Zukunft der DEL ?!?

Über den Tellerrand: Wie schaut es bei unseren Konkurrenten aus?
B. LeHai
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

Philanthrop hat geschrieben:Natürlich kann man sich da schön auf das hohe Ross eines Vereins mit potentem Geldgeber setzen und mit dem mahnenden Finger auf all die Vereine zeigen, die nichts für die Nachwuchsarbeit tun, aber den herrschenden Realitäten wird man damit nicht gerecht.
Ich glaube, das ist der falsche Ansatz - der Grund allen Übels ist meiner Meinung nach, dass das rechte Maß zwischen Sport und Kommerz nicht gefunden wird. Mittlerweile stecken ja auch die Freezers ordentlich Geld und Aufwand in die Nachwuchsarbeit, die konnte man nämlich zu keiner Zeit als kleinen mittellosen Verein betrachten - mal ganz davon abgesehen, dass die DEL-Clubs ja alle Unternehmen sind, keine Vereine. Der Druck auf diese "Firmen", der Nachwuchsarbeit Rechnung zu tragen, kann meiner Meinung nach eigentlich nicht hoch genug sein, da diese auch ihre eigene "Vorsorge" darstellt. Mit besseren Regelungen diesbezüglich würde sich auch die Abwanderung von Eigengewächsen merklich reduzieren (gilt natürlich auch für eine weitere Absenkung der ALs)
aber meines Wissens hat Premiere keineswegs die Exklusivrechte an allen DEL-Spielen
ich weiß es, wie Du, auch nicht genauer - aber meine letzte Information war die, dass sie die sehr wohl haben und dass man z.B. diese Saison gesondert vereinbart hatte, 3 Begegnungen im Free TV zu zeigen (aus denen dann ja nur 2 wurden).
Das Problem ist aber, wie bei Eurosport auch, dass dies mit einem finanziellen Aufwand verbunden ist, von dem sich die Sender keine entsprechende Rendite versprechen können.
das glaube ich so nicht. Bei den übertragenen Spielen war ja auch ziemlich viel Werbung dabei, für die die Sponsoren bereits bezahlt haben, aber die Sender nichts abbekamen (weil lediglich ein "Test") - nur mit den Spots haben die sicher nicht viel verdient, aber ja auch nicht viel gezahlt, da die Heimclubs ja die Übertragung selbst übernommen haben - zumindest bis zum Uplink)
Das jedoch kann man mit Sicherheit nicht Premiere anlasten
tue ich ja nicht - ich sage ja nur, dass die Rechte dort nicht gut aufgehoben sind. Wenn ich Geld anlegen will, gebe ich das ja nicht meinem Nachbarn, um es im Garten zu vergraben, sondern zur Bank ;)

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Tatanka »

harkonnon hat geschrieben: ...
Dein Berliner Beispiel ist übrigens nett zu lesen, aber auch nicht wirklich hilfreich, wir wissen ja nun alle welche finanziellen Möglichkeiten da im Background stehen und man damit natürlich ein bestehendes Nachwuchssystem erhalten und verbessern kann.
...
Von welche finanziellen Möglichkeiten wissen denn alle?
Bevor die Frage hier leichtfertig mit "Anschutz" beantwortet wird, sollte mancher vielleicht doch etwas genauer hinsehen und sich über einige Hintergründe informieren. ;)
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Tatanka »

