Zukunft der DEL ?!?

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Re: Machen die DEL-Verantwortlichen den Sport kaputt?

Beitrag von millencolin »

Micro hat geschrieben:Im Prinzip eine Gute Idee, aber noch besser wäre gewesen diesen Thread zu benutzen ;)
Hör mir auf, da hing ich jetzt aber dran. Das Ding wollte sich nicht zusammenführen lassen. Erst als ich es von allgemein zu DEL geschoben hat ging es... Manchmal..... :evil:
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Re: Machen die DEL-Verantwortlichen den Sport kaputt?

Beitrag von Micro »

millencolin hat geschrieben:
Micro hat geschrieben:Im Prinzip eine Gute Idee, aber noch besser wäre gewesen diesen Thread zu benutzen ;)
Hör mir auf, da hing ich jetzt aber dran. Das Ding wollte sich nicht zusammenführen lassen. Erst als ich es von allgemein zu DEL geschoben hat ging es... Manchmal..... :evil:
Verstehe ich nicht, die Threads waren doch beide in DEL :?:
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Re: Machen die DEL-Verantwortlichen den Sport kaputt?

Beitrag von millencolin »

Micro hat geschrieben:
millencolin hat geschrieben:
Micro hat geschrieben:Im Prinzip eine Gute Idee, aber noch besser wäre gewesen diesen Thread zu benutzen ;)
Hör mir auf, da hing ich jetzt aber dran. Das Ding wollte sich nicht zusammenführen lassen. Erst als ich es von allgemein zu DEL geschoben hat ging es... Manchmal..... :evil:
Verstehe ich nicht, die Threads waren doch beide in DEL :?:
Nene, der von B.LeHai erstellte war erst in eishockey allgemein! Dann wollt ich zusammen führen, dann ging das nicht. Dann verschoben, dann zsammengeführt und dann gings! :D
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Re: Machen die DEL-Verantwortlichen den Sport kaputt?

Beitrag von Micro »

millencolin hat geschrieben: Nene, der von B.LeHai erstellte war erst in eishockey allgemein! Dann wollt ich zusammen führen, dann ging das nicht. Dann verschoben, dann zsammengeführt und dann gings! :D
OK, dann habe ich ihn erst gesehen (und gepostet), nachdem Du ihn schon verschoben, aber noch nicht zusammengefügt hattest.

Aber jetzt Schluß mit OffTopic, sonst musst Du unsere Beiträge gleich wieder auslagern :lol:
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

huch - ich hoffe doch, ich habe jetzt nicht für allzuviel Verwirrung gesorgt :?

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von samsam80 »

Ui da kann ich ja weiterdiskutieren!! GG
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

...und dann wühle ich mich so durch die Pressearchive und stolpere zufällig über ein Fundstück, dass mich meine Meinung ändern lässt. Ich hau' dann nämlich doch noch einmal feste auf Herrn Trippcke drauf, denn wer sowas sagt:
Tripcke wies indes auch auf die Verantwortung der unteren Ligen für den Nachwuchs hin. “90 Prozent der Spieler in den Jugend-Nationalmannschaften kommen aus den DEL-Klubs”, rechnete er vor: “Man kann nicht nur auf 14 DEL-Eigentümer vertrauen, die das deutsche Eishockey retten sollen.”
outet sich als völlig planlos. Wenn diese Aussage so stimmt, hat der Mann vom Eishockey in Deutschland keine Ahnung :shock:
Kennt der überhaupt irgendwelche Zahlen, was das Amateureishockey angeht? Oder die Nachwuchsarbeit der Vereine? Woher sollen denn seiner Meinung nach Jugendnationalspieler kommen - aus der Bezirksliga? Wer sollte denn den abschliessenden Feinschliff für Top-Nachwuchsleute übernehmen, wenn nicht die DEL - und vor allem: woher kommt denn das Geld für mehr Nachwuchsarbeit? Von den Gemeinden? Den Vereinen? Vom Sportbund? - und zu guter Letzt - das habe ich ja auch schon geschrieben: wenn das deutsche Eishockey "gerettet" werden muss, warum ist es denn in der Krise (oder durch wen oder was)?
*grummel* :evil:

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von KartenHai »

