger sind als 9 und die 2 (logischerweise) schlechtesten Deutschen Spieler im Kader. Kann sein kann auch nicht sein, wer kennt schon genau alle Verträge der Spieler, aber ich stelle mal die verwegene Prognose auf es trifft nicht die schlechten, älteren, teureren Dutschen mit dem schlechten Preis-Leistungsverhältnis zuerst. Es trifft die Föli Spieler die für nen Appel und nen Ei in die DEL Kader reinriechen dürfen vorher denn genau so wie der 30 jährig Billig Import Spieler jeden 18 jährigen erst mal dank seiner Erfahrung rausdrängt, wird das der vielleicht zu teure deutsche Borderline Spieler auch hinbekommen (vielleicht nicht in jedem Fall im selben Team aber es wird sich schon jemand finden, genau wie sich immer noch Plätzchen für die Über35jährigen die besser aufhören sollten finden, spätestens dann wenn die ersten Verletzten zu beklagen sind.



Schon geistig abgeschaltet ? Kann ich nachvollziehen brauchte auch meine Erholungspausen

Ok kommen wir zum eindeutschen Trend

ok der ist also laut Frau Sennebogen für Klubs mit kleinem Etat nicht nur legitim sondern
wirtschaftliche Notwendigkeit

Notwendigkeit wofür ? Um Teil der DEL zu bleiben aus der man ja bislang nicht absteigen kann ?
um besser zu sein als
Straubing, Augsburg, Bremerhaven, Iserlohn
und noch Schwenningen die ja so doof sind und lieber mit deutschen Letzter oder Vorletzter werden als so erfolgreich zu sein wie die anderen 4 gennannten Klubs (beste Platzierung Augsburg 1x 7. + 5 x Viertelfinale sowie1 x Finale in 22 DEL Saisons, Bremerhaven hmmm, Iserlohn 1x3., 1x 5. 2x 6. ganze 4 mal das Viertelfinale (=top 8) erreicht in 21 Saisons und Schwenningen als quasi Neuaufsteiger 1x 5 und 1x Viertelfinale in immer noch gesamt 12 Saisons ach ja und finally Straubing 10 Saisons 1x 6. 2 x9. je 1 x VF und HF)
Selbst wenn man jetzt nicht nachhakt und kritisch nachfragt wo denn die Sinnhaftigkeit darin ist wenn alle diese genannten trotzdem nur in Ausnahmefällen mal eine Chance haben aus Stigma der letzten Plätze auszubrechen und sich dafür wie ja nun bekannt bereit sind immer alle gemeinsam über ihre Verhaltnisse Geld auszugeben (könnte man ja auch gemeinsam einig billiger haben, für einen von den 5 reicht es jede Saison ja trotzdem dann immer noch)
Mich hätte auch eine kleine Zwischenfrage gefreut was denn so ein eingedeutschter Neu-Eishockeydeutscher am Ende des Tages kostet denn ich glaube kaum das das weniger ist als bei zB einem Nachwuchsmann und dann kommen ja bei den Herrschaften nicht selten noch ganz andere Nebeneffekte wie Anreise, grössere Wohnung nicht selten für ganze Familie und natürlich Bestech... *hust* Verwaltungskosten für die Papiere und Amtsgänge dazu


und dann geht das so weiter und so weiter

aber nicht einmal wird erwähnt das die Ausländerregelung der DEL nicht 11 Spieler ist oder war sondern 9 (bzw früher immer eine feste Anzahl) und die beiden Zusatzlizenezen nur eingeführt wurden damit die Klubs die Möglichkeit haben bei Verletzungen, Vertragsauflösungen oder sportlichen Fehlgriffen eine Möglichkeit zum NACHBESSERN haben. Es war nie Rede davon oder die Idee dahinter einfach mal 11 Ausländer zu verpflichten und dann zu gucken wer davon die 9 besten sind. Das kann man zwar regeltechnisch so machen, aber dann muß man sich als "erfolgreicher Unternehmer" auch drüber im klaren darüber sein das kostet mehr und die 2 die dann nicht mitspielen dürfen sind reiner Luxus und keine Strafe.
Wenn ich mir das so durchlese von der Argumentation muß ich dringend meine Autohändler anrufen die mir/uns zwar im Notfall auch nen Ersatzwagen für auch wenn alle Stricke für beide Fahrzeuge reissen zur Verfügung stellen, aber ein fester Ersatzwagen mit möglichst noch Fahrer der nebenbei noch das eine oder andere für mich erledigt wäre doch besser. Mache ich direkt, schaun mer mal was die dazu sagen ....


ach was sehe ich denn da noch eine Anmerkung die von nem potentiellen DEL Manager kommen könnte
Es muss eine Mindestanzahl von Clubs geben, damit die Clubs überhaupt wahrgenommen werden.