Philanthrop hat geschrieben:
Tatanka hat geschrieben:Aber dort sitzen Manager, die auch am kurzfristigen Erfolg gemessen werden und da setzt man dann lieber auf drittklassige Ausländer, als auf unfertige Deutsche, bei denen man sich auch noch um die Ausbildung kümmern müßte.
... Und nicht zuletzt haben die kleinen deutschen Clubs ja dann noch das Problem, dass halbwegs ausgebildete Eishockeyspieler ziemlich bald das Weite suchen, weil es in anderen DEL-Teams dann doch deutlich mehr Geld zu verdienen gibt. Welches Interesse sollte ein Verein wie Augsburg daran haben, beträchtliche Summen in seine Nachwuchsarbeit zu investieren, nur um dann zu sehen, dass die Spieler nach ordentlichen Spielzeiten dem Ruf des Geldes folgen und der ausbildende Verein überhaupt nichts mehr davon hat? Natürlich kann man sich da schön auf das hohe Ross eines Vereins mit potentem Geldgeber setzen und mit dem mahnenden Finger auf all die Vereine zeigen, die nichts für die Nachwuchsarbeit tun, aber den herrschenden Realitäten wird man damit nicht gerecht.
...
Ich gebe dir in sofern Recht, wenn du dich auf den aktuellen Zustand beziehst. Klar, solange nur wenige den Nachwuchs ausbilden, solange können andere ihr Geld in "fertige" Talente "investieren".
Aber genau da muß man ansetzen. Jeder Club sollte zwingend dazu verpflichtet werden einen vorher festgesetzten Prozentsatz des Etats in den eigenen Nachwuchs zu stecken. Dann steht man nämlich nicht mehr vor der Frage, ob ich Geld aus dem Etat für den Nachwuchs, oder doch lieber für einen oder zwei Ausländer ausgebe.
Das Problem ist natürlich auch, daß man an vielen Standorten nicht in kurzer Zeit das aufholen kann, was man in Jahrzehnten hat verdorren lassen. Dazu muß es auch endlich mal ein konsequentes Konzept geben, welches in jedem Fall eine Art "Aufwandsentschädigung" für die Clubs beinhaltet, welche ausbilden und denen dann die Spieler weggekauft werden.
Das geht allerdings nur, wenn alle Clubs sich in dieser Frage einig sind und darin sehe ich das größte Hindernis, denn die Denkweise vieler Manager und Clubeigner richtet sich in Deutschland nur auf den eigenen Club und nicht auf die Liga als Gesamtheit. Dabei vergessen viele aber, das nur in einer funktionierenden Liga, mit langfristigen Konzepten, der Fortbestand der einzelnen Mitglieder gesichert ist.
Welcher Manager kann es sich denn leisten, erfolgsunabhängig zu agieren?
Wer sagt denn, das Investitionen in den Nachwuchs gleichbedeutend mit Erfolglosigkeit ist? Das beides geht, kann man wohl am Beispiel der Eisbären sehen. Nur muß man dazu auch bereit sein Widerstände im Umfeld (Sponsoren, Medien und ganz besonders den Fans) zu überwinden. Das dies in keinem Fall einfach ist, sieht man schon allein an den Vorbehalten und Einwänden in diesem vergleichsweise kleinen Kreis.
Ich lese immer nur, daß dieses und jenes nicht geht und anderes ja überhaupt nicht machbar ist, weil die Ausreden viel größer sind, als der Drang nach Lösungen zu suchen. Aber was geht denn?
Fakt ist eines, es müssen dringend Lösungen her, sonst wird die Zeit das Problem und mit ihm große Teile von Eishockeydeutschland beseitigen.
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von harkonnon »

kannst dich ja mal mit Herrn Wick unterhalten bei Gelegenheit. ;)
Das ist der ca 2 m grosse "Blonde" aus eurem Marketing, der ist ganz zugänglich und gibt auch dir als "VIP der externen Eisbären Promotion" sicher gerne Auskunft.

Aber zu dem was alle wissen oder auch so wissen sollten. Das in Mannheim, Berlin und Köln auf DEL Ebene das meiste Geld in welcher Form auch immer in den Nachwuchs gesteckt wird, wirst du sicher nicht bestreiten. DEG schickt sich an da gleichzuziehen und hat es evtl sogar schon. Krefeld ist ne andere Schiene da läuft vieles über die Stadt selber.

Danach kommt dann die grosse DEL Lücke und nur darum ging es in besagtem Posting, wenn du es mal schaffen würdest nicht alles aus dem Zusammenhang zu reissen. Alleine ein Anschütz und ein Berliner Senat (Gibt es übrigens immer noch den fetten Reisezuschuß des Senates für Berliner Sportmannschaften bei weiten Reisen ? Die interne Berliner Damen Eishockey"meisterschaft" war ja auch früher immer hart umkämpft weil der besser platzierte Fliegen durfte, der schlechtere nur den BUS bezahlt bekam) reichen natürlich nicht aus um die Jugendarbeit so durchzuführen. Die vorhandene Struktur zu erhalten (und zu verbessern) ist jedoch um einiges leichter als alles aus dem Boden zu stampfen wie es zb ein Standort Wolfsburg oder Ingolstadt müssten um mal 2 "schlechte" Nachwuchsstandorte zu nennen.

Da wäre es sicher besser bestimmte Standorte (Beispiel Bad Tölz, Füssen) mit vorhanderner Struktur analog zu den Major Junior Teams gewissermassen als Nachwuchsproducer zu etablieren und zu "finanzieren" bevor man sich da krampfhaft selber dran versucht.
Aber wie bei allem ist natürlich immer die Frage inwieweit die typisch deutschen Eitelkeiten aller handelnden Personen so eine Idee von vornherein scheitern lassen.
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von B. LeHai »

harkonnon hat geschrieben:btw ich spinne mal weiter
(...)
wer weiß ob sich nicht schon in naher Zukunft ein Bild zum Ton gesellt
meines Wissens hatte Radio Overtime das in HH schon probeweise am Start ;) (funktionierte nur mit WinAmp und war wohl auch ein Test - da die Freezers bekanntlich jetzt in Urlaub sind, haben die das aber offenbar wieder rausgenommen)
Wenn ich die Bildquali diverser Streams aus NA sehe, bzw die Quali von DEL TV ist es ja wohl eher eine Frage der Hardware und der Kosten so was zu realisieren.
Kosten ja, Hardware eher nein - die Serverkapazitäten sind da eher der entscheidende Faktor auf der technischen Seite - d.h. die Quoten für den Netzwerktraffic.
Die größte Hürde dürfte aber auch hier die DEL sein bzw. welche Bildverträge laufen - denn solange nicht jemand, der das wirklich genau weiß, das Gegenteil berichtetet, bin ich immer noch davon überzeugt, dass das nicht an Premiere vorbei gemacht werden kann (und erst recht nicht an der Erlaubnis der DEL vorbei...)
Und ja mir ist schon klar das es bei Heimspielen eher kontraproduktiv ist, weil die FANS ja dann normalerweise in der Arena sind
ich glaube nicht, dass sich das beißt - ich glaube eigentlich im Umkehrschluss, dass mehr Präsenz auch für vollere Hallen sorgt, denn wer den Sport wirklich klasse findet, der versucht, so oft wie möglich live dabei zu sein - in vielen Fällen (wie bei mir) geht das aber leider viel zu selten.
Ohne Mainstream-Publikum macht man die Arenen in Berlin, Köln, Hamburg und Mannheim nicht voll. Capla hat z.B. am Anfang bei den Freezers auch gesagt, dass es in HH vielleicht 2.000-2.500 echte Eishockeyfans gibt, was die Colina nicht mal zu 25% füllen würde, selbst wenn alle kämen...