B. LeHai hat geschrieben:...und dann wühle ich mich so durch die Pressearchive und stolpere zufällig über ein Fundstück, dass mich meine Meinung ändern lässt. Ich hau' dann nämlich doch noch einmal feste auf Herrn Trippcke drauf, denn wer sowas sagt:
Tripcke wies indes auch auf die Verantwortung der unteren Ligen für den Nachwuchs hin. “90 Prozent der Spieler in den Jugend-Nationalmannschaften kommen aus den DEL-Klubs”, rechnete er vor: “Man kann nicht nur auf 14 DEL-Eigentümer vertrauen, die das deutsche Eishockey retten sollen.”
outet sich als völlig planlos. Wenn diese Aussage so stimmt, hat der Mann vom Eishockey in Deutschland keine Ahnung :shock:
Kennt der überhaupt irgendwelche Zahlen, was das Amateureishockey angeht? Oder die Nachwuchsarbeit der Vereine? Woher sollen denn seiner Meinung nach Jugendnationalspieler kommen - aus der Bezirksliga? Wer sollte denn den abschliessenden Feinschliff für Top-Nachwuchsleute übernehmen, wenn nicht die DEL - und vor allem: woher kommt denn das Geld für mehr Nachwuchsarbeit? Von den Gemeinden? Den Vereinen? Vom Sportbund? - und zu guter Letzt - das habe ich ja auch schon geschrieben: wenn das deutsche Eishockey "gerettet" werden muss, warum ist es denn in der Krise (oder durch wen oder was)?
*grummel* :evil:
Ich bin sicherlich kein allzu großer Fan des Berufs-Schönredners der DEL, aber hier muss ich mal kurz einhaken. Tripckes Aussage zielte garantiert nicht auf die Landes- oder Bezirksliga ab, sondern eher auf die Oberliga und vor allem die 2. Bundesliga. Jugend-Nationalmannschaften sind ja nicht nur die U20, sondern alles bis zur U16... und wenn die Aussage so stimmt, dass 90% der Jung-Nationalspieler aus DEL-Klubs oder deren Jugendabteilungen stammen (was ich so aus dem Bauch nicht nachvollziehen kann, zumal das Interview fast 2 Jahre alt ist), stimmt das schon bedenklich...immerhin ist nur knapp die Hälfte der DNL-Teams einem DEL-Club zugehörig, die anderen gehören zu unterklassigen Vereinen. Von daher kann da irgendetwas nicht stimmen...
Mit freundlichen Grüßen vom KartenHai.

Hat jemand Lust auf ein Spielchen? ;)

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

KartenHai hat geschrieben:Tripckes Aussage zielte garantiert nicht auf die Landes- oder Bezirksliga ab
die Bezirksliga war eigentlich auch ironisch gemeint - die DEL-Verantwortlichen haben aber für mich (sowie alle anderen Leute an der Basis, mit denen ich so rede) das Recht verwirkt, Nachwuchsarbeit zu kritisieren, weil ihr Handeln und ihre Beschlüsse nicht helfen, den Sport populärer zu machen. Das genau ist aber der Hauptgrund, warum die Vereine allesamt Nachwuchssorgen haben - wo keine Basis ist, hilft auch kein Fördern :| (Talente in der Oberliga kommen zum grossen Teil ja auch aus Provinzklubs - der "Talentpyramide" fehlt einfach unten eine solide Basis, um die Reihen zu füllen).

Die Clubs der 2. Bundesliga haben ebenfalls das Problem, dass durch die Ligenstruktur einfach nicht ordentlich gearbeitet werden kann. Der 2 x 12 Clubs-Vorschlag für erste und zweite Liga wäre, zusammen mit einer weiteren Reduktion der ALs und Erhöhung der Anzahl für FLs, optimal geeignet, diese Situation entscheidend zu verbessern. Solange das Gefälle zwischen erster und zweiter Liga künstlich so steil gehalten wird, sind das zwei getrennte Veranstaltungen - sprich: wer in die erste Liga will/kommt, muss sich komplett neu orientieren - am besten, indem er alle Talente rausschmeisst, möglichst viele aktuelle DEL-Spieler einkauft und die Top-Positionen mit Legionären besetzt. Da ist die Nachwuchsfrage völlig fehl am Platz.

Hut ab vor dem Mut der Haie und Eisbären, die da oft gegen den Strom schwimmen...

Ich habe ja bereits gesagt, dass es mir nicht darum geht, auf dem Eishockey-Ecclestone rumzuhauen, aber dann soll er nicht so einen unreflektierten Schwachsinn von sich geben, sondern einfach nur seine Arbeit tun. Die Bedingungen werden sich spätenstens dann ändern, wenn die Hallen in Berlin, Köln, Mannheim und Hamburg noch leerer bleiben.

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von millencolin »

B. LeHai hat geschrieben:
Hut ab vor dem Mut der Haie und Eisbären, die da oft gegen den Strom schwimmen...
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

nur, damit man mal so eine Vorstellung hat, wie Eishockey an der Basis aussieht: als unser Ältester anfing zu spielen, bin ich, damals noch im Norden, zweimal die Woche 60km zum Trainig gefahren, einmal davon Sonntags morgens um 06:00 Uhr - die spielten im Bambinibereich später in Spielgemeinschaft mit einem 200km entfernten Club.
In Bielefeld teilen sich 3 Vereine mit insgesamt etwa 10-12 Teams die wenigen Trainingszeiten mit 3 Hobbymannschaften und der Kringelkratzerabteilung von Arminia Bielefeld (und das in einer "Halle", die keine Wände hat, sondern nur ein Dach :lol: ).
Herford, Osnabrück, Münster, Dinslaken - allesamt jedes Jahr neu vor der Frage: kann der Betrieb der Eishalle aufrechterhalten werden? Bekannte fahren über 200km zu einem Bambini-Heimspiel - nicht etwa Landesliga, sondern in der Bezirksliga NRW-Ost :shock:

Vor diesem Hintergrund ist das alles hohles Gefasel - soll von der Unfähigkeit der DEL-Verantwortlichen ablenken, Sport und Kommerz sinnvoll zu verbinden - es ist ja nicht so, dass sich die DEL-Clubs alle dumm und dusselig verdienen - wer das glaubt, sieht nicht richtig hin. Das Konzept stinkt und zwar sowohl für den Sport, als auch für die Investoren.