Ich glaube, dass es in Deutschland noch viele Menschen gibt, die gar nicht wissen, dass es eine DEL-Eishockeyliga gibt.
Jo besonders in Wolfsburg wäre es wünschenswert das den Leuten mal zu vermitteln :roll:
Da dürfte der Anteil auf jeden Fall überproportional hoch sein :kotz:
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von Traumpass »

harkonnon hat geschrieben: Selbst wenn man jetzt nicht nachhakt und kritisch nachfragt wo denn die Sinnhaftigkeit darin ist wenn alle diese genannten trotzdem nur in Ausnahmefällen mal eine Chance haben aus dem Stigma der letzten Plätze auszubrechen und sich dafür wie ja nun bekannt bereit sind immer alle gemeinsam über ihre Verhaltnisse Geld auszugeben (könnte man ja auch gemeinsam einig billiger haben, für einen von den 5 reicht es jede Saison ja trotzdem dann immer noch)
Nur mal so als Einwurf,
DAS ist für mich der Hauptgrund, warum mir vor einer prinzipiell und gedanklich attraktiven Auf- und Abstiegsregelung in der Praxis einfach graut. Die unten stehenden, bedrohten Klubs werden (aus ihrer Sicht: notfalls) noch viel weiter über ihre Verhältnisse Geld ausgeben, um den sportlichen Abstieg ins DEL2-Nichts zu vermeiden, mit der Konsequenz, dass nicht nur der tatsächliche Absteiger dann sofort Pleite sein wird, sondern womöglich auch noch einer der sportlich Überlebenden über kurz oder weniger lang denselben Weg antritt.. meine düstere Prognose, weil ich einfach nicht mehr an die wirtschaftliche Vernunft der Klubs glauben kann.

Aus meiner Sicht plädiert Frau Sennebogen in diesem Interview im Kern für eine Ligaverkleinerung - unter Wegfall auch von Straubing.

Nachdem ich das Medienecho rund um den Standort Straubing schon etwas länger verfolge, sind die für mich ohnehin der aktuelle Kandidat Nummer 1 auf einen freiwilligen Rückzug aus der DEL in den nächsten 2 bis 3 Jahren.
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von harkonnon »

Traumpass hat geschrieben:
Aus meiner Sicht plädiert Frau Sennebogen in diesem Interview im Kern für eine Ligaverkleinerung - unter Wegfall auch von Straubing.

Nachdem ich das Medienecho rund um den Standort Straubing schon etwas länger verfolge, sind die für mich ohnehin der aktuelle Kandidat Nummer 1 auf einen freiwilligen Rückzug aus der DEL in den nächsten 2 bis 3 Jahren.
ha wer #1 und Marktführer (oder Aussteiger) ist, wird immer noch in der Konzernzentrale von VW entschieden :mrgreen:

now to something completely different
schon mal versucht mit nem e-Golf ne Probefahrt zu bekommen, die Arroganz bei VW und selbst ihren kleinen Händlern ist trotz Dieselskandal und watnoch ungebrochen.

Selbst bei BMW und Daimler (wo man so ein Verhalten eher erwartet) ist das in dieser Hinsicht komplett anders.

Soll nichts anderes heissen als Straubing ist vielleicht ein DEL Standort ohne grosse Zukunft aber die würden wenigstens mit allem was sie haben drum kämpfen in der DEL zu bleiben.
In Wolfsburg dagegen würde es wahrscheinlich ein Memo aus der Konzernzentrale geben und anschliessend stehen beim nächsten Sperrmüll 50 - 100 Trommeln auf der Strasse sonst keine weiteren Reaktionen vor Ort.
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Re: Ausländerkontingent in der DEL

Beitrag von stephane22 »

Traumpass hat geschrieben: DAS ist für mich der Hauptgrund, warum mir vor einer prinzipiell und gedanklich attraktiven Auf- und Abstiegsregelung in der Praxis einfach graut. Die unten stehenden, bedrohten Klubs werden (aus ihrer Sicht: notfalls) noch viel weiter über ihre Verhältnisse Geld ausgeben, um den sportlichen Abstieg ins DEL2-Nichts zu vermeiden, mit der Konsequenz, dass nicht nur der tatsächliche Absteiger dann sofort Pleite sein wird, sondern womöglich auch noch einer der sportlich Überlebenden über kurz oder weniger lang denselben Weg antritt.. meine düstere Prognose, weil ich einfach nicht mehr an die wirtschaftliche Vernunft der Klubs glauben kann.
Post des Tages - endlich mal ein Mitverbünderer, der das Problem um den Auf- und Abstieg erkannt hat. :!:
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