Und wir würden ja gerne für Spiele im TV zahlen, aber doch nicht für (maximal) zwei popelige, willkürlich vom Sender ausgewählte, Spiele die Woche und dann auch noch die ganze Sommerpause hindurch - das ist Schwachfug³ (und Fussball, Kinokracher oder Erotik wollen oder brauchen wir nicht, oder können es selber besser :mrgreen: )

In NA lacht man sich über die (nicht vorhandenen) Liveübertragungen hier vermutlich dusselig - das kriegen die definitiv besser auf die Reihe (sogar dort besser beim Hockey, als hier beim Fussball...) und das, wo wir doch nach eigenen Aussagen in Deutschland das weltweit beste und fortschrittlichste und am besten ausgebaute Kommunikationsnetz haben :|

Gerüchteweise war ja zu hören, dass eine NHL-Eröffnungspartie auch in Deutschland gespielt werden soll zu Beginn der nächsten Saison - bin mal gespannt, ob es eine TV-Übertragung gibt - das haben ja sogar die Briten geschafft *hüstel*

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Tatanka »

@harkonnon
Sorry, da haben wir wohl aneinander vorbeiargumentiert, oder ich deine Ausführung falsch interpretiert.
Klar, allein das Berliner Sportförderungsgesetz entlastet gewaltig den Etat, wo an anderen Standorten schon gehörig investiert werden muß. Nur habe ich manchmal den Eindruck, daß der Wille bei vielen überhaupt nicht vorhanden ist.
Wenn ich da sehe, was in Nürnberg so großartig von der GmbH als Abgaben in die Nachwuchsabteilung gegeben wird, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Da kommt man auf eine Summe, die gerade mal die Hälfte eines durchschnittlichen DNL-Etats beinhaltet.
Und da muß man den Herren DEL-Managern auch mal die Frage stellen, wieso es Zweit- und Oberligisten gibt, die seit Jahren Summen in ihre Nachwuchsabteilung stecken (obwohl die Clubs finanziell auch jede Saison ums Überleben kämpfen) und DEL-Clubs am Jammern sind, das ihre Standorte das nicht hergeben. Da stimmt doch was ganz gewaltig nicht.

PS. Im übrigen befindet sich der Herr Wick argumentativ, wenn auch in einer anderen Sache, mit mir auf gleicher Linie. ;)
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von René »

Tatanka hat geschrieben:
harkonnon hat geschrieben: ...
Dein Berliner Beispiel ist übrigens nett zu lesen, aber auch nicht wirklich hilfreich, wir wissen ja nun alle welche finanziellen Möglichkeiten da im Background stehen und man damit natürlich ein bestehendes Nachwuchssystem erhalten und verbessern kann.
...
Von welche finanziellen Möglichkeiten wissen denn alle?
Bevor die Frage hier leichtfertig mit "Anschutz" beantwortet wird, sollte mancher vielleicht doch etwas genauer hinsehen und sich über einige Hintergründe informieren. ;)
Man muss sich mal vor Augen führen, dass selbst die Metros auf dem Gipfel ihrer Sponsoren- und Zuschauereinnahmen in der jüngeren Vergangenheit einen Nachwuchs inkl. DNL und Oberligateam nicht stemmen konnten. Damals wurden Kosten von 600.000 € für das Oberligateam genannt, 600.000 € kostet ebenfalls der Haie-Nachwuchs ohne Oberligateam, insgesamt darf man also mit etwa 1,2 Millionen € Etat für eine den Eisbären entsprechende Nachwuchsabteilung rechnen.

Ob das Geld bei den Eisbären jetzt von der GASAG stammt oder nur zum Großteil oder wie auch immer: Es wird unzweifelhaft gezahlt. Unzweifelhaft steht aber auch außer Frage, dass ein solcher Etat nirgendwo sonst in Deutschland realisierbar wäre (außer in Mannheim, wenn Hopp wirklich will).

Wie schon im Kontext der Möglichkeiten der Eisbären über Jahre hinweg "etwas aufzubauen" zu können ohne auch nur Ansatzweise in die Nähe eines ausgeglichenen Haushalts und sportlichen Erfolgs kommen zu müssen (was letztlich passiert ist, steht auf einem anderen Blatt), so ist auch im Nachwuchsbereich eine Konstellation gegeben, die so in Deutschland einmalig und schlichtweg nicht übertragbar ist.