(ja genau, das ist mein persönlicher "falscher Fuss" - darüber könnte ich mich vortrefflich aufregen :x )

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

millencolin hat geschrieben:
B. LeHai hat geschrieben:Hut ab vor dem Mut der Haie und Eisbären, die da oft gegen den Strom schwimmen...
Krefeld? Düsseldorf?
was die Nachwuchsarbeit angeht, hast Du natürlich völlig recht. Ich hatte da in dem Moment vor allem die Anzahl der deutschen Stammspieler im Kopf, und das Nicht-Nutzen von vorhandenen ALs...
Den Düsseldorfern kann man die Nachwuchsarbeit aufgrund ihres ewigen Finanzlochs gar nicht hoch genug anrechnen. Im Prinzip haben ja alle irgendwie den Schuss gehört - selbst die Freezers rotieren ja jetzt ganz ordentlich. Frankfurt, Mannheim ...

Im Forum werden ja derzeit auch ganz heiß die Themen Vereinstreue, Loyalität und Moral diskutiert - nicht unbedingt Werte, die einem sofort beim Profisport einfallen, aber dass ein Lokalpatriot die Fans mobilisiert und dem ganzen Zirkus eine höchst emotionale Komponente verleiht, weiss jeder. Das "Salz in der Suppe" sozusagen. Mal ganz davon abgesehen, dass es teuer geworden ist, keine Nachwuchsarbeit zu machen :roll:

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B. LeHai
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »


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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Tatanka »

Eines sollte man aber auch mal anmerken. Ohne die Arbeit der sogenannten kleinen Vereine, wären die Eisbären mit ihrem Nachwuchskonzept nur die Hälfte wert. Denn wenn man sich mal den Kader in der Schülerbuli und DNL ansieht, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, daß über die Hälfte der Jungs von anderen Clubs gekommen sind.
Nur mit Jungs aus Berlin würde das auf diesem Level nicht finktionieren, da es einfach nicht genügend Kids gibt, die Eishockey spielen wollen und auf der anderen Seite muß man sagen, daß man bei den Eisbären aus den vorhandenen Möglichkeiten zu wenig macht.
So kommen halt viele talentierte Jungs aus anderen Vereinen und diese werden dann optimal gefördert und gefordert. Darin liegt für mich das eigentliche Plus des Berliner Nachwuchsmodells.
Deshalb sind solche Aussagen wie die des Herrn Tripcke nur die halbe Wahrheit. Zwar kommen über 90% der aktuellen U23 Spieler der DEL aus der DNL, aber dort haben nur Düsseldorf, Köln, Eisbären, Krefeld und Mannheim (und dort wird richtig viel Geld verschleudert) ein DNL-Team. Der Rest sind 2.Liga oder gar Oberliga-Clubs. Und das ist ein Armutszeugnis für die DEL, zumal es mit Frankfurt und Augsburg zwei DEL-Clubs gab, die ihr DNL-Team haben sterben lassen.
Wer, wenn nicht die DEL-Clubs haben denn in Deutschland das Geld, um es in den Nachwuchs zu investieren?
Aber dort sitzen Manager, die auch am kurzfristigen Erfolg gemessen werden und da setzt man dann lieber auf drittklassige Ausländer, als auf unfertige Deutsche, bei denen man sich auch noch um die Ausbildung kümmern müßte.
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

scroll mal 3, 5 und 7 Beiträge hoch - da hatte ich das im Prinzip ja auch schon geschrieben. Diese merkwürdigen Bemerkungen von Tripcke waren ja der Auslöser für meine "roten Ohren" ;)

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harkonnon
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von harkonnon »

B. LeHai hat geschrieben:nur, damit man mal so eine Vorstellung hat, wie Eishockey an der Basis aussieht: als unser Ältester anfing zu spielen, bin ich, damals noch im Norden, zweimal die Woche 60km zum Trainig gefahren, einmal davon Sonntags morgens um 06:00 Uhr - die spielten im Bambinibereich später in Spielgemeinschaft mit einem 200km entfernten Club.
In Bielefeld teilen sich 3 Vereine mit insgesamt etwa 10-12 Teams die wenigen Trainingszeiten mit 3 Hobbymannschaften und der Kringelkratzerabteilung von Arminia Bielefeld (und das in einer "Halle", die keine Wände hat, sondern nur ein Dach :lol: ).
Herford, Osnabrück, Münster, Dinslaken - allesamt jedes Jahr neu vor der Frage: kann der Betrieb der Eishalle aufrechterhalten werden? Bekannte fahren über 200km zu einem Bambini-Heimspiel - nicht etwa Landesliga, sondern in der Bezirksliga NRW-Ost :shock:

Vor diesem Hintergrund ist das alles hohles Gefasel - soll von der Unfähigkeit der DEL-Verantwortlichen ablenken, Sport und Kommerz sinnvoll zu verbinden - es ist ja nicht so, dass sich die DEL-Clubs alle dumm und dusselig verdienen - wer das glaubt, sieht nicht richtig hin. Das Konzept stinkt und zwar sowohl für den Sport, als auch für die Investoren.

