SPORTBILD Bericht über Alexander Medwedew, und "die" DEL

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Domstadt89
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SPORTBILD Bericht über Alexander Medwedew, und "die" DEL

Beitrag von Domstadt89 »

Dieser Russe will die Eisbären


in SPORT BILD spricht der Gazprom-Vize Alexander Medwedew davon, Berlin in die neue europäische Superliga zu holen »Wir sind an ihnen interessiert«, sagt er

Nach Berlin wollte er unbedingt. Obwohl ein kaputtes Flugzeug seine Anreise aus Moskau um zehn Stunden verzögerte. Doch beim 7. Russisch-Deutsch Ball in der Botschaft Unter den Linden wollte Alexander Medwedew (53) nicht fehlen. Seite an Seite mit Franz Beckenbauer und Alt-Kanzler Gerhard Schröder ließ sich der stellvertrende Gazprom-Boss Kaviar-Häppchen, Fisch und russische Ravioli schmecken.
Nun hat Medwedew, Chef der neuen russischen Star-Eishockeyliga KHL, Appetit auf die Eisbären bekommen. Im Ecklusiv-Interview mit SPORT BILD sagt der Generaldirektor des Schalke-Sponsors »Wir wären sehr daran interessiert, wenn die Berliner Eisbären unserer Liga beitreten würden. Wir haben das Gefühl dass auch bei ihnen ein großes Interesse besteht«
Sein Plan ist es, die KHL mit dem Geld des weltweit größten Erdgas-Förderunternehmens Gazprom (Jahresumsatz 2007: 65 Milliarden Euro, 445 000 Beschäftigte) nach dem Vorbild der nordamerikanischen Profiliga NHL ümer ganz Eruoa auszudehnen.
»Wir wollen ja nicht alle europäischen Mannschaften in die KHL holen«, sagt Medwedew. »Wir wollen nur ein bis zwei Teams aus jeder größeren Liga. Offensichtlich gehört dabei auch Deutschland zu den führenden Eishockey-Nationen.«
Der russische Top-Manager schätzt zwar eingie Vereine aus der Deutschens Eishockey-Liga (DEL) wie Mannheim oder die Kölner Haie. Sie hätten hervorragende Hallen. »Wir sind offen für Klubs dieser Güte«, sagt er. »Aber es liegt auf der Hand, dass vor allem die Eisbären ein sehr gutes Team haben und von besonderem Interesse für uns sind.«
Vor allem die 14.500 Zuschauer fassende neue Heimstätte der Eisbären hat es Medwedew angetan. »Erst vor paar Tagen haben wir die O2-World in Berlin erlebt. Eine großartige Halle. Diese Arena hat es verdient, erstklassiges europäisches Eishockey geboten zu bekommen.«
Medwedew klingt optimistisch, was die Bereitschaft der Eisbären-Boss anbelangt. Einzige Einschränkung »Es gibt aus ihrer Sicht noch viele Fragen zu klären. Es besteht eine intensive Kommunikation mit den Berlinern.
Doch die zieren sich. Noch.« Eisbären Manager Peter John Lee bestätigt ein »Sehr großes Interesse« der Russen. »Kurz- und mittelfristig ein Beitritt in die KHL aber unwahrscheinlich«, sagt er. Auch wenn Lee zugibt, dass die Offerte »sehr interessant« sei. Die deutschen Klubs haben zurzeit noch Angst vor der eigenen Courage. Im Konkurrenzkampf mit den osteuropäischen Spitzenklubs sehen sie sich hoffnungslos. »Sportlich«, sagt Kölns Manager Thomas Eichin, »hätten weder wir noch die Eisbären, noch irgendein anderer Verein aus Deutschland derzeit die geringste Chance, in der KHL mitzuhalten.«
DerDer Grund ist die Finanzkraft der Ost-Klubs, die in priatem Besitz sind oder einer Firmengruppe angehören. In der KHL hätten die Vereine bis zu 35 Millionen Euro pro Saison zur Verfügung. »In der DEL liegen die Etats zwischen fünf und acht Millionen«, sagt Eichin. »Die können sich Spieler leistenm von denen wir nur träumen. Momentan wäre es eine Totgeburt, in der KHL zu spielen. Das käme sowhol für uns als auch Berlin voch viel zu früh.«
Die Bemühungen der KHL sind auch DEL-Chef Gernot Tripcke nicht entgangen. »Natürlich bleibt die russische Großoffensive nicht ohne Folgen für die Liga«, sagt er.
Im Kampf um Top-Spieler werde sie häufiger das Nachsehen haben. Mit dem Geld der KHL könne die DEL »nicht ansatzweise mithalten. die können derzeit an jeder Ecke einen Geldhahn aufdrehen.«
Tripcke sagt aber auch: »Jeder gute Kaufmann müsste sich so ein auf den ersten Blick lukratives Angebot anhören.« Seine ärgste Sorge ist, »dass ein Russe einen DEL Klub aufkauft, und ihn in der KHL spielen lässt.« Was Medwedes vorerst ausschließt. Denn Gazprom zahlt Schalke 04 pro Saison rund 12.5 Millionen Euro und besizt mit dem KHL-Klub SKA St. Petersburg und Zenit St. Petersburg (Fußball) bereits zwei Vereine. Aufkaufen will Medwedew noch nichts.



Quelle: Aktuelle SPORT BILD ausgabe.
Seite: 52-53
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