Und somit verbietet es sich auch Ähnliches einzufordern. Nicht einmal als Vorbild dient es, da es schlicht unter realistischer Betrachtung nicht erreicht werden kann. Die Tendenz im Rahmen der Möglichkeiten hingegen, die sollte durchaus eingefordert werden.

edit: Wo ich da was von wegen Sportausschuss lese... Die Situation in Köln ist ja auch noch mal eine Besondere, da die Stadt sich in besonderem Maße nicht um das Eishockey kümmert. Wie hoch war der Zuschuss der Stadt insgesamt noch gleich? 18,500 € pro Jahr?
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von harkonnon »

Tatanka hat geschrieben: Nur habe ich manchmal den Eindruck, daß der Wille bei vielen überhaupt nicht vorhanden ist.
Wille, Etat, Know How, Man Power und natürlich die Anerkennung, egal ob von der Öffentlichkeit, lokalen Fanszene oder momentanen Vereinsführung

Ohne die Verhältnisse in Nürnberg wirklich beurteilen zu können, da scheint ja Chaos in vielen Bereichen zu toben, lasse ich die mal aussen vor und nehme mal ein fiktives Szenario für "aufstrebende" Regional- bis DEL Teams das sich immer wieder findet.

Man hat also ein aufstrebendes neues Team in "Hundsfurt", die Zuschauer strömen sehr zufriedenstellend in die Halle. Es ist schick zum Eishockey zu gehen. Der neue Präsi holt 2 Top Leute, am liebsten aus Kanada und verstärkt die Truppe mit dem ein oder anderen erfahrenen EX-Profi, der für "wenig" Geld oder einem angenehmen Job die Mannschaft qualitativ so gut macht das der Durchmarsch mit durchweg 2 stelligen Siegen in die Regionalliga oder Oberliga nur Formsache war. Oft wird man da ja fast zwangsaufgestiegen, wenn man nicht schnell genug den Verzicht erklärt. Der Etat der 1. verfünf-zehnfacht sich mit jedem Aufstieg durch steigende Materialkosten, Spielerzuwendungen etc.
Aber um das erfolgsverwöhnte Jubelpublikum bei der Stange zu halten, wird die Mannschaft immer weiter oft ohne Sinn und Plan verstärkt. Dennoch sonnt man sich im "grenzenlosen" Erfolgswahn und spinnt von mindestens mittelfristig angestrebter 2 Liga. Dann meldet sich auf einmal der deutsche Eishockeybund und mahnt fehlende Nachwuchsteams an. Die dafür anfallenden Strafen sind dann so hoch, das man sich lieber halbherzig die paar bereits vom Eishockeyvirus infizierten Kiddies, die man bereits gnädig in den Club aufgenommen hat, weil die Eltern versprachen alles selbst zu organisieren und zu finanzieren, zusammentrommelt und ankündigt einer der besagten Ex-Profis (oder Kanadier) macht jetzt den Nachwuchstrainer (so kann man prima Spielergehälter im Etat verantworten oder besser verschleiern) und man will in den Spielbetrieb der was auch immer Liga einsteigen. Da die Kinder bis dato meist nur von einem ehrenamtlichen aber unerfahrenen Veriensmitglied der ersten Stunde betreut wurden, ist meist der Leistungsstand dementsprechend. Der NEUE Nachwuchstrainer ist da natürlich anderes gewohnt oder hat von vornherein eh keine Lust, weil man ihn da eh nur als Etatposten hingeschickt hat.
Egal wie der Einstieg in den Spielbetrieb ist immer schwierig und es hagelt natürlich entsprechend schlechte Ergebnisse.
Der Enthusiasmus diverser Leute Betreuer, Kampfgericht etc zu besetzen geht schnell flöten, Sani Betreuung und Schirikosten und zusätzliche Eis-Kosten für Spielbetrieb hat eh keiner einkalkuliert. Unzufriedenheit auf allen Ebenen bzgl der Sache, Vorstand sieht nur die Kosten der Sache und denkt sich für das Geld würden wir einen richtig guten Spieler bekommen und da es sportlich auf einmal in der 1. nicht mehr nur Siege gibt und die Zuschauer murren kommen Bedenken auf, da sich ja sowieso wohl für das momentane sportliche Level für die nächsten 10 Jahre keine Spieler aus dem eigenen Nachwuchs eignen wird und wenn doch ist der schneller bei einem etablierteren Klub als du ein paar Schlittschuhe schleifen kannst. Folge: andere Eltern wollen für ihr Kind auch das es im besseren Klub spielt (image), das ewige Verlieren des Nachwuchses entspricht nicht dem Erfolgsimages des Vereins, der Trainer macht seinen Job nach lustloser, die Leute die Kampfgericht etc machen kommen immer widerwilliger wenn überhaupt. Die Spirale dreht sich immer weiter, oft macht der ganze Klub wegen der Kosten der 1 Mannschaft pleite oder ist zumindest chronisch knapp bei Kasse aber ohne Erfolg der 1 keine Zuschauer demzufolge weniger Einnahmen usw usw.
Oft kommt dann noch dazu, das gerade die Vereine die schon ein wenig länger Nachwuchsarbeit machen und selber wenig auf die Reihe bekommen, sich das Maul am meisten über die Neueinsteiger zerreissen, da man ja endlich mal einen schwächeren zum dissen hat. Nach unten treten, nach oben schleimen ist ja immer einfach, konstruktiv helfen dagegen eher lästig.