(ja genau, das ist mein persönlicher "falscher Fuss" - darüber könnte ich mich vortrefflich aufregen :x )
wo ist der Punkt ?
was können die DEL Verantwortlichen dafür das viele der "Dorf"-Eishallen mangels Rentabilität immer wieder vor der Schliessung stehen ?
dazu dann noch die Erwähnung von Orten wie Herford und Dinslaken, beides Standorte mit ursprünglich grossem Zuschauerpotential. Wie oft hat ein ansässiger Verein dort schon pleite gemacht, bzw wieder ganz unten anfangen müssen, weil sie ja unbedingt als Zuschauer-Attraktion mindestens 2 Kanadier in den Reihen hatte und dazu noch richtig Geld an jeden halbwegs Regionalliga-tauglichen deutschen Spieler zahlten ? Es ist doch in den unteren Ligen (Landes- bis Oberliga) immer wieder das selbe. Es kommt ein neuer Vereinspräsi der mit tollen Ideen aufwartet und den Verein zu ungeahnten Höhenflügen führen will und dann in der Regel nach 1-3 Jahren mit einer fetten Insolvenz abtritt. In dieser Zeit wird dann jede Menge Kohle verbrannt um ja noch einmal aufsteigen zu können, den Spielern der 1. jeder Wunsch erfüllt und im Nachwuchs wenn überhaupt nur das Minimum investiert um Verbandsstrafen zu vermeiden.
Das schlimme daran ist ja noch nicht mal der Versuch, sondern das in der Regel überhebliche Gebaren der zu den Termintagungen erscheinenden Offiziellen, die dann entgegen jeder sportlichen Vernunft bei jedem Neubeginn den vernünftig wirtschaftenden Vereinen zumuten mindestens eine Doppelrunde spielen zu müssen da sich ihre teuren Teams ja sonst nicht finanzieren lassen und gleichzeitig darüber mokieren wie amateurhaft die anderen doch arbeiten.
Ich könnte dir viele Standorte quer über Deutschland nennen wo sich das genau so abspielt und abgespielt hat. Von Adendorf bis salZgitter sozusagen. Frag mal die Jungs hier die in Neuwied Eishockey gucken, wie sich so ein Auf und Ab Kreislauf anfühlt, die haben da auch jede Menge Erfahrung.
Und das natürlich auch fast jedesmal zu Lasten des kümmerlich dahinsiechenden Nachwuchses geht, der sich oft auch nach übelsten Pleiten, nur dank der Iniative der Eltern mit viel Herzblut am Leben hält, bzw immer wieder neu organisiert. Das da nicht wirklich absolute Beigeisterung für den Sport Eishockey aufkommt ist doch klar, alleine schon deshalb weil die Idole der dortigen Kinder oft nicht die NHL oder DEL Stars sondern der lokale Kanada Zampano, der aber nach der Pleite eben für den nächsten gut zahlenden Verein spielt. Da liegt doch das wahre Übel der ich sag mal Vereine der 2.-3. Kategorie. Da kann die DEL nichts für und auch nicht wirklich helfen. Genau so wenig kann die DEL die Entfernungen zwischen einzelnen Standorten verkleinern. Frag mal die Eishockeyeltern in Norddeutschland oder Rheinland Pfalz, für die ist es unter 150km ja gar kein Auswärtsspiel.

Dein Berliner Beispiel ist übrigens nett zu lesen, aber auch nicht wirklich hilfreich, wir wissen ja nun alle welche finanziellen Möglichkeiten da im Background stehen und man damit natürlich ein bestehendes Nachwuchssystem erhalten und verbessern kann.

Also was genau wirfst du den DEL Verantwortlichen in Bezug auf die kleinen Vereine vor ?
Selbst wenn solche Teams wie Frankfurt jetzt auf einmal vorbildliche Nachwuchsarbeit leisten würden, sehe ich deinen Punkt nicht, auch das ändert doch nichts an den Problemen zb bei euch in Bielefeld, es kommen evtl ganz neue dazu.
Frag doch mal Nachwuchstrainer im Kölner Raum wie frustrierend es ist das nicht nur jeder halbwegs begabte junge Spieler zum KEC wechseln will (was ja auch so sein soll) nein auch jeder eingebildet begabte will dahin und dank der oft noch eingebildeteren Eltern sind das ca 8 von 10 und so haben die kleineren Vereine wiederum Probleme die Sollstärke zu erreichen, während sich mancher Eishockeypapa gerne im Glanze seines bankdrückenden Sohnes im Haie Trikot sonnt. Wenn er dann nach 2 Jahren frustriert wieder zum Stammverein zurückkehrt wird natürlich kein gutes Haar an der verheerenden Nachwuchsarbeit des großen Klubs gelassen, die wirkliches Talent ja nicht zu schätzen wissen.

Ist aber alles nur die Schuld der DEL, is klar.

außerdem könnt ihr in Bielefeld froh sein ein Dach zu haben, so lange ist das nämlich noch gar nicht drauf. :twisted:
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

harkonnon hat geschrieben:Also was genau wirfst du den DEL Verantwortlichen in Bezug auf die kleinen Vereine vor ?
dass sie den Sport kaputtmachen, indem sie z.B. (zitier' mich mal selber) die TV-Exklusiv-Rechte an Sender verticken, die nicht mal den Bruchteil der Spiele übertragen. Die DEL sollte verdammt nochmal was dafür tun, dass sie ihr Produkt nachhaltig am Leben erhält - das kann ich aber nicht hinreichend erkennen. Für die Popularität dieses Sports wird seitens der DEL einfach zu wenig getan. Da steht einfach die Gier im Vordergrund - bestes jüngstes Beispiel ist da die Nummer mit den Eintrittspreisen in Hannover.
Aber darum ging es mir ja hier jetzt gerade auch nicht, sondern darum, dass ich hochgehe, wenn die Verantwortlichen den Vereinen vorwerfen, sie würden zu wenig für den Nachwuchs tun :?
Was das Wirtschaften der Vereine angeht, das steht auf einem anderen Blatt, dazu habe ich auch schon was geschrieben - im Prinzip ist Deine Sichtweise ja die gleiche: da sind Ehrenamtliche am Werk, die sich den ganzen Aufwand in ihrer Freizeit mit Herzblut aus dem Kreuz leiern, während bei den Clubs und der Betreibergesellschaft jeder Bürobote bezahlt wird...