Der DEB oder LEV wirft einem meistens in der Beziehung auch Knüppel zwischen die Beine, weil man ja oft schöne Durchführungsbestimmungen für alles hat, aber unflexibel gegenüber jedem neuen Team reagiert und für "Hundsfurt" Jugendspiel die selben Dinge verlangt, die für Teams wie Berlin oder Köln etc gelten. Ich hab schon gesehen das ein "zu der Zeit" DEL Schiri als Head bei einem Juniorenspiel Neuling - Etablierten, mit vorher gesichertem minimum 20 Toren Leistungsunterschied, verlangt hat, das die von der vorherigen Laufzeit ein wenig angekratzen Blauen Linien erst nachgezogen werden müssen. Folge - Spielbeginn verzögerte sich gut um eine dreiviertel Stunde, das für nachher angesetzte Training der Bambinis fiel aus und er hat denen dann noch nen fetten Zusatzbericht wegen unkorrekter Spielfläche reingehauen und zusätzlich mokiert, das der Heimverein nachfragte ob man bei zweistelligem Rückstand nicht die 2 Pause verkürzen könnte, damit die Bambinis vielleicht wenigstens ne halbe Stunde aufs Eis können.

Boah ich rede mich gerade wieder in Rage, was war der Punkt ?

ah Ja Nachwuchsarbeit ist für viele Clubs so oft nur ein leidiges Übel das Geld kostet, an die Nase packen muss man sich jedoch auf vielen Ebenen und meiner Meinung nach die DEL auf jeden Fall nicht mehr als andere Instanzen

und wenn sich einer fragt, was hat das mit Nürnberg, Frankfurt,Wolfsburg, Ingolstadt, Hannover(Wedemark) zu tun.
Ganz einfach das sind die Hundsfurt-Clubs die es wirklich bis in die DEL geschafft haben!
sooooooooooooooooo da darf ich mich jetzt auch nicht mehr blicken lassen ;)
PS. Im übrigen befindet sich der Herr Wick argumentativ, wenn auch in einer anderen Sache, mit mir auf gleicher Linie.
ja die Guten kommen eben von hier, auch wenn ihr sie gern erbeutet und für Eure Zwecke missbraucht ! :mrgreen:
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Mike Connolly 6.11.2022
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Tatanka »

René hat geschrieben:...

Man muss sich mal vor Augen führen, dass selbst die Metros auf dem Gipfel ihrer Sponsoren- und Zuschauereinnahmen in der jüngeren Vergangenheit einen Nachwuchs inkl. DNL und Oberligateam nicht stemmen konnten. Damals wurden Kosten von 600.000 € für das Oberligateam genannt, 600.000 € kostet ebenfalls der Haie-Nachwuchs ohne Oberligateam, insgesamt darf man also mit etwa 1,2 Millionen € Etat für eine den Eisbären entsprechende Nachwuchsabteilung rechnen.

Ob das Geld bei den Eisbären jetzt von der GASAG stammt oder nur zum Großteil oder wie auch immer: Es wird unzweifelhaft gezahlt. Unzweifelhaft steht aber auch außer Frage, dass ein solcher Etat nirgendwo sonst in Deutschland realisierbar wäre (außer in Mannheim, wenn Hopp wirklich will).

Wie schon im Kontext der Möglichkeiten der Eisbären über Jahre hinweg "etwas aufzubauen" zu können ohne auch nur Ansatzweise in die Nähe eines ausgeglichenen Haushalts und sportlichen Erfolgs kommen zu müssen (was letztlich passiert ist, steht auf einem anderen Blatt), so ist auch im Nachwuchsbereich eine Konstellation gegeben, die so in Deutschland einmalig und schlichtweg nicht übertragbar ist.

Und somit verbietet es sich auch Ähnliches einzufordern. Nicht einmal als Vorbild dient es, da es schlicht unter realistischer Betrachtung nicht erreicht werden kann. Die Tendenz im Rahmen der Möglichkeiten hingegen, die sollte durchaus eingefordert werden...
Findest du nicht, daß deine Rechnung und die daraus resultierenden Schlußfolgerungen auf sehr vielen Annahmen und somit falschen Resultaten basieren?
Wenn die DEG sagt, sie braucht 600.000€ für ihr Oberligateam, so mag das die Rechnung der DEG sein. Das Team in Berlin kostet nicht annähernd so viel!
Und wenn die Haie für alle ihre Nachwuchsteams 600.000€ als Etat angeben, so heißt das doch noch lange nicht, daß in Berlin eine ähnliche Summe ausgegeben wird.
Im Gegenteil, hier wurden viele Dinge zu Gunsten des OL-Teams bei anderen Altersklassen zusammengestrichen. Wer glaubt, daß man in Berlin nur so mit dem Geld um sich wirft, der kennt die Realität nicht, denn die wird stark von dem Glanz der Erfolge überstrahlt.
Vielleicht verwechselst du Berlin aber auch mit Mannheim, denn der Etat nur für das DNL-Team dort ist doppelt :!: so hoch, wie der Etat in Berlin für alle Teams von den Bambini bis zur DNL!
Und warum es sich verbietet zu fordern, lieber auf ein paar Ausländer zu verzichten und dafür ein paar jungen Deutschen eine Chance zu geben, mußt du mir mal erklären. Auch warum es nicht als Vorbild dienen soll, ist mir schleierhaft. :?
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Tatanka »

harkonnon hat geschrieben:...

ja die Guten kommen eben von hier, auch wenn ihr sie gern erbeutet und für Eure Zwecke missbraucht ! :mrgreen:
Leider hat er hier die Brocken hingeschmissen und orientiert sich jetzt anderweitig. :roll:
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von René »

Tatanka hat geschrieben: Findest du nicht, daß deine Rechnung und die daraus resultierenden Schlußfolgerungen auf sehr vielen Annahmen und somit falschen Resultaten basieren?
Wenn die DEG sagt, sie braucht 600.000€ für ihr Oberligateam, so mag das die Rechnung der DEG sein. Das Team in Berlin kostet nicht annähernd so viel!
Und wenn die Haie für alle ihre Nachwuchsteams 600.000€ als Etat angeben, so heißt das doch noch lange nicht, daß in Berlin eine ähnliche Summe ausgegeben wird.
Im Gegenteil, hier wurden viele Dinge zu Gunsten des OL-Teams bei anderen Altersklassen zusammengestrichen. Wer glaubt, daß man in Berlin nur so mit dem Geld um sich wirft, der kennt die Realität nicht, denn die wird stark von dem Glanz der Erfolge überstrahlt.
Vielleicht verwechselst du Berlin aber auch mit Mannheim, denn der Etat nur für das DNL-Team dort ist doppelt :!: so hoch, wie der Etat in Berlin für alle Teams von den Bambini bis zur DNL!
Und warum es sich verbietet zu fordern, lieber auf ein paar Ausländer zu verzichten und dafür ein paar jungen Deutschen eine Chance zu geben, mußt du mir mal erklären. Auch warum es nicht als Vorbild dienen soll, ist mir schleierhaft. :?
Düsseldorf wollte nacheifern, hatte finanziell alle Register gezogen und musste dennoch die Segel streichen - und das in ihren wirtschaftlich besten Tagen und voller Unterstützung der Stadt, welche ordentlich subventioniert. Das sagt im Grunde alles aus! Wenn da Rationalisierungspotential vorhanden wäre, welches "zusammengestrichen" hätte werden können, dann wäre es umgesetzt worden. Hinzugehen und zu sagen: "Verzichtet einfach ein paar Jahre auf ein paar teure Profis, dann habt ihr die Knete", dass mag in der Konstellation in Berlin funktioniert haben, weil dort das Bewusstsein für die Bedeutung des Nachwuchses an den entscheidenden Stellen da war, aber das heißt nicht, dass es sonst irgendwo möglich ist. Die Konstellation mit der AEG, die vorausschauend in ein Gesamtkonzept aus Eishockeyteam und Halle investiert, um langfristig Geld damit zu verdienen, deren Erwartungshaltung und Erfahrung, die finanziellen Möglichkeiten, die das Niveau der Profimannschaft gesichert haben etc. - nicht übertragbar. In Düsseldorf haben geringe Veränderungen im Profibereicht dazu geführt, dass es nicht finanzierbar ist. Dort dann das Einsparen von teuren Profis zu fordern - während die anderen Teams gleichbleibend am Profikader schmieden - würde die gesamte GmbH inklusive Nachwuchs der Gefahr der Auslöschung aussetzen.

Das Berliner Modell, welches - durch welche Fügungen auch immer - läuft, eignet sich nicht als Vorbild, da es offensichtlich trotz dem Willen mit den aktuellen Stellgrößen bislang nirgendwo anders funktionierte. In Köln gab es auch einst DNL- und Regionalliga-Team - nicht zu finanzieren. Die Stellgrößen sind in jeder Stadt anders und es ist großartig, dass es in Berlin funktioniert. Aber das verhilft nicht zu dem Recht, unkonzeptionell zu fordern.

Es ginge nur, wenn gesamtkonzeptionell gearbeitet würde. Versucht nur ein Team an den Profis zu sparen und die anderen nicht, kommen bei ersterem Team über die Saison weniger Fans, es verpasst womöglich die Playoffs, was insgesamt den Konkurs nahe bringt. Müssen alle Teams prozentual des Etats investieren, werden alle gleich behandelt und die Gefahr eines Absackens ist nicht gegeben. Da bin ich dann auch wieder bei dir.