Ich sehe das auch nicht mit einer Provinzbrille - ich bin ja nicht aus Bielefeld, sondern habe auch lange in Köln und Hamburg gelebt ;)
außerdem könnt ihr in Bielefeld froh sein ein Dach zu haben, so lange ist das nämlich noch gar nicht drauf
da könnt' ich noch bessere Geschichten erzählen, passt aber gerade hier nicht hin.

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von millencolin »

B. LeHai hat geschrieben:
harkonnon hat geschrieben:Also was genau wirfst du den DEL Verantwortlichen in Bezug auf die kleinen Vereine vor ?
dass sie den Sport kaputtmachen, indem sie z.B. (zitier' mich mal selber) die TV-Exklusiv-Rechte an Sender verticken, die nicht mal den Bruchteil der Spiele übertragen. Die DEL sollte verdammt nochmal was dafür tun, dass sie ihr Produkt nachhaltig am Leben erhält - .
Wer will den Eishockey zeigen und dafür zahlen? Also der WDR mit Sicherheit nicht, der ist schon mit 5 min Zusammenschitten überfordert! Eurosport hat es gemacht und "die DEL" ( ein Zusammeschluss der einzelnen Vereine also ken wirklich eingenständiges Organ was diktiert), also die Vereine haben anscheinend so gar dafür gezahlt!

Was soll man tun wenn das Produkt keinen zeigen will, und der einzige der es zeigen will und Geld dafür zahlt ein PayTv Sende ist. Und dieser ist anscheinend sogar bereit Rechte auszuleihen!

Soll man Klinken putzen gehen im OR üder im Privat TV. Damit die Spiele mittelmäßig Produziert werden und mit Werbung voll gepackt werden? Ich denke nicht!
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von harkonnon »

millencolin hat geschrieben:
B. LeHai hat geschrieben:
harkonnon hat geschrieben:Also was genau wirfst du den DEL Verantwortlichen in Bezug auf die kleinen Vereine vor ?
dass sie den Sport kaputtmachen, indem sie z.B. (zitier' mich mal selber) die TV-Exklusiv-Rechte an Sender verticken, die nicht mal den Bruchteil der Spiele übertragen. Die DEL sollte verdammt nochmal was dafür tun, dass sie ihr Produkt nachhaltig am Leben erhält - .
Wer will den Eishockey zeigen und dafür zahlen? Also der WDR mit Sicherheit nicht, der ist schon mit 5 min Zusammenschitten überfordert! Eurosport hat es gemacht und "die DEL" ( ein Zusammeschluss der einzelnen Vereine also ken wirklich eingenständiges Organ was diktiert), also die Vereine haben anscheinend so gar dafür gezahlt!

Was soll man tun wenn das Produkt keinen zeigen will, und der einzige der es zeigen will und Geld dafür zahlt ein PayTv Sende ist. Und dieser ist anscheinend sogar bereit Rechte auszuleihen!

Soll man Klinken putzen gehen im OR üder im Privat TV. Damit die Spiele mittelmäßig Produziert werden und mit Werbung voll gepackt werden? Ich denke nicht!
korrekt

lieber die Spiele in Premiere in vernünftig anschaubarer Qualität zeigen lassen als das was ARD und ZDF oder noch schlimmer DSF in der Regel verbrechen. Da kann selbst ein geübter Eishockeyzuschauer wegen den oft wilden Schwenks und der wirren Regie kaum dem Spiel folgen. Von der Kommentarquali in den Öffis (man droht zb mit Ploog und Alois) ganz zu schweigen.

Und die Kritik von LeChuck an der Rechteverwertung ist sowieso nicht schlüssig.
Komplette Spiele wollte auch für lau niemand übertragen, gegen Kurzberichte wird Premiere sich nicht wehren (wäre ja nur werbewirksam besonders wenn gut gemacht) und selbst gegen von DEL Klubs mitfinanzierte Übertragungen (Eurosport) gibt es ja wohl keine Einwände. Da sollte man aber zusehen, das man mit einer Stimme spricht und nicht mal so mal so, wie im Beispiel DEG - Mannheim vorgekommen. Da sollte man schnellstens einen Pool gründen aus dem die Liga dann die anfallenden Kosten von den kolportierten 45000 Euro tragen kann. Denn so wie Eurosport die beiden Spiele übertragen hat, war es eine fast ideale Kombination, sowohl für besessene Vereinsfreaks als auch für potentielle NEUinteressierte Gelegenheitszuschauer.
Wenn dann noch jeder Club einmal ein Heimspiel zur Übertragung frei geben würde (also ca 16 insgesamt) bräuchte man ca 800000 Euro im Jahr für eine fast wöchentliche Abdeckung im Free TV. Evtl auch weniger da ja die neuen grossen Hallen wie Köln, Mannheim, Berlin etc alles vor Ort haben um eine adäquate Produktion zu ermöglichen. SAP verballert so viel Geld in alle möglichen Richtungen, warum also nicht für SAP Weekly Hockey Night on Eurosport (Arbeitstitel). btw waren die Spiele auf Eurosport auch europaweit zu sehen oder nur in Deutschland und in anderen Ländern geblockt ? europaweite Präsenz wäre ja echt ein Werbeargument, selbst wenn in anderen Ländern nur die Hardcore-Eishockey-Alles-Gucker reinzappen würden.
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von harkonnon »

btw ich spinne mal weiter

vor ein paar Jahren war so etwas wie ein Fanradio via Livestream fast schon Utopie.