Aus diesem Sinn verbietet es sich Einsparungen zu Gunsten des Nachwuchses zu fordern, wenn diese nicht übergreifend geschehen. Es sei denn, mann will das Risiko, ganze Teams "ohne Fallschirm" in den Abgrund zu reissen, eingehen.

Mannheim ist immer außen vor. Jeder weiss, was dort möglich wäre, wenn denn gewollt würde.
Somos el centro del campo. Somos nuestra precisión. Somos nuestro esfuerzo. Somos atacantes que defienden, Somos defensores que atacan. Somos nuestra velocidad. Somos el respeto a nuestros rivales. Somos cada gol que hacemos.
Somos uno.
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von harkonnon »

Tatanka hat geschrieben:
harkonnon hat geschrieben:...

ja die Guten kommen eben von hier, auch wenn ihr sie gern erbeutet und für Eure Zwecke missbraucht ! :mrgreen:
Leider hat er hier die Brocken hingeschmissen und orientiert sich jetzt anderweitig. :roll:

och ? (*ausserordentlich erstaunt bin)

ich wittere einen Skandal *schnüffel

Details, bitte --- am besten blutige ;)

notfalls geb ich mich aber auch mit nackten Tatsachen zufrieden :twisted:
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Re: Zukunft der DEL ?!?

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Deine Zustandsbeschreibung @harkonnon: großes Kino - ist auch nichts dabei, das ich anzweifeln würde, könnte höchstens noch einiges hinzufügen, wobei Du das meiste ja vermutlich eh' kennst: zweimalig abgelehnter Aufstieg in die 1. Liga durch die SVB-Damen (weil das gar nicht finanzierbar wäre und der Nachwuchs fehlt) etc. pp. (nein, bitte jetzt keine Diskussion über Dameneishockey :lol: - darum geht's gar nicht)
Du weißt ja dann ja vielleicht auch, dass die Nachwuchsarbeit hier bei uns noch relativ gut funktioniert (keine Laientrainer oder Spieler aus der 1. Mannschaft, sondern erfahrene Leute, wie z.B. einen Jojo-Capla-Schüler etc.) - tatsächlich beneiden uns die Eishockeynachbarn ein wenig (natürlich nicht um die fehlenden Wände...). Nichtsdestotrotz kann man auch hier sagen: ein Aufstieg egal in welcher Altersklasse ist immer höchst zweifelhaft, da man nicht mal absehen kann, ob man das nächste Saison noch gewuppt bekommt.
Soviel zu den Ergänzungen. Ich folge Dir in allen Dingen - bis auf die entscheidende Frage...

Der Kern allen Übels ist die (fehlende) Popularität des Sports. Nicht, dass ich da falsch verstanden werde: ich sage nicht, die DEL trägt allein die Schuld an den Zuständen - sondern, man tut zuwenig, um das zu ändern. Man tut zuwenig für den Sport Eishockey.
Und selbst, wenn ich mich wiederhole: die DEL trägt definitiv mehr Verantwortung - moralisch sowieso, denn dort ist der Ort, an dem mit dem Sport Geld verdient wird (nein, ich meine nicht direkt die Clubs).
Selbstredend ist der DEB mindestens genauso verantwortlich - aber (Wiederholung...): die Profis sitzen auch bei Management und in Wirtschaftsfragen bei der DEL, nicht dem Verband. Der hat kaum Möglichkeiten, Druck auszuüben. Im Zweifelsfall droht doch die DEL mit Einstellung des Spielbetriebs, Verlassen des DEB oder anderen Horrorszenarien.

Was die Unterstützung der Nachwuchsarbeit der DEL-Clubs angeht: da hat man meiner Meinung nach in Hamburg einen guten Weg gefunden, den Clubs, die das erst von null aufbauen müßten, als Vorbild nehmen könnten: Zusammenarbeit und Unterstützung von etablierter Nachwuchsarbeit in anderen Vereinen...

Und um nochmal zu unterstreichen, dass DEB und LEV's auch nur Mist bauen:
harkonnon hat geschrieben:Der DEB oder LEV wirft einem meistens in der Beziehung auch Knüppel zwischen die Beine, weil man ja oft schöne Durchführungsbestimmungen für alles hat, (...) Folge - Spielbeginn verzögerte sich gut um eine dreiviertel Stunde, das für nachher angesetzte Training der Bambinis fiel aus
ähnlich auch hier (bei der "guten Nachwuchsarbeit", die gerne gemacht wird): Knabenspiel des feststehenden Letzten muss stattfinden, obwohl beide Teams mit einer Grüne-Tisch-Entscheidung - sprich 5:0-Wertung einverstanden wären - Folge auch hier: Trainingsausfall beim Nachwuchs.
Das ist zuweilen echt ein wenig krank, entspricht aber den Richtlinien und Vorschriften, die in einem Non-Profit-Verband viel wichtiger sind, als in der Wirtschaft - da hält nämlich das gemeinsame Interesse am Geld alle magnetisch bei der Sache...