ohne zu wissen wie hoch der Traffic ist, bzw die Kosten dafür

wer weiß ob sich nicht schon in naher Zukunft ein Bild zum Ton gesellt.
Ich bin mir sicher das der KEC zb, unabhängig von der Rechtelage, vielleicht nicht immer, aber doch bei bestimmten Spielen kaum Einwände hat, auch einem Streamen der Bilder zuzustimmen. Wäre vielleicht nur die Totale Ansicht aber besser als nix.

Evtl kann ja mal einer der Haimspiel Crew paar Worte zum technischen Prozedere verlieren, inwieweit es möglich ist, bzw wie weit es fortschrittsmässig noch entfernt ist, so was zu machen.

Wenn ich die Bildquali diverser Streams aus NA sehe, bzw die Quali von DEL TV ist es ja wohl eher eine Frage der Hardware und der Kosten so was zu realisieren.

Und ja mir ist schon klar das es bei Heimspielen eher kontraproduktiv ist, weil die FANS ja dann normalerweise in der Arena sind, aber wir reden ja auch von der Steigerung der Populrität der Sportart Eishockey in ganz Deutschland
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von hexchen27 »

Wenn dann noch jeder Club einmal ein Heimspiel zur Übertragung frei geben würde (also ca 16 insgesamt) bräuchte man ca 800000 Euro im Jahr für eine fast wöchentliche Abdeckung im Free TV. Evtl auch weniger da ja die neuen grossen Hallen wie Köln, Mannheim, Berlin etc alles vor Ort haben um eine adäquate Produktion zu ermöglichen.
Also, um mal wieder das leidige Thema Werbung im Sport mit reinzubringen, zwecks Geldbeschaffung. Ganz ehrlich, hat hier schon mal jemand darüber nachgedacht, welche Möglichkeiten sich ergeben würden, wenn man (ich habe das in Finnland gesehen und denke in der NHL ist das nicht ander) innerhalb eines Drittels bei Fernsehübertragungen Pause macht für Werbung?
Zugegeben, mich hat das erstmal irritiert. Warum fahren die jetzt alle an die Bande? Gab doch keine Auszeit? Aber dann war ja schnell klar - aah Werbepause. Natürlich ist das gewöhnungbedürftig. Auch für die Spieler. Aber wenn es Fernseh-Publikum bringt, damit mehr mögliche Werbeeinnahmen, mehr Popularität.....
Das Spiel wird unterbrochen, die Spieler können 3-5 Minuten durchschnaufen, weder der Fernsehzuschauer noch der Live-Fan verpasst was.


Wie seht ihr das? Was haltet ihr von so einer (theoretisch) möglichen Lösung?
"Wir brauchen mehr Tore"
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Robert »

harkonnon hat geschrieben:wer weiß ob sich nicht schon in naher Zukunft ein Bild zum Ton gesellt.
Ich bin mir sicher das der KEC zb, unabhängig von der Rechtelage, vielleicht nicht immer, aber doch bei bestimmten Spielen kaum Einwände hat, auch einem Streamen der Bilder zuzustimmen. Wäre vielleicht nur die Totale Ansicht aber besser als nix.

Evtl kann ja mal einer der Haimspiel Crew paar Worte zum technischen Prozedere verlieren, inwieweit es möglich ist, bzw wie weit es fortschrittsmässig noch entfernt ist, so was zu machen.

Wenn ich die Bildquali diverser Streams aus NA sehe, bzw die Quali von DEL TV ist es ja wohl eher eine Frage der Hardware und der Kosten so was zu realisieren.
Uhm ja, das sind Kosten, von denen ich noch nichtmal wissen will, wie hoch sie sind ;)
Spontan wüsste ich auch nicht, wie man die Bilder einspeisen/anzapfen sollte etc. Also technisch wäre das totales Neuland für uns. Das LiveRadio war damals ja schon was recht "spontanes", da konnte man innerhalb kürzester Zeit sagen: Das und das brauchen wir, ist machbar und finanzierbar, machen wir mal.
Naja, technische Unkenntnisse wären aber sicher noch einfacher zu überwinden als die finanzielle Bürde und eventuelle Rechteproblematiken. Als frei empfangbares Ding für mich erstmal kaum vorstellbar.
Was in ein paar Jahren ist, weiss man natürlich nie, Sachen wie WebTV sind ja schon im Kommen ;)

Soweit der kleine Exkurs von mir und damit gebe ich wieder zurück ans Thema ;)
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B. LeHai
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

ah, jetzt kommt hier mal eine gescheite Diskussion in Gang 8-)
Ich habe ja erst einmal nur die Fakten genannt: Premiere hat Exklusivrechte für alle Spiele der DEL und macht damit eigentlich nichts (ein- bis zwei Spiele die Woche ist für mich bei allem Bemühen "nichts"). Premiere ist definitiv nicht besonders daran interessiert, das Angebot auszubauen, mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil man seit Jahren mit einem Bein in der Insolvenz und/oder Übernahme steht (also der Erfolgsdruck unendlich hoch ist) und man sich deshalb sportlich voll und ganz auf Fussball konzentriert, weil es da am meisten zu holen gibt.
Hinzu kommen konzeptionelle Probleme im technischen Bereich. Das Angebot, sich Begegnungen auch über pay-per-view als Livestream übers Internet anzusehen, ist zum Beispiel total dilettantisch aufgebaut - gescheiter (bezahlter) technischer Support so gut wie nicht existent (und davon verstehe ich ein wenig...)

Aufgrund der bestehenden Verträge gibt es für die DEL diesbezüglich natürlich erst einmal keinen Handlungsbedarf.
millencolin hat geschrieben: Wer will den Eishockey zeigen und dafür zahlen? Also der WDR mit Sicherheit nicht, der ist schon mit 5 min Zusammenschitten überfordert! Eurosport hat es gemacht und "die DEL" ( ein Zusammeschluss der einzelnen Vereine also ken wirklich eingenständiges Organ was diktiert), also die Vereine haben anscheinend so gar dafür gezahlt!

Was soll man tun wenn das Produkt keinen zeigen will, und der einzige der es zeigen will und Geld dafür zahlt ein PayTv Sende ist. Und dieser ist anscheinend sogar bereit Rechte auszuleihen!

Soll man Klinken putzen gehen im OR üder im Privat TV. Damit die Spiele mittelmäßig Produziert werden und mit Werbung voll gepackt werden? Ich denke nicht!
Soviel zu dem, was die DEL an Argumenten zu diesem Thema vorbringt. Habe ich alles gelesen und gehört. Vom öffentlich rechtlichen Fernsehen gibt es dazu reichlich wenig Aussagen, weswegen ich mich da auch nicht aus dem Fenster lehnen will. Was die journalistische Qualität angeht: dass die Sender sich kaum die Mühe machen, wegen ein paar Minuten Berichterstattung oder mal einem übertragenen Spiel echte Experten zu suchen, liegt doch auf der Hand.

Letzten Endes sind die Grundvoraussetzungen bei der Vermarktung von Eishockey ganz anders, als beim Fussball (wo es derzeit ja auch nicht ganz ohne Probleme abgeht), weswegen man das überhaupt nicht vergleichen kann. Die Werbeplätze in der DEL sind allesamt ausgeschlachtet. Da ist kaum Spielraum - wenn man hier z.B. über öffentlich rechtliches oder privates Free TV nachdenken will, muss man einige Dinge, an denen die DEL bestimmt nur ungern rütteln möchte, ändern - oder neu erfinden.
Ich behaupte einfach mal, dass alle Beteiligten das für ein gewagtes Experiment halten und deshalb jeder den Ball schön flach hält. Ich meine mich aber zu erinnern, dass es erst kürzlich eine Umfrage gab, die, allen anderen Behauptungen zum trotz, mein eigenes Bauchgefühl bestätigt: dass nämlich sehr wohl eine Menge Leute (mehr) Eishockey im TV sehen würden (wenn es das gäbe). Kann mich leider nicht erinnern, wo genau ich darüber gestolpert bin.
Auswertbare Daten gibt es aber z.B. auch aus Studien des Allensbach Institutes. Wie ich finde, bestätigen die das durchaus auch. So interessieren sich z.B. immerhin 23% der repräsentativen Umfrage "auch, aber nicht so sehr" für Eishockey und sogar 8% "ganz besonders".
Bei der Frage "Für welche Sportarten interessieren Sie sich ganz besonders?" nannten 36% "Fußball" und ebenfalls 8% "Eishockey" (und lassen damit eine Menge Sportarten hinter sich, von denen man deutlich mehr im Fernsehen sieht...)

Konstellation und Struktur des Eishockey in Deutschland verhindern meiner Meinung nach, dass es in dieser Frage Bewegung gibt: die Clubs haben den finanziellen und sportlichen Druck und damit weder Zeit noch Muße, überhaupt über Alternativen nachzudenken, die Betreibergesellschaft ist nur "ausführendes Organ" und muss darüberhinaus noch alle unter einen Hut bekommen und der DEB hat keine Möglichkeit, seinem Wort Gewicht zu verleihen.