(Verteidige ich hier eigentlich gerade die Eissportverbände? :? )
Zuletzt geändert von B. LeHai am 23.03.2009, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Tatanka »

@René
Eben wegen der von dir angeführten Zusammenhänge habe ich auch geschrieben, daß eine prozentual vorher festgelegte Summe des Gesamtetats in den Nachwuchs fließen muß.
Solange nur einzelne den erhöhten Aufwand einer aufwändig angelegten Nachwuchsabteilung betreiben, solange besteht die Gefahr, daß die "Faulen" kurzfristig sportlich wie wirtschaftlich Vorteile haben. Wenn ein Nachwuchskonzept dann erst mal greift, wird sich das umkehren, aber bis dahin kann es für einige zu spät sein.
Man hatte in Berlin auf jeden Fall den Vorteil dieses Konzept auf ein schon seit Jahren vorhandenes Fundament zu errichten, weshalb auch ziemlich schnell die Erfolge da waren.
Bei vielen DEL-Clubs muß sowas natürlich erstmal aufgebaut werden, was seine Zeit kostet. Deshalb müssen hier auch in der Liga für alle verbindliche Richtlinien geschaffen werden und wer sich nicht daran hält oder nicht gewillt ist auch in den Nachwuchs zu investieren, na der kann dann halt nicht mehr in der DEL spielen.
Wie @B.LeHai schon anmerkte, wer wenn nicht die DEL mit ihren Umsätzen sollte in Deutschland in der Lage sein eine Vorreiterstellung einzunehmen. Nur wenn man selbst richtig investiert, kann man auch Forderungen an andere stellen.
Es ist schon grotesk, wenn der Herr Tripcke als Sprecher der DEL und damit auch Vertreter von Nürnberg oder Frankfurt, von unterklassigen Clubs einen erhöhten Aufwand einfordert, aber im eigenen Haus bei einigen Bewohnern nur Alibiarbeit betrieben wird.
Er hat in der Sache sicher Recht, nur kann ich nicht von anderen das fordern, was ich selbst nicht bereit bin zu leisten. ;)
Südwesthai
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Südwesthai »

Zeit, diesen uralten Thread herauszukramen.
Interessanter Artikel auf hockeyweb: Fachleute sagen den DEL-Clubs schwierige Zeiten voraus und sehen schon aktuell den Abwärtstrend, vor allem bei Sponsoringeinnahmen. Dem entgegen ist Herr Tripcke mal wieder völlig entspannt und sieht alles eher positiv. Wie immer treffen zwei Welten aufeinander: Die Realität und die Geschäftsleitung der Liga...

http://www.hockeyweb.de/del/nachrichten ... -erwartet/
#80 - Danke Robert!
hockeyfreak
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von hockeyfreak »

Südwesthai hat geschrieben:Zeit, diesen uralten Thread herauszukramen.
Interessanter Artikel auf hockeyweb: Fachleute sagen den DEL-Clubs schwierige Zeiten voraus und sehen schon aktuell den Abwärtstrend, vor allem bei Sponsoringeinnahmen. Dem entgegen ist Herr Tripcke mal wieder völlig entspannt und sieht alles eher positiv. Wie immer treffen zwei Welten aufeinander: Die Realität und die Geschäftsleitung der Liga...

http://www.hockeyweb.de/del/nachrichten ... -erwartet/
Für Teams wie Augsburg oder Düsseldorf könnte diese voraussichtliche Entwicklung nicht unbedingt positiv sein, da sie eh schon ohne Sponsor auf der Brust in die neue Saison starten und in einer Region mit hoher Sportdichte (besonders Fussball) angesiedelt sind.
Für Teams wie Hamburg, Mannheim, Straubing, Köln und besonders Berlin, Nürnberg und München wird es durch entweder ihre breite Sponsorenfront oder wegen ihres "Hauptgesellschafters" keine bis kaum Einbußen geben.
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Chanda »

Also erst mal glaube ich nicht an eine derartige "Trendwende", weil sich das anhört wie der Ifo-Geschäftsklima-Index ("Tarot-Kartenleger kommunizieren mit den Glaskugelbesitzern", frei nach Pispers), und zweitens frage ich mich, ob euch schon mal die Idee gekommen ist, dass in diesem Lande Eishockey auch bewusst medial außen vor gelassen wird. Praktisch wie früher im DDR-System. Denn wenn es negatives zu berichten gibt, machen die Medien das ausführlich, bei positiven Meldungen behandeln sie das fast gar nicht (wie nach der WM 2010 geschehen). Und in so einem System passiert auch nichts, wenn man auf die Kacke haut, die Medien nehmen das nicht zu Kenntnis.
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Re: Zukunft der DEL ?!?

Beitrag von Quak »

Das wir in Sachen Ticketing bei einer durchschnittlichen Besucherzahl von rund 6.500 Fans, und damit Rang drei hinter der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga, wenig Luft nach oben haben, ist eher ein Luxusproblem
Das finde ich interessant. Wenn das wirklich so stimmt, wäre das ja extrem positiv. Die 1. beiden Ligen wird man nicht kriegen, aber Rang 3 in Deutschland ist mal eine Nummer. Dachte da ehrlich 3. Liga und vlt. noch eine andere Sportart wären da vorne.
Nerve Behale!
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