Solange nicht jemand kommt, dessen Meinung von allen geschätzt wird, und sagt "so und so - und so muss es gemacht werden", liegt die einzige Chance in einem besseren Marketing - und da werden meiner Meinung nach einfach zu kleine Brötchen gebacken (wenn ich mir allein die Webauftritte der DEL und der Clubs ansehe, wird mir echt anders - Dilettantentum an jeder Baustelle - und das liegt erkennbar nicht am Geld :| )

OT, aber auch interessant und bezeichnend dafür, dass es neben den Spielern offenbar auch noch andere gibt, die keinen Grund zum Jammern haben, ist der Vergleich der Schiedsrichterhonorare nach Sportarten in den 1. Bundesligen :lol:

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

harkonnon hat geschrieben:
millencolin hat geschrieben:Soll man Klinken putzen gehen im OR üder im Privat TV. Damit die Spiele mittelmäßig Produziert werden und mit Werbung voll gepackt werden? Ich denke nicht!
korrekt

lieber die Spiele in Premiere in vernünftig anschaubarer Qualität zeigen lassen als das was ARD und ZDF oder noch schlimmer DSF in der Regel verbrechen.
Das sehe ich aus verschiedenen Gründen anders: zum einen hab' ich's echt weit zur nächsten DEL-Arena (nämlich ca. 120km in jede Richtung) und sehe mir lieber ne schlechte Bild-, als 'ne gute Tonübertragung oder einen Liveticker an, zum anderen würde eine breitere Streuung einfach die Barrieren aufweichen.
Wenn die Einschaltquoten halbwegs brauchbar sind, wird das zügig für Wettbewerb sorgen, womit sich die Qualität ebenfalls bessern dürfte.
Wir bekommen in Deutschland noch einen ordentlichen Schub, was die Anzahl und Qualität der TV-Programme angeht. Digitalfernsehen und Internet tun einiges dazu.
Die Sendeplätze werden erstmal gefüllt werden müssen und die Sender brauchen allesamt ein breites Angebot, um bestehen zu können (oder im Einzelfall eine Spezialisierung) - da stehen die Chancen eigentlich gut, schonmal zu überlegen, was man tun könnte, um den Weg zu bereiten.

Die technischen Möglichkeiten sind eigentlich heute schon mehr als vielfältig - und die Erfahrung zeigt, dass es schlicht nicht geht, technischen Fortschritt aufzuhalten - ich will damit sagen, wenn etwas möglich ist, wird früher oder später auch jemand versuchen, damit Gewinn zu machen ;) Und in Deutschland macht derzeit keiner mit Eishockey im Fernsehen Gewinn - (außer vielleicht die DEL ein klein wenig).

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Philanthrop »

Tatanka hat geschrieben:Aber dort sitzen Manager, die auch am kurzfristigen Erfolg gemessen werden und da setzt man dann lieber auf drittklassige Ausländer, als auf unfertige Deutsche, bei denen man sich auch noch um die Ausbildung kümmern müßte.
Welcher Manager kann es sich denn leisten, erfolgsunabhängig zu agieren? Das geht vielleicht mal über eine Spielzeit, aber auf Dauer ist das einfach nicht möglich. Das Beispiel der Haie dieser Saison sollte mehr als deutlich aufzeigen, wie wichtig es für jeden Verein ist, auf den kurzfristigen Erfolg zu achten. Schön für die Vereine, die es sich nebenbei auch noch leisten können, auf den langfristigen Erfolg zu achten und Nachwuchsarbeit zu betreiben, aber das ist nun einmal nicht allerorten möglich. Abgesehen davon kann man nicht damit rechnen, dass ein Konzept, das auf unfertige Deutsche ausgelegt ist, nun auf einmal zu mehr Erfolg führt oder mehr Einnahmen generiert. Und nicht zuletzt haben die kleinen deutschen Clubs ja dann noch das Problem, dass halbwegs ausgebildete Eishockeyspieler ziemlich bald das Weite suchen, weil es in anderen DEL-Teams dann doch deutlich mehr Geld zu verdienen gibt. Welches Interesse sollte ein Verein wie Augsburg daran haben, beträchtliche Summen in seine Nachwuchsarbeit zu investieren, nur um dann zu sehen, dass die Spieler nach ordentlichen Spielzeiten dem Ruf des Geldes folgen und der ausbildende Verein überhaupt nichts mehr davon hat? Natürlich kann man sich da schön auf das hohe Ross eines Vereins mit potentem Geldgeber setzen und mit dem mahnenden Finger auf all die Vereine zeigen, die nichts für die Nachwuchsarbeit tun, aber den herrschenden Realitäten wird man damit nicht gerecht.
B. LeHai hat geschrieben:ah, jetzt kommt hier mal eine gescheite Diskussion in Gang 8-)
Ich habe ja erst einmal nur die Fakten genannt: Premiere hat Exklusivrechte für alle Spiele der DEL und macht damit eigentlich nichts (ein- bis zwei Spiele die Woche ist für mich bei allem Bemühen "nichts"). Premiere ist definitiv nicht besonders daran interessiert, das Angebot auszubauen, mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil man seit Jahren mit einem Bein in der Insolvenz und/oder Übernahme steht (also der Erfolgsdruck unendlich hoch ist) und man sich deshalb sportlich voll und ganz auf Fussball konzentriert, weil es da am meisten zu holen gibt.
Da ich mich in jüngerer Vergangenheit nicht allzu intensiv mit der DEL beschäftigt habe, bin ich mir nicht ganz sicher, aber meines Wissens hat Premiere keineswegs die Exklusivrechte an allen DEL-Spielen. Im Gegenteil, wie das Beispiel Eurosport zeigt, können andere Fernsehsender meiner Erinnerung nach sogar jederzeit die nicht von Premiere übertragenen Spiele zeigen. Das Problem ist aber, wie bei Eurosport auch, dass dies mit einem finanziellen Aufwand verbunden ist, von dem sich die Sender keine entsprechende Rendite versprechen können. Das jedoch kann man mit Sicherheit nicht Premiere anlasten.
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